Leipziger Disputation

Calmus und amarcord singen die „Erdbebenmesse“. Foto: Christian Kern
·Kultur·Musik

amarcord und Calmus bekommen den OPUS KLASSIK für die Einspielung der „Leipziger Disputation“

Bei all den Feiern und Jubiläen vergisst man beinah, dass in Leipzig ja eigentlich auch die „Leipziger Disputaion“ von 1519 gefeiert wird, jene Disputation, die endgültig zeigte, dass Luthers Reformideen mit der alten römischen Kirche nicht mehr zu machen waren. Die beiden bekannten Leipziger Ensemble Calmus und amarcord nutzten die Gelegenheit, die Musik dieser Disputation einzuspielen. Und sie bekommen dafür jetzt einen wichtigen Musikpreis.

Thesenanschlag 2019 mit Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate Schücking, Prof. Dr. Ulrich Brieler (Stadt Leipzig, Referat Wissenspolitik) und Thomaspfarrerin Britta Taddiken. Foto: Ralf Julke
·Leben·Gesellschaft

Zur Leipziger Disputation 2019 diskutieren diesmal Gregor Gysi und Lothar de Maizière

Noch vor einem halben Jahr freute sich die Kirchgemeinde St. Thomas riesig. Da war Annegret Kramp-Karrenbauer gerade frisch zur CDU-Vorsitzenden gewählt worden. Aber seit Monaten stand schon fest, dass sie 2019 zur Leipziger Disputation kommen würde. Mit dem einstigen Vorsitzenden der Linken, Gregor Gysi, sollte sie über das spannende Thema „Mit Religion Staat machen“ diskutieren. Und das auch noch im 500. Jahr nach der berühmten Leipziger Disputation zwischen Luther und Eck.

Amarcord, Calmus Ensemble: Leipziger Disputation. Foto: Ralf Julke
·Kultur·Musik

Leipziger Disputation: Das musikalische Erdbeben von 1519, eingesungen von Amarcord, Calmus und zwei glockenhellen Frauenstimmen

Der Tag passte gleich doppelt. Am 8. März erschien offiziell die gemeinsame Einspielung von amarcord und Calmus Ensemble mit dem einprägsamen Titel „Leipziger Disputation“. Das sind zwar zwei (fast) reine Männer-Ensembles, aber Calmus holt sich schon traditionell immer wieder eindrucksvolle Frauenstimmen dazu, so wie in diesem Fall die beiden Sopranistinnen Anna Kellnhofer und Isabel Schickedanz. Ohne die beiden wäre ein Brumel gar nicht singbar.

Singender Jubel: Die CD „Leipziger Disputation“ ist fertig. Foto: Ralf Julke
·Kultur·Lebensart

Wie klang eigentlich Luthers Besuch in der Thomaskirche 1519?

Eigentlich hat sich das Kulturdezernat schon jahrelang auf dieses Jubiläum gefreut: Vor 500 Jahren kam es in Leipzig zu einem rund dreiwöchigen Streitgespräch zwischen dem katholischen Theologen Johannes Eck und den Reformatoren Martin Luther, Andreas Karlstadt und Philipp Melanchthon. Dieser von der Universität organisierte Austausch von theologischen Argumenten, der zum endgültigen Bruch Luthers mit Rom führte, ging als „Leipziger Disputation“ in die Geschichte ein. Aber dann floppte das eigentliche Reformationsjubiläum 2017. Ein bisschen.

"Thesenanschlag" für die Leipziger Disputation 2019. Foto: Ralf Julke
·Leben·Gesellschaft

Leipziger Disputation stellt diesmal die Frage: Kann nur ein Gott uns retten?

Bevor sich das Jubiläum des Lutherschen Thesenanschlags von 2017 näherte, schufen die Uni Leipzig, die Stadt Leipzig und die Lutherschen Kirchen der Stadt ein Format, das seinesgleichen sucht in Deutschland: die Leipziger Disputation. Die erinnert nämlich an das eigentliche Leipziger Luther-Ereignis: die Disputation zwischen Luther und Eck 1519 in der Hofstube des kurfürstlichen Schlosses. Bis 2018 fand die Disputation in der Thomaskirche statt. Jetzt findet sie zum ersten Mal im Paulinum statt.

Der neue Gedenkort, noch eingewickelt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Und wieder gibt’s eine Pleißenburg, wo sie nicht hingehört

Da gibt die Stadt Leipzig zum 1.000-Jahre-Jubiläum ihrer Ersterwähnung extra viel Geld aus für eine vierbändige Stadtgeschichte, in der kompetente Leute aufschreiben, was historisch wirklich belegbar ist. Und dann scheint im Rathaus niemand diese dicken Bücher zu lesen. Ergebnis: eine Tafel am Neuen Rathaus mit dicken Schnitzern aus dem Reich der Leipziger Mythen.

Bürgermeisterin Skadi Jennicke, Thomaspfarrerin Britta Taddiken und Uni-Rektorin Beate Schücking beim 2017er Thesenanschlag. Foto: Ralf Julke
·Leben·Gesellschaft

Ist Kirche nur noch Moralagentur oder Bekenntnisgemeinschaft oder geht das Thema auch den Rest der Gesellschaft an?

Die historische Disputation zwischen Dr. Johann Maier aus Eck und Dr. Martin Luther im Sommer 1519 im Markgräflichen Schloss zu Leipzig war das Vorbild für die 2009 gestartete Reihe der Leipziger Disputationen in der Thomaskirche. Und die nächste wird mitten hineinfallen in den "Kirchentag auf dem Weg". Am Freitag, 26. Mai, um 20 Uhr, geht es in der Thomaskirche um die "Kirche der Zukunft". Und nicht nur um die.

Der neu gestaltete Raum „Disputation in Leipzig“. Foto: Ralf Julke
·Kultur·Ausstellungen

Wie die Leipziger Disputation die Messestadt 1519 zum Mittelpunkt der Reformation machte

Im Oktober jährt sich der 500. Jahrestag des Thesenanschlags zu Wittenberg zum 500. Mal. Eine gute Gelegenheit, so fand man im Stadtgeschichtlichen Museum, gleich mal die eigene historische Ausstellung im Alten Rathaus umzubauen. Nicht gleich alles auf einmal. Ist ja Luther-Jahr. Also wurde erst einmal das Luther-Zimmer völlig umgekrempelt. Und Museumsdirektor Volker Rodekamp rückt Leipzigs Rolle in der Reformation mal ein bisschen zurecht.

Uni-Rektorin Beate Schücking, Thomaspfarrerin Britta Taddiken und Kulturbürgermeister Michael Faber bei der Vorstellung der Disputations-Thesen. Foto: Ralf Julke
·Leben·Gesellschaft

Zur Leipziger Disputation treffen sich diesmal der EKD-Vorsitzende und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz

Seit 2009 wird in der Leipziger Thomaskirche disputiert, treffen sich zwei hochkarätige Redner, um in der Kirche zu wichtigen Aspekten der Zeit dezidiert ihre Standpunkte zu vertreten. Ebenso wie Luther und Eck 1519 bei der ersten, der geschichtsträchtigen Disputation auf dem Leipziger Schloss. 2016 sorgt nun der Katholikentag dafür, dass es beinah wieder ein bisschen ist wie damals. Aber nur beinah.

Das Schloss der Markgrafen wie es sich Studierende aus Mainz 2015 vorstellten. 3-D-Simulationen in Varianten in der Ausstellung „Leipzig - Von Anfang an“ im Stadtgeschichtlichen Museum. Foto: Karsten Pietsch
·Bildung·Zeitreise

Martin Luthers „Pleißenburg“. Die Disputation 1519. Glaube und Macht. Auftakt.

Protzig stehen sie da, und ein Hauch Romantik umgeistert ihre Zinnen, Tore, Bäume und Parks von Schlössern, Burgen und Herrenhäusern, selbst dann noch, wenn sie längst verlassen sind. Manches Haus zeigt neuen Putz, frische Farbe, ausgebesserte Details an Skulpturen, Fenstern und Fassaden. Glück haben sie gehabt, diese alten Bauten, wenn sich jemand um sie kümmert.

Prof. Dr. Ulrich Brieler, Pfarrerin Britta Taddiken und Prof. Dr. Matthias Schwarz, Prorektor der Universität Leipzig, vorm Thesenanschlag 2015. Foto: Ralf Julke
·Leben·Gesellschaft

Die Thesen für die Leipziger Disputation 2015 sind an der Thomaskirchentür angeschlagen

Seit 2009 hat Leipzig seine Disputation. Nach dem Vorbild der großen Disputation zwischen Luther und Eck 1519 in der Hofstube des Kurfürstlichen Schlosses zu Leipzig gehen jeweils im Juni zwei streitbare Geister in den Disput. Und zwar über die großen Themen. Die richtig großen. Wie 2015 nun: "Du sollst Dir (k)ein Bild machen." Ein uralter Streitfall. Ganz modern wieder, weil selbst in Europa die Welten aufeinander prallen.

Melder zu Leipziger Disputation

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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