Für die beiden Leipziger Teilnehmer an der Boxgala in der Arena endeten die Kämpfe am Samstag mit gemischten Resultaten. Ziso Poulitsa verlor gegen Jurgen Uldedaj (Magdeburg) nach einstimmiger Kampfrichterentscheidung. Sandra Atanassow hingegen zeigte sich glücklich über ihren Sieg, mit dem sie ihren Titel als Internationale Deutsche Meisterin verteidigte. Ihre Gegnerin im Federgewicht war die starke Ungarin Gabriela Busa.

Nicht ganz eindeutig fiel die Entscheidung für die 32-jährige Leipzigerin aus. Zwei Kampfrichter sahen sie in sechs von zehn Runden vorne, einer stimmte mit sechs zu vier Runden für die Ungarin. Nachvollziehbar war auch diese Entscheidung, tänzelte die Ungarin doch quirlig durch den Ring, während Atanassow die Ringmitte behauptete. „Das war auch unser Plan, der ist voll aufgegangen“, sagte die Siegerin später schon geduscht der L-IZ.

Zwei Boxstile trafen aufeinander, Busa bewegte sich meist außerhalb der Schlagdistanz, um die Deckung zu umgehen, setzte ihre Treffer flink und war mit schneller Beinarbeit wieder in Sicherheit. Atanassow schlug kräftiger und war bedacht, nicht jede Bewegung der Gegnerin mitzugehen. „Außerdem riet mir mein Trainer, die rechte Flanke anzugehen und Busa ins Leere laufen zu lassen.“

Sandra Atanassow packt die Linke aus. Foto: Jan Kaefer
Sandra Atanassow packt die Linke aus. Foto: Jan Kaefer

Dies funktionierte ausreichend oft, auch wenn Atanassow ihrer Gegnerin ehrlich Respekt zollte: „Sie wollte auf jeden Fall gegenhalten und gab sich nie auf.“ Drei Mal riss die Lokalmatadorin die Gegnerin beim Befreien aus einer Umklammerung zu Boden, drei Mal entschied der Ringrichter richtigerweise: Kein Niederschlag.

In Runde zehn wusste wohl auch Atanassows Trainer Torsten Müller, dass es noch einmal Zeit wird, Gas zu geben. Nun stürmte die Titelverteidigerin auf ihre Gegnerin ein, mobilisierte alle Kraftreserven. Denn in den Runden zuvor hatte die Ungarin deutlich mehr Erfolg mit ihrer Taktik, wich den Schlägen von Atanassow mit exzellenter Beinarbeit aus.

Selbst gelangen ihr dabei deutliche Treffer, die im Gesicht der Kontrahentin ihre Spuren hinterließen. So war auch die Wertung eines der Kampfrichter zu Gunsten der Ungarin verständlich. „Ich bin einfach glücklich, hier in Leipzig gewonnen zu haben. Danke, dass ihr alle da wart, der Kampf war eine Achterbahnfahrt. Ich bin froh, dass ich Eure Unterstützung hatte“, sagte die Titelverteidigerin nach dem Kampf.

Der Gürtel beibt in Leipzig. Mit einer Verbeugung dankt Atanassow dem heimischen Publikum. Foto: Jan Kaefer
Der Gürtel beibt in Leipzig. Mit einer Verbeugung dankt Atanassow dem heimischen Publikum. Foto: Jan Kaefer

Uldedaj für Poulitsa eine Nummer zu groß

Im Duell zwischen Ziso Poulitsa gegen Jurgen Uldedaj entschuldigte sich der Sieger aus Magdeburg sogar für seinen noch nicht optimalen Kampf: „Mein Ellbogen war leicht angeschlagen, es war noch nicht mehr möglich.“ Der Leipziger ließ sich wiederholt in eine der Ecken drängen und kassierte in der Tat mehr Treffer – vor allem im Gesicht. Eine Schwellung unter dem rechten Auge und viele deutliche Abdrücke waren die Folge. Gleichzeitig erwies sich Poulitsa als etwas schwerfälliger, was die Beinarbeit anging. Das eindeutige Urteil kam daher nicht überraschend.

Die Zusammenfassung der beiden Hauptkämpfe Stieglitz vs. Sjekloca und Bösel vs. Enbom (einer davon durch technischen K.O. entschieden), sowie die der restlichen Kämpfe des „Großkampftages“ in der Arena erscheint am späten Sonntagnachmittag. Ein Interview mit Sandra Atanassow ist Teil der aktuellen Ausgabe der Leipziger Zeitung (Nummer 41).

Der Leipziger Ziso Poulitsa (re.) kassiert einen Schlag vom klaren Sieger Jurgen Uldedaj (Magedeburg). Foto: Jan Kaefer
Der Leipziger Ziso Poulitsa (re.) kassiert einen Schlag vom klaren Sieger Jurgen Uldedaj (Magedeburg). Foto: Jan Kaefer

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