Bereits bei der Ankündigung der Dreamhack dürfte klar gewesen sein, dass die Videospielparty auf dem Leipziger Messegelände ein langfristigeres Vorhaben sein würde. Die Veranstalter kündigten zur Eröffnung am Freitagabend an, Leipzig zum neuen Austragungsort der „Winterspiele der Gaming- und eSports-Szene“ machen zu wollen.

Als Auftakt und Premiere bezeichnete der Geschäftsführer der Leipziger Messe, Markus Geisenberger, am Freitagabend die Eröffnung der Dreamhack und präsentierte gleich deren Zukunft: „Wir wollen daraus die großen Winterspiele der Gaming- und eSports-Szene gemeinsam entwickeln.“

Bei der Veranstaltung handelt es sich um eine LAN-Party. Sie ist der offizielle deutsche Ableger der Dreamhack in Schweden, die eine der größten solcher Partys in Europa ist. In der Messehalle zocken noch bis Sonntag knapp 1.000 begeisterte Videospieler gemeinsam oder gegeneinander.

„Wir freuen uns, dass wir damit einen internationalen Wind hineinbringen“, äußerte sich ebenfalls der Vertreter der schwedischen Dreamhack, Tomas Lyckedal, über das Angebot an Wettkämpfen. Mehrere internationale Teams wurden angeworben, um gegeneinander anzutreten. Den Spitzenplatz nimmt dabei ein Turnier für den Taktik-Shooter „Counter Strike: Global Offensive“ ein, das mit einer Prämie von 100.000 Dollar dem Siegerteam winkt.

„Wir fühlen uns, als würden wir etwas Großes starten“, zeigte sich Lyckedal vom Start auf deutschem Boden begeistert. „Es soll ein Gaming-Event werden, das einen europäischen Anspruch hat.“

„Wir müssen unbedingt die Dreamhack nach Deutschland bringen“, erzählte Robert Schenker, Gründer des Notebookherstellers Schenker Technologies, von dem Vorhaben, dass vor zwei Jahren auserkoren wurde. „Endlich wieder Gaming in Leipzig“, stellte er die ersten Aussagen seitens der Leipziger Messe dar.

Bis 2008 fand in den Leipziger Messehallen die „Games Convention“ statt. Es handelte sich dabei um eine reine Messe von Donnerstag bis Sonntag ohne eine angebundene LAN-Party. Ihr Erfolg, mit ihrem letztmaligen Rekord von 200.000 Besuchern, war gleichzeitig das Verhängnis für Leipzig: Die Convention wanderte als „gamescom“ nach Köln ab. 2009 und 2010 fand danach lediglich die „Games Convention Online“ statt, die den Schwerpunkt auf Mobil- und Online-Spiele legte und eingestellt wurde.

Wer jedoch die gleiche Atmosphäre wie bei der Games Convention erwartet hat, der dürfte enttäuscht werden. In der Messehalle sind die zu erwartenden Stände von Hardwareherstellern und -verkäufern. Mehrere Stände laden zum Probezocken ein. Ansonsten wartet auf den Besucher eine große Bühne für die Duelle zwischen den virtuellen Kontrahenten. Auf einer anderen Bühne kann unter anderem die Siegerehrung eines Cosplay-Wettbewerbs angeschaut werden. Für Szenegänger genau das Richtige, für Gelegenheitsspieler womöglich nur mäßig interessant. Dennoch zeigt gerade die Entwicklung der damaligen Games Convention, dass hier noch viel Potential stecken kann.

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