Antisemitismus

Porträt Christian Wolff.
·Leben·Gesellschaft

Gastkommentar von Christian Wolff: Für Juden schreien

Vor 79 Jahren, am 09. April 1945, wurde der Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer von den Nazis im KZ Flossenbürg ermordet. Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) gehörte zu wenigen Theologen und Pfarrern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die von Anfang an den verbrecherischen Charakter des Naziregimes durchschauten. Er wandte sich auch entschieden gegen den nationalsozialistischen Rassismus, […]

Warnstreik der Sicherheitsbranche am 19. März 2024 in Leipzig, Hinweisschild.
·Der Tag

Dienstag, der 19. März 2024: Antisemitische Straftaten gestiegen, mutmaßliche IS-Männer festgenommen und Streik der Sicherheitsbranche

Bundesweit haben heute Beschäftigte der Sicherheitsbranche ihre Arbeit niedergelegt, auch in Leipzig. Außerdem geht aus der sächsischen Kriminalstatistik hervor, dass die Polizei deutlich mehr Fälle von rassistischer Hasskriminalität registriert hat, darunter viele antisemitische Taten. Und nahe Gera hat die Polizei zwei islamistische Terrorverdächtige festgenommen. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 19. März 2024, […]

·Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagt: Die CDU, der Anti-Antisemitismus und der Klimabeirat + Video

Anstatt sich mit der eigenen Nazi-Vergangenheit und –Gegenwart auseinanderzusetzen, hat die CDU-Stadtratsfraktion es sich zur Aufgabe gemacht, Fridays for Future, sowie weitere Akteure in Leipzig unter dem Vorwurf des Antisemitismus aus unterschiedlichsten Gremien zu werfen. Bei Fridays for Future handelt es sich um den Klimabeirat. Außer in der CDU-Fraktion selbst wurde der Antrag umfänglich abgelehnt. Zur Begründung […]

OBM Jung.
·Politik·Engagement

Der Stadtrat tagte: Konzept zur Weiterentwicklung der Antisemitismusprävention beschlossen + Video

Das Feige am Antisemitismus ist: Er kleidet sich gern bürgerlich, tut so, als hätte er gar nichts gesagt und gar nichts gemeint. Und trotzdem verbreitet er seine verlogenen Bilder in der Gesellschaft. Schuldbewusstsein kennt er nicht. Das wurde auch am 29. Februar in der Leipziger Ratsversammlung deutlich, als ein AfD-Stadtrat tatsächlich versuchte, die Vorlage zur […]

Person sitzend am Tisch, zweite stehend.
·Leben·Fälle & Unfälle

„Der Schelm“: OLG Dresden kündigt Verhandlungsbeginn gegen Enrico B. an

Am 14. März wird der Prozess gegen den früheren Leipziger Stadtrat und Ex-NPD-Funktionär Enrico B. wegen der vorgeworfenen Gründung und Mitgliedschaft des Verlags „Der Schelm“ beginnen. Das teilte das Oberlandesgericht (OLG) Dresden am vergangenen Mittwoch mit. Vorgeworfen werden neben B. sowie auch seinen zwei mutmaßlichen Mitstreitern Annemarie K. und Matthias B. die Gründung und Mitgliedschaft […]

Cover des Heftes.
·Bildung·Leipzig bildet

Jüdische Traditionen: Dubnow-Institut legt das erste Themenheft zur jüdischen Alltagskultur vor

Das in Leipzig heimische Simon-Dubnow-Institut beschäftigt sich nicht nur mit jüdischer Geschichte und Kultur, es will auch etwas dafür tun, damit gerade die Jüngeren verstehen, was eigentlich jüdisches Leben ist. Denn der verbreitete Antisemitismus in Deutschland lebt auch davon, dass die meisten Menschen überhaupt nichts wissen über jüdische Geschichte, Alltag und Religion. Sie glauben eher […]

Ausstellungsmotiv, Porträt Anne Frank.
·Kultur·Ausstellungen

Kostenlose Ausstellung über Anne Frank und Antisemitismus im Neuen Rathaus + Video

Auschwitz war bereits befreit, da starb Anne Frank in den letzten Wochen des Krieges im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Am vergangenen Samstag, dem Jahrestag der Auschwitz-Befreiung, eröffnete deshalb die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ im Neuen Rathaus in Leipzig. Die Ausstellung zeigt Bilder und Texte von Anne Frank selbst, sowie andere Zeitzeugnisse und lädt zur […]

Vicki Felthaus.
·Politik

Der Stadtrat tagte: Welche Bildungsangebote zu Antisemitismus und Rassismus gibt es für Kinder und Jugendliche?

Im Kontext des Krieges in Gaza wurden Debatten in Deutschland losgetreten. Antisemitismus und Rassismus sind in diesen Debatten allzeit präsent. Sie führen zu Pauschalisierungen, Vorurteilen und nicht zuletzt Gewalt. Das erleben aktuell verstärkt von den beiden Diskriminierungen betroffene Menschen, wie das erschreckende „Kufiya-Schreiben“ für Berliner Schulen oder Berichte von jüdischen Leipziger Studierenden zeigen. Deshalb wollte […]

Porträtbild bei Gedenlkveranstaltung.
·Der Tag

Das Wochenende, 27./28. Januar 2024: Holocaust-Gedenken, Ausstellungseröffnung und Demos in Leipzig + Video

International wurde am Samstag an die Opfer des Holocaust erinnert. In Leipzig eröffnete zu diesem Anlass eine Ausstellung, deren Bilder vorab durch unbekannte Täter geschändet wurden. Und: Zeitgleich demonstrierten am Samstag verschiedene Lager sowohl anlässlich des Nahostkonflikts als auch der Sorge vor Rechtsextremismus in der Leipziger City. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, dem […]

Porträtaufnahme.
·Bildung·Forschung

Holocaust-Gedenktag am 27. Januar: Drei Fragen an den Antisemitismusbeauftragten der Uni Leipzig Prof. Dr. Gert Pickel

Am 27. Januar wird der Internationale Gedenktag an die Opfer des Holocaust begangen. Antisemitische Ressentiments sind in Deutschland nie wirklich verschwunden, sie treten nur oft in verdeckter Form auf, erklärt zu diesem Anlass Prof. Dr. Gert Pickel von der Universität Leipzig. Er ist stellvertretender Sprecher des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus und Demokratieforschung (KReDo) und neu gewählter […]

·Der Tag

Freitag, 19. Januar 2024: Laster rammt Straßenbahn, Antisemitismus-Demo, Völki-Superstar und Bahn mit neuem Angebot im Tarifstreit

Ein Unfall eines LKW mit einer Straßenbahn legte heute den Straßenverkehr rund um den Roßplatz lahm. Gegen Antisemitismus an der Universität Leipzig demonstrierte das neue Bündnis „Fridays For Israel“. Das Völkerschlachtdenkmal ist bundesweit bekannt und bereitet ein neues Angebot vor – und die Bahn legt der GDL ein neues Angebot vor. Die LZ fasst zusammen, […]

Gesperrte Kreuzung, Loch mit Wasser.
·Der Tag

Donnerstag, der 11. Januar 2024: Wasserrohrbruch in Mockau, Gedenkstele geschändet und Reaktionen auf rechtsextreme Vertreibungspläne

In Leipzig-Mockau kam es am frühen Donnerstagmorgen zu einem erneuten Wasserrohrbruch. Wie heute bekannt wurde, fiel die Gedenkstele in der Elsterstraße, die an den jüdischen Fußballverein SK Bar Kochba erinnert, einer Schändung zum Opfer. Und: Nachdem ein Treffen aufgedeckt wurde, auf dem unter anderem hochrangige AfDler über die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland sprachen, […]

Demo mit Banner.
·Der Tag

Das Wochenende, 9./10. Dezember 2023: Demo gegen Antisemitismus, Ausschreitungen bei Regionalliga-Spiel und neuer Fahrplan der Bahn

Am Samstag fand in Leipzig eine Demonstration gegen Antisemitismus statt, an der rund 300 Personen teilnahmen. Am Sonntag wurde der neue Fahrplan der Deutschen Bahn eingeführt, der auch für Sachsen und Mitteldeutschland einige Veränderungen mit sich bringt. Außerdem: Beim gestrigen Regionalliga-Spiel zwischen FSV Zwickau und Lok Leipzig kam es zu Ausschreitungen. Die LZ fasst zusammen, […]

Ofarim und Anwälte.
·Leben·Gesellschaft

Kommentar zum Fall Ofarim: Lehrstück weit über den Gerichtssaal hinaus

Intern wurde wohl schon länger auf einen Deal hingearbeitet, für Außenstehende kam es unerwartet: Nach einem knappen Geständnis Gil Ofarims wurde der Verleumdungsprozess gegen ihn am Dienstag unter Auflagen eingestellt. Doch der Fall lässt viele Fragen zurück, auch jenseits der rechtlichen Aspekte. Ein Kommentar. War es nun Wut über vermeintliche Benachteiligung, Skrupellosigkeit, übertriebener Geltungsdrang? Was […]

Gil Ofarim, Porträtfoto.
·Leben·Fälle & Unfälle

„Die Vorwürfe treffen zu“: Geständnis bringt Ofarims Antisemitismus-Lüge zu Fall + Video

Am Ende langer Verhandlungstage bleiben Überraschung, Ratlosigkeit und offene Fragen zurück: Am heutigen Dienstag gestand der unter anderem wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung angeklagte Künstler Gil Ofarim, dass der Antisemitismus-Vorwurf gegen einen Manager des Hotels Westin gelogen war, er bat den Mann um Entschuldigung. Nun ist der Prozess am Landgericht beendet und das Verfahren vorläufig […]

Porträt Gil Ofarim.
·Leben·Fälle & Unfälle

Spektakuläre Wende im Ofarim-Prozess: Angeklagter räumt Lüge ein, das Verfahren wird eingestellt

Eine mögliche Wende deutete sich schon an, als der Prozess mit mehr als zwei Stunden Verspätung begann: Am Dienstag, dem 28. November hat der wegen Verleumdungsvorwürfen angeklagte Musiker und Schauspieler Gil Ofarim am Landgericht gestanden, sich die Antisemitismus-Vorwürfe gegen einen Hotelmanager des Westin ausgedacht zu haben. Ofarim bat um Entschuldigung. Das Verfahren wurde vorläufig eingestellt. […]

Der Stura ist die Vertretung der Studierenden der Uni Leipzig. Foto: Yaro Allisat
·Leben·Gesellschaft

Was steckt hinter dem Antisemitismus-Vorwurf im Leipziger Studierendenrat?

Kreuzer, Deutschlandfunk und LVZ berichteten vor einiger Zeit, dass der Student*innenrat der Universität Leipzig mit der „Stellungnahme zum Krieg in Israel und Palästina“ eine in Teilen antisemitische Erklärung verabschiedet hätte. Beeinflusst sein soll er dabei von linken Gruppen, maßgeblich dem Sozialistisch-Demokratischen Studierendenverband (SDS) Leipzig, den Kritischen Einführungswochen (KEW), Young Struggle, Handala und weiteren. Der SDS […]

Fünf Personen im Gerichtssaal.
·Leben·Fälle & Unfälle

Prozess gegen Gil Ofarim wird fortgesetzt: Fragen und Antworten kompakt im Überblick

Nach längerer Pause wird der Prozess gegen den Musiker und Schauspieler Gil Ofarim vor dem Landgericht Leipzig ab Dienstag, dem 28. November bis einschließlich Donnerstag fortgesetzt. Laut Staatsanwaltschaft soll der 41-Jährige einen Manager des Hotels Westin in Leipzig vor mehr als zwei Jahren wahrheitswidrig einer antisemitischen Beleidigung bezichtigt haben. Dazu kommt der Vorwurf falscher Angaben […]

Personengruppe, einer sitzend, vier stehend.
·Leben·Fälle & Unfälle

Ex-Managerin über Gil Ofarim: „Ich kann mich nicht beklagen, er war immer sehr höflich“

Der medienwirksame Prozess gegen den Künstler Gil Ofarim vor dem Landgericht Leipzig gräbt sich durch die mühevollen Ebenen der Beweisaufnahme: Hat der 41-Jährige einen Hotelmanager des Westin wahrheitswidrig des Antisemitismus beschuldigt, wie die Staatsanwaltschaft annimmt? Die Strafkammer geht dieser Frage derzeit gründlich nach und will dabei auch mehr über die Persönlichkeit des Angeklagten erfahren. Für […]

Ofarim mit Verteidigerteam. Foto: Lucas Böhme
·Leben·Fälle & Unfälle

Prozess gegen Gil Ofarim: Davidstern war laut Gutachter im Hotel nicht sichtbar

Am Donnerstag findet vor einer längeren Unterbrechung bis Ende November der vorerst letzte Prozesstag gegen den Sänger und Schauspieler Gil Ofarim statt, der sich vor dem Landgericht Leipzig unter anderem wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung eines Hotelmanagers des Westin verantworten muss. Erwartet wird die Fortsetzung eines digitalforensischen Gutachtens zu den Aufnahmen der Überwachungskameras vom Abend […]

·Leben·Fälle & Unfälle

Urteil rechtskräftig: Ex-NPD-Stadtrat Enrico B. muss 2.500 Euro zahlen

Der ehemalige NPD-Stadtrat Enrico B. muss wegen falscher eidesstattlicher Versicherung eine Geldstrafe von 125 Tagessätzen zu jeweils 20 Euro zahlen. Das hatte bereits im August 2022 das Amtsgericht Leipzig entschieden. Jetzt ist das Urteil rechtskräftig. Zunächst hatte die LVZ darüber berichtet. Eigentlich wollte B. das Urteil nicht hinnehmen, weshalb er Berufung dagegen eingelegt hatte. Die […]

Gil Ofarim mit Anwälten.
·Leben·Fälle & Unfälle

Dritter Tag im Ofarim-Prozess: Zeugen bestätigen antisemitische Äußerung bisher nicht

In dieser Woche wird der Prozess vor dem Leipziger Landgericht gegen den Musiker und Schauspieler Gil Ofarim fortgesetzt, der unter anderem der Verleumdung angeklagt ist. Er soll einen Hotelmanager in Leipzig vor über zwei Jahren fälschlich des Antisemitismus bezichtigt haben. Zumindest bisher bestätigt keiner der befragten Zeugen, dass antisemitische Äußerungen gefallen sind. Timo S. war […]

Beleuchteter Davidstern auf dem Grund und Menschen drumherum.
·Der Tag

Donnerstag, der 9. November 2023: Mahnwache für Israel, Polizeikontrollen an der B2 und Gedenktag in Deutschland

Auf dem Leipziger Markt bekundeten am frühen Abend mehrere hundert Menschen ihre Solidarität mit Israel an einem historisch aufgeladenen Gedenktag. Auf der B2 südlich von Leipzig fanden seit dem Morgen größere Polizeikontrollen statt. Und: Der Deutsche Bundestag rief auf den Tag genau 85 Jahre nach den Novemberpogromen der Nationalsozialisten zum Schutz jüdischen Lebens im Land […]

Gil Ofarim und Verteidiger.
·Leben·Fälle & Unfälle

Prozess gegen Gil Ofarim: Die lange Suche nach der Wahrheit hat begonnen + Video

Dem Münchner Musiker und Schauspieler Gil Ofarim wird unter anderem Verleumdung vorgeworfen, er soll einen Hotelmanager in Leipzig fälschlich des Antisemitismus bezichtigt haben. Seit 7. November steht der 41-jährige Künstler deshalb vor dem Landgericht Leipzig. Nach zwei Verhandlungstagen scheint klar: Die Suche nach der Wahrheit ist langwierig und mühsam. Eine Zeugin belastete den Angeklagten am […]

Angeklagter und Anwalt im Gericht.
·Leben·Fälle & Unfälle

Prozessauftakt gegen Sänger Gil Ofarim in Leipzig: Angeklagter schweigt vorerst

Über zwei Jahre nach antisemitischen Vorwürfen gegen einen Mitarbeiter des Hotels Westin begann am Dienstagmorgen vor dem Leipziger Landgericht der Strafprozess gegen den Sänger und Schauspieler Gil Ofarim aus München. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt den 41-Jährigen, den Rezeptionisten des Hotels fälschlicherweise einer antisemitischen Beleidigung bezichtigt zu haben. Laut Anklage soll Ofarim in einer kurzen und online […]

Porträt Christian Wolff.
·Leben·Gesellschaft

Gastkommentar von Christian Wolff: Anstand und Gnade

Als am 02. Oktober 2000 ein Brandanschlag auf die Düsseldorfer Synagoge verübt wurde, rief zwei Tage später der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zu einem „Aufstand der Anständigen“ auf. In Folge dieses Aufrufs kam es an vielen Orten in Deutschland zu Demonstrationen, Lichterketten und weiteren Aktionen. Am 9. November 2000 fand dann am Brandenburger Tor […]

Frau auf Podium, sie spricht in ein Mikrophon.
·Der Tag

Montag, der 23. Oktober 2023: Klarheit von Wagenknecht, HKW-Eröffnung und Protest gegen Antisemitismus

Lange unterschwellig schon bekannt, wurde es am heutigen Morgen zur Bestätigung: Sahra Wagenknecht ist aus der Linkspartei ausgetreten und verfolgt mit ihrem Projekt „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) ihre Pläne, eine eigene Partei zu gründen. Mit ihr gingen auch einige weitere Mitglieder der Linksfraktion im Deutschen Bundestag. Außerdem: In Leipzig-Connewitz wurde heute das neue Heizkraftwerk Süd […]

Enrico B. als Zeuge.
·Leben·Fälle & Unfälle

Neues in Sachen „Der Schelm“: Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen Ex-NPD-Stadtrat aus Leipzig

Der frühere Leipziger Stadtrat und ehemalige NPD-Funktionär Enrico B. muss demnächst womöglich wieder mal vor Gericht erscheinen. Die Bundesanwaltschaft wirft dem heute 40-Jährigen sowie zwei weiteren Personen vor, unter dem Dach eines Verlags namens „Der Schelm“ eine kriminelle Vereinigung zum Vertrieb von antisemitischem und nationalsozialistischem Schriftgut gegründet zu haben. Gerichtsprozesse sind für den Leipziger Ex-Stadtrat […]

Demo vor dem Westin.
·Leben·Fälle & Unfälle

Prozess am Landgericht: Sänger Gil Ofarim ab November auf der Anklagebank

Mehr als zwei Jahre nach seinem viral gegangenen Video mit schweren Vorwürfen gegen einen Leipziger Hotel-Mitarbeiter muss sich der Sänger Gil Ofarim ab November vor dem Leipziger Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 40-Jährigen falsche Verdächtigung und Verleumdung vor. Im Herbst 2022 war ein geplanter Prozesstermin geplatzt. Es dürfte nicht nur ein gewöhnlicher Strafprozess werden, […]

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Foto: Michael Freitag
·Der Tag

Donnerstag, der 1. Juni 2023: „Tag X“-Demo verboten, Kretschmer irritiert mit Aussagen zu Linksradikalismus und Deutschlandticket-Panne bei den LVB

Nach mehreren Tagen Spekulation hat die Stadt Leipzig die antifaschistische Demonstration am Samstag anlässlich des Lina E.-Urteils verboten. Außerdem hat sich Sachsens Ministerpräsident zum Urteil geäußert, in der LVB-App gab es heute eine technische Panne bei der Anzeige des Deutschlandtickets und eine antisemitische Plastik in Zerbst hat ein Gegendenkmal bekommen. Die LZ fasst zusammen, was […]

Screenshot / Bildschirmfoto der Website der Band "Weimar" aus Thüringen
·Leben·Gesellschaft

Thüringer Band „Weimar“ als Neonazi-Projekt entlarvt: Tour abgesagt

Die erfolgreiche Newcomer-Metal-Band „Weimar“, deren Mitglieder unter Pseudonym und mit Masken auftreten, entstammt laut einer Spiegel-Recherche der Thüringer Neonaziszene. Nach den Enthüllungen hat das Label Universal bekannt gegeben, die Zusammenarbeit mit der Band beenden zu wollen. Die Linkspartei bezeichnet die Arbeit des Verfassungsschutzes, der einige Bandmitglieder in seinen Akten erwähnte, als unzureichend. Bandmitglieder stammen aus […]

Teilnehmende einer Demo mit Schildern.
·Bildung·Bücher

Über Rechte schreiben: Die „Leipziger Zustände“ nehmen Rassismus, Antifeminismus und Verschwörungsideologien in den Blick

In den vergangenen 15 Jahren hat das Projekt „chronik.LE“ nach eigenen Angaben rund 5.000 Ereignisse in und um Leipzig dokumentiert, die mutmaßlich oder nachweislich einen rechten Hintergrund haben. Im Zwei-Jahres-Rhythmus erscheint zudem die Broschüre „Leipziger Zustände“. Darin widmen sich Autor/-innen aktuellen Schwerpunkten. Die neue Ausgabe ist soeben erschienen. Die „Leipziger Zustände“ waren in den vergangenen […]

Cover des Buches.
·Bildung·Bücher

Die Emanzipation vollenden: Eine Geschichte des Deutsch-Israelitischen Gemeindebundes

Eigentlich war alles auf einem guten Weg. Die Emanzipation der Juden in Deutschland schien sich zu verwirklichen. Die Gesetzgebung in den deutschen Ländern gestand ihnen immer mehr bürgerliche Rechte zu. Ihre Gleichstellung schien nur noch eine Frage der Zeit. Bernhard Jensen schildert in seinem Buch zwar die Entstehung des Deutsch-Israelitisachen Gemeindebunds ab 1869. Aber zur […]

Auf Leipzigs Wohnungsmarkt wird es jetzt schon eng. Foto: Ralf Julke
·Der Tag

Mittwoch, der 26. Oktober 2022: Stadt fördert Vermietung leerstehender Wohnungen, zwei Tote bei A9-Unfall und „Judensau“-Plastik in Wittenberg bleibt

Die Stadt Leipzig will mit einer 2,7 Millionen Euro schweren Förderrichtlinie Wohnungseigentümer/-innen zum Sanieren und Vermieten animieren. Außerdem sind bei einem Auffahrunfall auf der A9 zwei Menschen gestorben. Und der Gemeinderat der Stadtkirche Wittenberg will die „Judensau“-Plastik an seiner Kirche behalten. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 26. Oktober 2022, in Leipzig, Sachsen […]

Solidaritäts-Demo am 5. Oktober 2021 vor dem Leipziger Hotel Westin, wo sich der antisemitische Vorfall gegen Gil Ofarim ereignet haben soll. Später kamen immer mehr Zweifel an dessen Version auf. Foto: LZ
·Leben·Fälle & Unfälle

Landgericht hebt Termine auf: Prozessbeginn gegen Gil Ofarim bis auf Weiteres geplatzt + Update

Es wäre wohl ein gewaltiges Medienspektakel geworden: Ab Montag, dem 24. Oktober, sollte sich der Sänger Gil Ofarim wegen der Vorwürfe der Verleumdung und der falschen Verdächtigung vor dem Leipziger Landgericht verantworten. Er hatte vor über einem Jahr einen Hotel-Mitarbeiter in Leipzig des Antisemitismus bezichtigt – laut Staatsanwaltschaft zu Unrecht. Doch nun hat die zuständige […]

Der Vorstand des Erich-Zeigner-Hauses: Raimund Grafe (links) und Henry Lewkowitz (rechts).
·Leben·Gesellschaft

Erich-Zeigner-Haus klagt vor dem Verwaltungsgericht wegen Fördermittelstreichung

Seit über 15 Jahren wird der Verein „Erich-Zeigner-Haus“ durch die Sächsische Aufbaubank im Rahmen des Programms „Weltoffenes Sachsen“ für seine politische Bildungsarbeit in Leipzig und den umliegenden Landkreisen gefördert. In diesem Jahr wurden dem ehrenamtlichen Verein alle Fördermittel gestrichen. Der Vereinsvorsitzende Raimund Grafe und sein Stellvertreter Henry Lewkowitz sind sich sicher: Hier liegen Formfehler und […]

Porträt Thomas Kumbernuß.
·Politik·Leipzig

Thomas Kumbernuß lässt nicht locker: Wieso entschuldigt die wissenschaftliche Kommission Arndt mit „traditionellem Antijudaismus“?

Die von der Stadt installierte wissenschaftliche Beratungskommission zu Straßenbenennungen hat jetzt zwar drei Gutachten vorgelegt zur Benennung der Arndststraße, der Jahnallee und der Pinkertstraße. Aber gerade das Gutachten zu Ernst Moritz Arndt lässt an Wattigkeit nichts zu wünschen übrig. Eine wirkliche Entscheidungsgrundlage für den Stadtrat ist es nicht. Und der Verweis auf den „traditionellen Antijudaismus“ […]

Solidaritäts-Demo am 5. Oktober 2021 vor dem Leipziger Hotel Westin, wo sich der antisemitische Vorfall gegen Gil Ofarim ereignet haben soll. Später kamen immer mehr Zweifel an dessen Version auf. Foto: LZ
·Der Tag

Dienstag, der 16. August 2022: Neuer Ofarim-Anwalt stichelt gegen Justiz, Ursachen-Fahndung nach Fischsterben in der Oder und Gasverbrauch in Deutschland gesunken

Mehr als zehn Monate nach den bisher unaufgeklärten Antisemitismus-Vorwürfen des jüdischen Musikers Gil Ofarim teilt dessen neuer Anwalt schon vor einem möglichen Prozess mächtig gegen die Justiz aus. Weiterhin wird nach der Ursache des massenhaften Fischsterbens in der Oder gesucht. Und: Der Verbrauch von Erdgas in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2022 deutlich gesunken – […]

·Der Tag

Freitag, der 22. Juli 2022: Gedenken an Opfer von Utøya und München, mutmaßlicher Neonazi-Angriff in Limbach-Oberfrohna und OVG lässt keinen A4-Radkorso zu

Nachdem das Landgericht Chemnitz am Mittwoch ein Urteil im Prozess zum Überfall auf das „Schalom“-Restaurant in Chemnitz gefällt hat, hat der Generalstaatsanwalt nun Revision eingelegt. Außerdem wurde in Leipzig heute an die Opfer des rechtsextremen Anschlags in München vor sechs Jahren gedacht und in Limbach-Oberfrohna soll sich ein Neonazi-Angriff ereignet haben. Die LZ fasst zusammen, […]

Arndtstraße / Ecke Kochstraße. Foto: Ralf Julke
·Politik·Leipzig

Wenn eine wissenschaftliche Kommission kneift: Gutachten ersetzen keine kritische Auseinandersetzung mit Arndt, Jahn & Co.

Höchst unzufrieden war die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen mit den drei Gutachten, die die wissenschaftliche Beratungskommission zu den umstrittenen Namensgebern für die Arndtstraße, die Jahnallee und die Pinkertstraße abgeliefert hat. Die Gutachten sind so wattig, dass sie für den auftraggebenden Stadtrat überhaupt keine Entscheidungsgrundlage darstellen. Also stellt die Grünen-Fraktion einen neuen Antrag. […]

Arndtstraße / Ecke Kochstraße. Foto: Ralf Julke
·Leben·Gesellschaft

Das Gutachten zu Ernst Moritz Arndt: Ist in „Mobilisierungsschriften“ alles erlaubt?

„Die wissenschaftliche Beratungskommission zur Straßenbenennung hat empfohlen, dass die Arndtstraße, die Jahnallee sowie die Ernst-Pinkert-Straße in Leipzig ihren Namen weiter führen sollten“, meldete Leipzigs Stadtverwaltung am 24. Mai. „Dabei ging es beispielsweise um die antifranzösischen und antijüdischen Texte Arndts, die Vereinnahmung Jahns durch die Nationalsozialisten sowie die Völkerschauen, die Pinkert im Zoo Leipzig initiierte.“ Und […]

·Politik·Leipzig

Die Nachfrage von Thomas Kumbernuß zu seiner Wagner-Anfrage: Das Kulturdezernat stimmt dem Stadtrat im Grunde zu

Das zumindest kann man feststellen: Wagner-Festivals in Leipzig gehen nicht mehr so einfach über die Bühne, ohne dass der Antisemitismus des in Leipzig geborenen Komponisten thematisiert wird. Die Frage ist eher, wie das geschieht. Und aus Sicht des Stadtrats Thomas Kumbernuß (Die PARTEI) geschieht das innerhalb der Wagnerfesttage „Wagner22“ ungenügend. Zweimal fragte er dazu nach. […]

·Leben·Fälle & Unfälle

Der Schelm: Ex-NPD-Stadtrat Enrico B. bleibt in Untersuchungshaft

Nachdem er bis Mitte der 2010er-Jahre als Politiker und Aktivist regelmäßig in Erscheinung getreten war, blieb es zuletzt eher ruhig um Enrico B., den ehemaligen NPD-Stadtrat. Offenbar hatte sich seine politische Arbeit eher ins Verborgene verlagert – zumindest laut Bundesanwaltschaft und mehrerer Medienrecherchen. Jahrelang soll B. an einem antisemitischen Online-Versand beteiligt gewesen sein. Nun muss […]

·Leben·Gesellschaft

Wagners Antisemitismus: Warum Thomas Kumbernuß die Antworten aus dem Kulturdezernat nicht gefallen

Antisemitismus ist eine der schäbigsten Haltungen, die Menschen einnehmen können. Er zeugt von einer tiefsitzenden Menschenverachtung. Und er schafft ein Weltbild, bei dem alles gründlich auf den Kopf gestellt wird – bis in die Sprache hinein. Und das hat nicht einmal das Leipziger Kulturamt gemerkt, als es die Fragen von Stadtrat Thomas Kumbernuß (Die PARTEI) […]

Enrico B. als Zeuge.
·Der Tag

Donnerstag, der 2. Juni 2022: Enrico B. verhaftet, Anklage gegen querdenkenden Richter und Antisemitismus-Statement nach Jugend-Demo

Schlag auf Schlag gegen den „Schelm“: Nachdem gestern ein mutmaßliches Mitglied einer rechtsextremen Vereinigung festgenommen wurde, folgte heute der Ex-Stadtrat Enrico B, der ebenfalls einen Naziversand betrieben haben soll. Außerdem: In Thüringen wurde Anklage gegen einen Familienrichter erhoben, der willkürlich einen Maskenbeschluss für „Querdenker“ gefasst haben soll. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem […]

·Leben·Fälle & Unfälle

„Der Schelm“: Bundesanwaltschaft lässt Leipziger Neonazi Enrico B. festnehmen

Bereits im November 2016 und danach fortlaufend hat die Leipziger Zeitung (LZ) über die Aktivitäten des rechtsradikalen Verlages „Der Schelm“ berichtet. Im Dezember 2020 folgte nach Jahren des Stillstandes bei den örtlichen Ermittlungsbehörden eine Razzia beim ehemaligen NPD-Stadtrat Enrico B. und in einer offenbar ihm zugeordneten Lagerhalle. Am gestrigen 1. Juni 2022 ging erstmals die […]

Ein Haus in der Reichsstraße soll früher erster Sitz des „Schelm“-Verlags gewesen sein. Foto: Michael Freitag
·Leben·Fälle & Unfälle

2. Razzia zum Fall „Der Schelm“: Generalbundesanwalt meldet eine Festnahme

Oft vergehen tatsächlich Jahre, bis das rechtsextreme Treiben auch den Strafverfolgungsbehörden zu braun wird. Nachdem die Leipziger Zeitung bereits im November 2016 erstmals über einen damals noch unter einer privaten Wohnadresse in der Leipziger Reichsstraße beheimateten Verlag namens „Der Schelm“ berichtet hatte, geschah erst einmal lange Zeit gar nichts. Der offene Verkauf rechtsextremer und antisemitischer […]

Aufgeschlagenes Buch, auf dem eine Brille liegt
·Veranstaltungen·Bühne

Lesung am 2. Juni: „Gebrauchsanweisung gegen Antisemitismus“

Antisemitismus basiert auf jahrhundertealten Ressentiments und falschen Vorstellungen. Dagegen hilft nur entschlossene Aufklärung. Gunda Trepp macht verbreitete Stereotype sichtbar und deckt judenfeindliches Denken auf. Ihr Buch „Gebrauchsanweisung gegen Antisemitismus“ ist eine kämpferische Argumentationshilfe für schwierige Gespräche mit Freunden und Verwandten, mit Schülerinnen und Schülern und Jugendlichen – ein Fundus an Wissen über Jüdinnen und Juden, Judentum und […]

·Leben·Gesellschaft

200 Menschen beteiligen sich an Anti-Israel-Demo in Leipzig + Video

Wie schon im vergangenen Jahr haben anlässlich des sogenannten Nakba-Tages mehrere hundert Menschen in Leipzig demonstriert. Etwa 200 Personen zogen vom Torgauer Platz in die Innenstadt. Sie beklagten eine angeblich bis heute andauernde Unterdrückung von Palästinenser/-innen durch Israel. Am Rande der Demonstration gab es offenbar einen Angriff auf Gegendemonstranten. An der diesjährigen pro-palästinensischen Demonstration zum […]

Das Wagner-Denkmal - hier mal ins Verschwommene getaucht. Foto: Ralf Julke
·Politik·Leipzig

Berechtigte Frage: Wie umgehen mit Wagner im Jahr 2022?

Erst Ernst Moritz Arndt, nun Richard Wagner. Thomas „Kuno“ Kumbernuß kann es nicht lassen, die honorigen Herren aus dem 19. Jahrhundert für ihren pöbelnden Antisemitismus zur Rechenschaft zu ziehen. Oder es wenigstens zu versuchen. Denn bei der Benennung der Arndtstraße hat es ja bislang nicht geklappt. Zumindest vorerst nicht. Denn seit 2020 ist das Thema […]

·Leben·Gesellschaft

Holocaust-Gedenktag in Leipzig und der Ukraine: „Wenn Zeitzeugen nicht mehr zur Verfügung stehen, muss man gemeinsam an die individuellen Schicksale erinnern“

Anlässlich von Jom HaSchoa (dem jüdisch-israelischen Holocaust-Gedenktag) hatte die internationale Bewegung „Marsch des Lebens“ am Donnerstag, 28. April, in Leipzig eingeladen. Unter dem Thema „Mit Herz und zu Fuß – Erinnern, Versöhnen, ein Zeichen setzen!“ ist man gemeinsam auf die Straße gegangen. „Judenhass und Antisemitismus haben ein alarmierendes Ausmaß erreicht. Antisemitismus ist längst wieder in […]

Demo vor dem Westin.
·Leben·Fälle & Unfälle

Staatsanwaltschaft Leipzig erhebt Anklage gegen Gil Ofarim

Die Ergebnisse der abgeschlossenen Ermittlungen lesen sich wie eine Vorentscheidung und müssen dennoch noch durch eine Gerichtsverhandlung. Die Staatsanwaltschaft Leipzig gab am heutigen 31. März 2022 in einer dem öffentlichen Interesse angemessen langen Pressemitteilung bekannt, gegen den Münchner Sänger Gil Ofarim Anklage wegen mehrerer Delikte erheben zu wollen. Gegen einen Mitarbeiter des Westin-Hotels Leipzig habe […]

·Leben·Gesellschaft

Words Matter: Regierung muss stärker gegen Antisemitismus im Netz vorgehen

Das European Leadership Network (ELNET) Deutschland überreichte anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Januar eine Broschüre mit neun Handlungsempfehlungen an die Bundesregierung. Darin wird gefordert, stärker gegen antisemitische Hassrede im Internet vorzugehen. Die Handlungsempfehlungen ergaben sich aus mehreren, bundesweiten Workshops. Einer davon fand vergangenen Herbst in Leipzig statt.

·Der Tag

Das Wochenende, 16./17. Oktober 2021: Vorwürfe gegen Gil Ofarim und Demos in Connewitz, Halle und Dresden

Einer Demonstration am Samstag „gegen Macker und Sexisten“ in Connewitz folgte noch am selben Abend eine Antirepressionsdemo in Halle. Am Sonntag stand dann der Pegida-Geburtstag auf dem Programm – der Gegenprotest war deutlich größer. Außerdem: Gil Ofarim steht nach dem Auftauchen von Videomaterial im Verdacht, bezüglich des Antisemitismus-Vorfalls im Westin gelogen zu haben. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, 16./17. Oktober 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Das Leipziger Hotel Westin: am 5. Oktober unter Antisemitismus-Verdacht geraten. Foto: LZ
·Leben·Fälle & Unfälle

Antisemitismus: Gil Ofarim stellt Strafanzeige

Es ist nun bereits einige Tage her, als am 5. Oktober 2021 ein Vorgang via Instagram-Video bekannt wurde. Der Musiker und Schauspieler Gil Ofarim sitzt in diesem vor dem Eingang des Hotels „Westin Leipzig“ und spricht indirekt über Antisemitismus. Gegenüber ihm habe ein Hotelmitarbeiter verlangt, er solle seinen Davidstern ablegen, bevor er einchecken könne. Zwischenzeitlich hat der Mitarbeiter eine Verleumdungsanzeige gegen ihn gestellt, während Gil Ofarim noch keine Strafanzeige stellte. Am heutigen Dienstag, 12. Oktober 2021, soll es so weit sein.

Ein Blick dahin, wo am 4. Oktober 2021 der antisemitische Vorfall geschehen sein soll. Foto: LZ
·Der Tag

Mittwoch, der 6. Oktober 2021: Westin-Mitarbeiter erstattet Anzeige, antisemitische Schriftzüge in Auschwitz und „Rigaer 94“ durchsucht

Mehrere an die Öffentlichkeit gekommene antisemitische Vorfälle in zwei Tagen: Während die Aufarbeitung des Vorfalls im Leipziger Hotel Westin im Gange ist – mittlerweile wurden mehrere Anzeigen gestellt –, hat die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau über einen Vorfall vom Dienstag berichtet. Unbekannte haben antisemitische Sprüche an die Wände der Holzbaracken im ehemaligen NS-Vernichtungslager gesprüht. Außerdem ist ein Datenskandal am Magdeburger Uniklinikum ans Licht gekommen, der in Zusammenhang mit dem Überfall auf eine Prokuristin in Leipzig vor knapp zwei Jahren stehen soll. Und die „Rigaer 94“ in Berlin wurde erneut durchsucht. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 6. Oktober, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus passiert ist.

Der Eingang ist nach der Protestaktion am Abend wieder frei, die Mitarbeiterinnen des Westin haben bis zum Schluss ausgeharrt. Foto: LZ
·Der Tag

Dienstag, der 5. Oktober 2021: Empörung nach Antisemitismus-Vorwurf gegen Westin-Hotel, sächsischer Verfassungsschutzbericht vorgestellt, Union und Grüne sondieren weiter

Schwerer Vorwurf gegen das bekannte Leipziger Hotel Westin: Der Rockmusiker Gil Ofarim machte einen antisemitischen Vorfall öffentlich, bei dem ihm wegen seiner Kette mit Davidstern das Einchecken durch einen Mitarbeiter verwehrt worden sei. Dies sorgt inzwischen für Schlagzeilen weit über Leipzig und Sachsen hinaus. Außerdem: Mit wenig erbaulichem Inhalt wurde der sächsische Verfassungsschutzbericht 2020 vorgestellt und in Berlin gehen die Vorsondierungen zwischen Union und Grünen für eine Regierung im Bund weiter. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 5. Oktober 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Demo vor dem Westin.
·Leben·Gesellschaft

Antisemitismus: Kundgebung am Westin Leipzig + Video-Mitschnitt

„Herr W.“ ist in den Twitter-Trends, gemeinsam mit dem Wort „Antisemitismus“. Nahezu jedes deutsche Medium hat im Laufe des Tages über ihn und das Unternehmen berichtet, bei dem er angestellt ist. Der Mitarbeiter, welcher im „Westin Leipzig“ am gestrigen Abend zuständig für das Check-in war, hat nach einem rund zweiminütigen Videostatement von Gil Ofarim auf Instagram den Musiker und Hotelgast aufgefordert, seinen an einer Kette getragenen Davidstern „einzupacken“, wenn er im höchsten Hotel Leipzigs übernachten möchte. Seither tobt ein Sturm der Entrüstung durchs Land. Und ab 19 Uhr wollen sich Leipziger/-innen versammeln, um gegen Antisemitismus zu protestieren. Die LZ ist live dabei.

Das Hotel Westin in Leipzig soll Schauplatz einer antisemitisch motivierten Zurückweisung eines Gastes gewesen sein. Foto: Michael Freitag
·Leben·Gesellschaft

Antisemitismus-Vorwurf gegen Leipziger Hotel Westin + Updates

Im Leipziger Hotel Westin soll es zu einem antisemitischen Vorfall gekommen sein. Diesen schilderte der jüdische Rockmusiker Gil Ofarim am Dienstag, dem 5. Oktober, auf seinem Instagram-Account. Unter anderem die Jüdische Studierendenunion Deutschland, die Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz (Linke) und der Beauftragte für Jüdisches Leben in Sachsen, Thomas Feist (CDU), reagierten bereits auf die Schilderungen. Dem Westin und dem Management von Ofarim liegen Anfragen der LZ vor.

MDR-Hochhaus in Leipzig. Foto: Ralf Julke
·Der Tag

Freitag, der 3. September 2021: Manipulation beim MDR, Preis für Leipziger Journalist/-innen und antisemitische Straftaten in Sachsen

Klingt sympathisch, ist mit journalistischen Grundsätzen aber nicht vereinbar: Ein MDR-Mitarbeiter hat für einen TV-Beitrag eine Videoaufnahme so manipuliert, dass auf einem Mikrofon plötzlich das „Bild“-Logo fehlt. Außerdem: Für eine Recherche zu privatem Waffenbesitz haben Leipziger Student/-innen den Deutschen Radiopreis gewonnen und im ersten Halbjahr gab es fast 100 antisemitische Straftaten in Sachsen. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 3. September 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Küf Kaufmann (Vorstand der Jüdischen Gemeinde Leipzig) und Rabbiner Zsolt Balla. Foto: LZ
·Leben·Gesellschaft

Rabbiner Zsolt Balla im Kurzinterview: Leipziger Juden und Jüdinnen wandern aus Angst vor Antisemitismus aus

In Leipzig-Gohlis wird eine junge Israelin von ihrer Nachbarin daran gehindert, in das gemeinsame Mietshaus einzutreten. Die Angreiferin schreit sie zunächst an, dass sie Deutschland verlassen solle und die Polizei sie deportieren wird. Im weiteren Verlauf wird sie handgreiflich, versuchte sich gewaltsam Zugang zur Wohnung der jüdischen Person zu verschaffen, klingelte ununterbrochen und rief weiter antisemitische Statements durch den Hausflur.

Kundgebung gegen Antisemitismus am 21. Mai 2021 vor dem Neuen Rathaus. Foto: LZ
·Der Tag

Freitag, der 21. Mai 2021: Lebenslange Haft für Islamisten und Kundgebung gegen Antisemitismus + Video

Während in Dresden ein Islamist wegen eines tödlichen Messerangriffs im vergangenen Oktober zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, demonstrierten in Leipzig mehrere hunderte Menschen gegen Antisemitismus. Außerdem: Die Inzidenz ist in Leipzig wieder über 50 gestiegen; weitere Lockerungen verzögern sich demnach mindestens um einige Tage. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 21. Mai 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Gegen jeden Antisemitismus - Solidarität mit Israel. Foto: Alexander Böhm
·Leben·Gesellschaft

Gastkommentar von Christian Wolff: Antisemitismus – das immer gleiche Strickmuster

Schon seit Tagen beunruhigt mich der kriegerische Gewaltausbruch in Israel – und die offen antisemitischen Demonstrationen in Deutschland, zuletzt auch am vergangenen Samstag in Leipzig. Heute mahnte der Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinde Leipzig, Küf Kaufmann, in der „Leipziger Volkszeitung“ mehr Unterstützung „aus der Mitte der Gesellschaft“ an. Das ist absolut berechtigt. Doch mit periodisch geäußerten Lippenbekenntnissen ist es nicht getan.

·Der Tag

Montag, der 17. Mai 2021: Mildes Urteil für Neonazis in Palma de Mallorca, Impfpriorisierung wird aufgehoben und Proteste gegen Antisemitismus und Homophobie + Audio

Die beiden Leipziger Hooligans, die 2019 einen senegalesischen Türsteher in Palma de Mallorca schwer verletzt hatten, wurden zu fünf Jahren auf Bewährung und 150.000 Euro Schmerzensgeld verurteilt. In Leipzig fand indessen eine Demonstration gegen Antisemitismus statt, die auch einige Redebeiträge zum Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie umfasste. Außerdem: schmutzige Maskendeals bei der PARTEI und die Impfpriorisierung soll im Juni abgeschafft werden. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 17. Mai 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

·Leben·Gesellschaft

Kundgebungen zum Nahostkonflikt ohne große Zwischenfälle + Videos

Der aktuelle Nahostkonflikt ist am Samstag, dem 15. Mai, auch in Leipzig angekommen. Mehrere hundert Menschen beteiligten sich an Israel-solidarischen und pro-palästinensischen Kundgebungen auf dem Augustusplatz, wobei letztere etwas besser besucht war. Mehrere Polizeiketten trennten die Teilnehmenden auf der Seite des Gewandhauses von den Teilnehmenden auf der Seite der Oper. Zumindest während der Kundgebungen gab es keine so schweren Konfrontationen, wie einige im Vorfeld erwartet hatten.

Blumen Natur bei Leipzig. Foto: Michael Freitag
·Der Tag

Freitag, der 14. Mai 2021: Corona-Maßnahmen in Leipzig gelockert, Deutschland erreicht einen Impfrekord, Angst vor den Folgen des Nahost-Konflikts wächst

Erfreuliche Nachrichten im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie: Der anhaltende Abwärtstrend bei den Infektionszahlen bringt in Leipzig immerhin einen ersten Hauch an Normalität zurück. So dürfen Freisitze und Kultureinrichtungen schrittweise in einen vorsichtigen Betriebsmodus zurückkehren. Ins Bild passt auch die Meldung, wonach an einem Tag bundesweit über 1,3 Millionen Menschen ihre Erstimpfung erhielten. Woanders wächst indessen die Sorge, dass die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten auch in Mitteldeutschland zu Angriffen auf Juden und jüdische Institutionen führen könnte. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 14. Mai 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Kai bei seiner Rede am 10. Mai 2021 nach der zweiten Attacke auf sein Ladengeschäft. Foto: LZ
·Leben·Gesellschaft

Nach antisemitischen Schmierereien in der Eisenbahnstraße: Kais Rede bei der „Bürgerbewegung 2021“ + Video

Mitte April 2021 klebten erstmals sauber ausgedruckte Zettel mit Beschimpfungen an einem Telekommunikations-Laden an der Eisenbahnstraße. Wer der Absender war, ist noch unbekannt. Aus welcher Szenerie er kommt und was er sagen wollte, hingegen nicht, denn „Systemhure“, „Schlafschaf“ und „Coronagläubiger“ war zu lesen. Am Montag den 10. Mai 2021 gab es dann einen „Nachschlag“, noch eine Spur schärfer, antisemitischer und verschwörungsgläubiger als zuvor. Laden-Mitarbeiter Kai hatte daraufhin genug und besuchte gestern die Demo, auf der solche Theorien geteilt, verbreitet und ausgesprochen werden. Und hielt am Montagabend eine Rede vor der „Bürgerbewegung Leipzig 2021“.

Am heutigen 8. Mai 2021 ist der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus. Gedenksteine an ermordete Juden in Leipzig. Foto: Antonia Weber
·Leben·Gesellschaft

Die Unendliche Geschichte

Ein antisemitischer Angriff in Leipzig und was das über den Umgang mit in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden sagt. Ein Gastbeitrag von Benjamin Damm am Tag der Befreiung: Während das deutsche Feuilleton diskutiert, welche Antisemitismus-Definition am „besten“ wäre, und ob man Israel dennoch „kritisieren“ dürfe, erfahren Jüdinnen und Juden in Deutschland immer wieder, wie sich diese „Kritik“ ganz konkret anfühlt. Der aktuellste Vorfall aus Leipzig verdeutlicht dies sehr drastisch.

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Archivfoto: Matthias Rietschel
·Der Tag

Mittwoch, der 5. Mai 2021: Kretschmer gibt Hoffnung für den Sommer, Sachsen stellt Antisemitismus-Leitfaden vor und Stadt kauft Grundstück in Connewitz

Die Neuinfektionszahlen in Sachsen und Leipzig sinken langsam und die Impfquote liegt deutschlandweit bei nun fast einem Drittel, was Sachsens Ministerpräsident Kretschmer Anlass zur Verkündung eines „freien, dynamischen und fröhlichen“ Sommers gibt. Mehrere Bundesländer haben bereits angekündigt, Tourismusreisen bald wieder zuzulassen. Außerdem hat die sächsische Staatsregierung gemeinsam mit den jüdischen Gemeinden einen Leitfaden erstellt, der zum Ziel hat, antisemitische Straftaten konsequenter verfolgbar zu machen. Und die Stadt Leipzig will ein Grundstück in der Wolfgang-Heinze-Straße kaufen, wo unter anderem Sozialwohnungen entstehen sollen. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 5. Mai 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Sigmund Gottlieb: Stoppt den Judenhass! Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Stoppt den Judenhass! Sigmund Gottliebs empörte Streitschrift gegen den neu aufkommenden Antisemitismus in Deutschland

Man versteht ihn ja und auch seine Wut. Das Ausrufezeichen ist nicht ganz zufällig in den Titel von Sigmund Gottliebs Streitschrift „Stoppt den Judenhass!“ geraten. Sigmund Gottlieb, der immerhin mehr als 20 Jahre lang Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens war, ist wütend. Immer mehr antisemitische Vorfälle werden bekannt. Der versuchte Anschlag auf die Synagoge in Halle vor einem Jahr hat Gottlieb endgültig auf die Palme gebracht.

Melder zu Antisemitismus

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Scroll Up