Am vergangenen Samstag erlebte Leipzig eine sportliche Premiere. Erstmals war die Messestadt Austragungsort eines Renntags der Ruder-Bundesliga. Im Rahmen des Wasserfestes glitten somit die schnellsten deutschen Achter auf der 350 Meter-Kurzstrecke durch das Elsterflutbett. Die Männer des SC DHfK, die in der 2. Liga mitfahren, mussten sich mit Platz 13 zufrieden geben.

Es war eine längere Veranstaltung, die sich da bei schönstem Sonnenschein zwischen Sachsenbrücke und Rennbahnsteig abspielte. 14 Boote der 1. Bundesliga, 14 Boote der 2. Bundesliga sowie 11 Boote der 1. Frauen-Bundesliga kämpften um Zeiten und Platzierungen. Die Wettkämpfe erstreckten sich über den gesamten Tag.

Das einzige Leipziger Team ging in der 2. Bundesliga an den Start. Es ist die erste Saison überhaupt, in der mit dem DHfK-Achter ein Boot aus der Messestadt die Liga bereichert. Entsprechend musste die Truppe von Trainer André Eidam bisher einiges Lehrgeld bezahlen. An den vorangegangenen Renntagen in Frankfurt am Main (Mai), Hannover (Juni) und Münster (Juli) kam gab es nur einen drittletzten (12.) und zwei letzte (je 14.) Plätze zu holen. Punktgleich mit Lingen teilte sich Leipzig somit in der Bundesligatabelle den Keller.

Ein buntes Gewimmel auf und neben dem Wasser. Foto: Jan Kaefer
Ein buntes Gewimmel auf und neben dem Wasser. Foto: Jan Kaefer

Im Heimrennen hatte sich die Besatzung des auf den Namen “Chronos” getauften Leipzig-Achters daher vorgenommen, das Feld von hinten aufzurollen. Zielstellung war es, mindestens den 8. Platz zu erreichen. Damit das möglichst gelingt, hatte die Crew in der Woche vor dem Renntag vermehrt Starts geübt, weil hier bisher immer wichtige Zeit liegengeblieben war. Doch die Startnummer 13, mit der “Chronos” aufgrund seiner Tabellenposition in den Leipziger Renntag ging, erwies sich nicht als Glücksbringer.

“Wir sind sehr motiviert in das Heimspiel gegangen und wollten alles richtig machen”, verriet Crewmitglied und Pressesprecher Torsten Friedrich. “Leider haben wir zu viel gewollt und sofort im ersten Rennen die Quittung dafür bekommen. Das was im Training super geklappt hat, konnten wir aufgrund unserer Nervosität nicht umsetzen”. Will heißen: In der ersten Runde – einem Zeitfahren, das über den Gegner im Achtelfinale entscheidet – war die erreichte Zeit von 1:00,45 Minute nur die 13.-beste.

Mit Startnummer 13 ging der DHfK-Achter ins Rennen und schloss den Tag auch als 13. ab. Foto: Jan Kaefer
Mit Startnummer 13 ging der DHfK-Achter ins Rennen und schloss den Tag auch als 13. ab. Foto: Jan Kaefer

Das hatte zur Folge, dass sich Leipzig im Achtelfinale mit dem Zweitschnellsten des Zeitfahrens – dem Wurzen Achter – auseinanderzusetzen hatte. Eine schier unlösbare Aufgabe für die Neulinge aus der Messestadt. “Nach einer Kopfwäsche des Trainers lief es im Lauf zwei schon besser – die geübten Startsequenzen waren gut. Allerdings war unser Gegner, der Top-Favorit aus Wurzen, einfach eine Nummer zu groß für uns. Somit konnten wir nur noch um die Plätze 9-14 kämpfen.”, analysierte Friedrich.

Damit war das eingangs gesteckte Ziel, mindestens 8. werden zu wollen bereits Makulatur. Jetzt ging es vor allem darum, noch einige Punkte für die Tabelle mitzunehmen, denn bei Bundesliga-Renntagen wird jeder einzelne Platz ausgefahren. “Unser dritter Lauf – das Viertelfinale – lief richtig gut, leider mussten wir uns hier knapp gegen Hannover geschlagen geben. Der Trainer bestätigte uns auch, dass das Boot jetzt in Form gekommen ist und wir unsere Leistung jetzt abrufen konnten.”

Bestes Wetter und idyllische Landschaft boten den passenden Rahmen für die Bundesliga-Rennen. Foto: Jan Kaefer
Bestes Wetter und idyllische Landschaft boten den passenden Rahmen für die Bundesliga-Rennen. Foto: Jan Kaefer

Blieb den Gastgebern nur noch der finale Lauf um Platz 13 (Dreizehn!). Ein wichtiges Duell, denn der Gegener hieß Lingen, das in der Gesamttabelle punktgleiche Team. Der Verlierer würde also mit der roten Laterne zum Abschlussrenntag nach Hamburg (am 12. September) reisen müssen.

“Wir wollten noch einmal alles geben und endlich den ersten Tagessieg für uns einfahren”, sagte Torsten Friedrich. “Dies gelang uns auf den letzten Metern, so dass wir den Renntag mit einem positiven Zeichen in Richtung Hamburg abschließen konnten. Jetzt heißt es weiter fleißig trainieren und in Hamburg von Anfang an durchstarten.”

Tabelle der 2. Bundesliga:

1.) TU Dresden Achter (51 Punkte)
2.) Wurzen Achter (50 Punkte)
:
12.) Hannoverscher Ruder-Club II (18 Punkte)
13.) DHfK Leipzig Sparkassen-Achter (7 Punkte)
14.) Lingen Achter (6 Punkte)

Mehr Informationen zur Ruder-Bundesliga:
www.ruder-bundesliga.de

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