Sprache

Verkabelter Kopf eines Säuglings.
·Bildung·Forschung

Immer schön langsam: Tempo der Hirnentwicklung formt den Erwerb von muttersprachlichen Lauten

Das menschliche Gehirn ist bei der Geburt noch nicht vollständig entwickelt. Vor allem ist es noch recht langsam. Schnelle Hirnaktivität, und damit die Fähigkeit zur Verarbeitung schneller Signale, reift erst in den ersten Lebensjahren heran. Wissenschaftler/-innen des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig (MPI CBS) haben in einer Studie im „Journal Science Advances“ erstmals […]

Cover des Buches.
·Bildung·Bücher

Minimale Moral: Die erweiterte Streitschrift zu einer Gesellschaft im Sprachverlust

Schon die erste Auflage dieser Streitschrift des Wiener Politikwissenschaftlers und Sprachphilosophen Paul Sailer-Wlasits war 2016 eine dringliche Mahnung nicht nur an Politiker und Parteien, sondern auch an die Bürger, die sich noch immer oder schon wieder von Demagogen und Lügnern bezirzen und verführen lassen. Wahrheit ist ein rares Gut geworden in der Politik, Populisten lärmen […]

Sprachnetzwerk im menschlichen Hirn.
·Bildung·Forschung

Leipziger Wissenschaftler/-innen publizieren bisher größte Metaanalyse: Wo geschieht eigentlich Sprachverarbeitung im Gehirn?

Eine aktuelle Studie von Leipziger Wissenschaftler/-innen vermittelt erstmals ein klares Bild, wo Sprachprozesse im Gehirn konkret zu lokalisieren sind. Die gewonnenen Erkenntnisse können unter anderem bei klinischen Studien zur Erholung des Sprachvermögens nach Hirnverletzungen nützlich sein, heißt es i einer jetzt veröffentlichten Metaanalyse zur Sprachverarbeitung. Dr. Sabrina Turker, Dr. Philipp Kuhnke und Prof. Dr. Gesa […]

Spielsteinchen mit Buchstaben.
·Leben·Gesellschaft

Leserbrief zum Thema Gendern

Natürlich hat das Thema Gendern es auch bei Ihnen in die Schlagzeilen geschafft. Was mich an der ganzen Sache so aufregt ist, dass deutschlandweit konsequent unter den Teppich gekehrt wird, welche Konsequenzen Gendern noch hat außer der Tatsache, dass wir uns seit Jahren daran abarbeiten. Es gibt Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung auf eine verständliche […]

Scrabble-Steinchen formen das Wort Asterisk.
·Leben·Gesellschaft

Nachdenken über … die Tücken des Asterisk

Er lenkt ab, überall, wo er auftaucht. Und er sorgt – wie wir sehen – sofort für heillos aufgeregte Debatten – der Asterisk (*), den Jürgen Kasek so liebevoll „Sternchen“ nennt. Aber mit Liebe hat das Sternchen nichts zu tun. Auch nicht mit Respekt. Auch wenn das jene, die ihn verwenden, so felsenfest glauben. Ganz […]

Jonas Venediger spricht auf einer Kundgebung in Leipzig. Foto: LZ
·Leben·Gesellschaft

Sexismus begegnen: Ein Kommentar zur „Genderdebatte“

Immer wieder passiert es, dass Menschen versuchen, mir und einem großen Teil der Bevölkerung vorzuschreiben, wie wir reden sollen. Sie sprechen von Verboten und möchten sogar in staatlichen Einrichtungen Maßnahmen einführen, die darauf abzielen, dass nur noch so gesprochen wird, wie sie es für richtig halten. In Thüringen hat die AfD einen Antrag in den […]

Spielsteinchen mit Buchstaben.
·Leben·Gesellschaft

Überreaktionen begegnen: Ein Kommentar zur Gendersprache

Soldaten werden getötet, Lehrer unterrichten, Richter sprechen Recht – überall auf der Welt versteht man diese Sprache, weil sie knapp und vernünftig ist. Niemand käme auf die Idee, darüber zu diskutieren, niemand fühlt sich diskriminiert. – Doch wir Deutschen machen eine gesellschaftliche Debatte daraus: Soldatinnen und Soldaten verlieren ihr Leben, Lehrerinnen und Lehrer sind betroffen, […]

Buchstabengebäck.
·Leben·Gesellschaft

Gendersprache: Notwendig oder nur nervig?

„Kaum ein Thema hat die Gemüter hierzulande in den letzten Jahren so erhitzt wie die Un­tiefen der geschlechtergerechten Sprache, die Problematik der Berücksichtigung bislang randständiger oder gänzlich abwesender Positionen im politischen Diskurs bzw. die zuge­spitzte Frage, was man denn heute überhaupt noch öffentlich sagen dürfe, und vor allem wie.“ So rückt der Soziologe Stephan Lessenich […]

Aufnahme des Buchcovers.
·Bildung·Bücher

Gedenkminute für verschollene Sprachen: Neue Gedichte des aufmerksamen Dichters Franz Hodjak

Er ist einer der besten, der genauesten und poetischsten Dichter, die Deutschland derzeit hat: der 1944 in Herrmannstadt (Rumänien) geborene Franz Hodjak, den das ostdeutsche Lesepublikum schon 1988 in einer ersten, von Wulf Kirsten besorgten Auswahl kennenlernte: „Sehnsucht nach Feigenschnaps“. Seinen neuesten Gedichtband legt jetzt der Leipziger Literaturverlag vor. Und wieder zeigt der heute in […]

Matthias Heine: Kaputte Wörter? Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Kaputte Wörter? Ein lehrreiches Handbuch für den Umgang mit als diskriminierend empfundenen Wörtern

Sie sorgen immer wieder für heftige Debatten, kräftige Shitstorms, faule Ausreden und auch für Verwirrung, wenn sie jemand an der falschen Stelle benutzt: kaputte Wörter. Wörter, die andere Menschen diskriminieren, beleidigen, abwerten. Manche dieser Wörter waren schon von Anfang an kaputt. Kaputt im doppelten Sinne, weil sie auch von der kaputten Weltsicht erzählen, die ihre […]

Sprache & Medien. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Sprache & Medien: Die Wörterwelt zwischen Sage, Nachricht und gelungener Schlagzeile

In der Reihe „Sprachschätze“ erkundet der Dudenverlag den Kosmos verschiedenster Arbeits- und Lebenswelten. Emsig werden dabei möglichst viele Begriffe aus dem großen Duden zusammengetragen, die dann regelrechte Wortfelder ergeben und zeigen, wie groß nicht nur der Wortschatz einer Berufsgruppe ist, sondern auch, wie sehr er ein Teil der Alltagssprache ist. Denn über Medien redet ja […]

Susan Arndt: Rassistisches Erbe. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Rassistisches Erbe: Susan Arndt zeigt, wie sehr unsere koloniale Vergangenheit noch immer in unserer Sprache steckt

Wenn die Debatte um den Leipziger Zoo, die einstigen Völkerschauen und die „Hakuna Matata“-Shows etwas bewirkt hat, dann ein großes Stutzen. Selbst Mandatsträger, die sich vorher nie mit der kolonialen Vergangenheit der Stadt Leipzig beschäftigt haben, stutzten. Nicht alle. Stimmt. Manche wollen auch nicht verstehen, dass der heutige Rassismus deshalb so tief in unserem Denken […]

Filmarbeiten im Hortulus theodiscus. Foto: SAW
·Bildung·Forschung

Die Sprache unserer Vorfahren vor 1.000 Jahren: Ein Film zeigt die Arbeit der Leipziger Forscher/-innen am Althochdeutschen Wörterbuch

Althochdeutsch, das ist das, was die Bewohner Deutschlands sprachen, als sich das Deutsche Reich gerade herausbildete. Was sie also zu Zeiten von Heinrich I. sprachen, wahrscheinlich auch zu Zeiten Karls des Großen. Und was sich bruchstückhaft in alten Handschriften erhalten hat. In Leipzig entsteht das maßgebende Wörterbuch dazu. Und die Wissenschaftler/-innen widmeten dem jetzt ihren […]

Brigitte Schniggenfittich, Jörg Wagner: Wer denkt sich die Wörter aus? Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wer denkt sich die Wörter aus? Mit Kindern den Reichtum unserer Sprache entdecken

Manche Kinder wundern sich irgendwann, andere überhaupt nicht. Dabei ist es ein kleines Wunder, dass wir uns mit unserer Sprache verständigen können. Und zwar nicht nur mit Grunz und Miau und Wauwau wie die Tiere. Den Moment, an dem die Kleinen ihr Staunen über die Welt der Wörter äußern, sollte man nicht ignorieren. Es ist der Moment, ihnen zu zeigen, dass unser Wortschatz tatsächlich ein Schatz ist.

Katharina Subat stellt die Rucksack Bibliothek vor. Foto: LZ
·Bildung·Leipzig bildet

Kinderbücher zum Mitnachhausenehmen: Kita „Um die Welt“ hat die Rucksack Bibliothek eröffnet

Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Das vergisst man viel zu leicht, wenn man einfach so hineingeboren wurde und auch noch in eine Familie, in der jede Menge gelesen und vorgelesen wird. Spätestens beim Eintritt in die Schule merken die Kinder aus Familien, wo das nicht so ist, wie sie abgehängt sind und den Rückstand auf ihre Altersgenossen nie wieder aufholen. Da hilft nur eins: jede Menge Unterstützung im Kindergarten und eine Packung Bücher im Rucksack.

Andreas Neuenkirchen: Kann man sagen, muss man aber nicht. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Kann man sagen, muss man aber nicht: Andreas Neuenkirchens humorvolle Handreichung für Sprachverwirrte

Andreas Neuenkirchen ist Journalist und lebt als freier Autor in Tokio. Aber selbst da bekommt man mit, wie schlampig die Kolleg/-innen in Deutschland mit der Sprache umgehen und wie sich schlampiger Sprachgebrauch bis in Nachrichtensendungen und Zeitungsartikel ausbreitet. Und daran sind nur im geringsten Ausmaß Jugendliche mit ihren Sprachverulkungen schuld. Ein Buch für Aufgestörte.

Michael Kraske: Tatworte. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Tatworte: Michael Kraske erklärt, was hinter den verbalen Tabu-Verletzungen unserer neuen Rechten tatsächlich steckt

Mit Sprache kann man zündeln. Mit Sprache kann man eine Gesellschaft spalten. Mit Sprache kann man ein Klima schaffen, in dem Gewalt und Aggression wieder als normal empfunden werden. Niemand weiß das besser als jene Leute, die genau mit diesen Methoden Aufmerksamkeit schaffen für ihr Projekt der Demokratiezerstörung. Sie sind wieder da, hätte Michael Kraske auch titeln können.

Henning Lobin: Sprachkampf. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Sprachkampf: Wie die neuen Rechten die deutsche Sprache für ihre Identitätspolitik instrumentalisieren

So langsam kommt Deutschland doch noch in den Bundestagswahlkampf 2021. Das ist selbst an der SPD zu sehen, die nichts Besseres anzuzetteln weiß als einen unerbittlichen Streit über Sprache und Identität, nachdem Wolfgang Thierse in der FAZ seinen Debattenbeitrag „Wie viel Identität verträgt die Gesellschaft?“ veröffentlicht hatte. Ein Thema, das ja nicht nur die SPD umtreibt. Angezettelt haben es aber ganz andere Leute.

100 Karten über Sprachen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

100 Karten über Sprache: Die bunte Welt der Sprachen mal aus der listigen Perspektive des Sprachwissenschaftlers gezeichnet

In Greifswald gibt es einen kleinen Verlag, der seit fünf Jahren ein großes Magazin herausgibt: das „Katapult Magazin“. 75.000 Mal gedruckt erscheint es vierteljährlich und ist in der kurzen Zeit so etwas geworden wie „die Geo der Sozialwissenschaft“. So preist zwar der kleine Verlag sein Produkt selber an. Aber der Erfolg gibt ihm recht. Denn das Magazin macht Dinge anschaulich, die man sonst eigentlich nicht sehen kann. Und seit September bringt Katapult auch noch eigene Bücher heraus.

Rita Mielke, Hanna Zeckau: Atlas der verlorenen Sprachen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Atlas der verlorenen Sprachen: Eine Weltreise zu 50 der ungewöhnlichsten Sprachen auf Erden

Die Weltreise über die Feiertage ist nicht möglich? Das muss nicht sein. Denn Verreisen kann man auch im Lesesessel. Und dieses Buch verspricht auf jeden Fall jede Menge Entdeckungen. Fast so, als wäre man mit den großen Entdeckern der Geschichte unterwegs in Gegenden, wo nie zuvor ein Linguist gewesen. Oder ein Missionar. Oder ein emsiger Professor aus New York, den nichts so sehr fasziniert wie die Entdeckung einer neuen Sprache.

Ronen Steinke: Antisemitismus in der Sprache. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Antisemitismus in der Sprache: Warum in einigen beliebten Worten noch immer die alte Judenverachtung steckt

Mauscheln geht gar nicht und Schachern schon gar nicht. Und dabei sind es zwei Lieblingsworte der deutschen Schlagzeilen-Macher. Zwei, die sie besser nicht mehr benutzen sollten. Und wenn sie Ronen Steinkes kleinen Essay gelesen haben, wissen sie auch, warum. Steinke ist selbst Journalist bei der „Süddeutschen Zeitung“. Und er weiß, wie gedankenlos wir mit Lehnworten aus dem Jiddischen umgehen.

Buchstabensalat. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Forschung

Der Millionen Jahre lange Weg bis zur menschlichen Sprache

Nicht nur Wissenschaftler staunen ja über den Menschen, der so erstaunliche Fähigkeiten hat, dass er scheinbar mit der ganzen sonstigen evolutionären Entwicklung nichts (mehr) zu tun hat. Aber das Staunen relativiert sich, je intensiver sich die Forschung mit der Menschwerdung beschäftigt. Denn bevor der Mensch all diese Fähigkeiten entwickelte, verging doch eine gewaltige Menge an Zeit. Auch was unsere Sprachentwicklung betrifft.

Angela D. Friederici vom Max-Planck-Institut (MPI) für Kognitions- und Neurowissenschaften will herausfinden, welche Hirnstrukturen und Gene beim Menschen den Unterschied machen. Foto: MPI CBS
·Bildung·Forschung

Warum lernen Menschenkinder sprechen, Menschenaffen aber nicht?

Menschen unterscheiden sich durch einiges von Tieren – auch von ihren nächsten Verwandten, den Menschenaffen. Und einen sehr markanten Unterschied macht ihre Fähigkeit zum Sprechen. Warum Menschen das können und Menschenaffen nicht, das erklärt Angela D. Friederici vom Leipziger Max-Planck-Institut (MPI) für Kognitions- und Neurowissenschaften im Interview.

Harald Muenz, Florian Neuner (Hrsg.): Autorenmusik. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Autorenmusik: Ein Forschungsbericht aus der Unterwelt unserer Sprache

Es gibt eine Welt dazwischen – zwischen Sprache und Musik. Eine sehr faszinierende Welt, wenn man sich wirklich einmal damit beschäftigt. So, wie es einige Dichter und Dichterinnen im 20. und 21. Jahrhundert schon getan haben. Und ebenso einige Musiker. Der berühmteste ist ja Kurt Schwitters, dessen „ursonate“ die Sprechbohrer, ein SprachKunstTrio aus Köln, natürlich auch schon aufgenommen haben auf CD. Aber sie wollten mehr.

Thomas Böhm, Carsten Pfeiffer (Hrsg.): Die Wunderkammer der deutschen Sprache. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Wunderkammer der deutschen Sprache: Ein liebevoll gemachtes Buch über den Reichtum unserer Sprache

Der Verlag „Das kulturelle Gedächtnis“ gibt Bücher heraus, die den Lesern gleich zwei Dinge schenken: Die Freude an schön gestalteten Büchern und die Freude an der Schönheit unserer Sprache. Eine Sprache, die immer davon profitiert hat, dass Deutschland mitten in Europa liegt und von allen Seiten alles in seinen Sprachschatz aufnimmt, was ihn in irgendeiner Weise bereicherte. Wer mehr als die handelsüblichen 100 Wörter benutzt, weiß, was das für eine Schatzkammer ist.

Buchstabensalat. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Forschung

Schon Vorschulknirpse wissen, wie man auch ohne Worte miteinander kommuniziert

Wie haben sich die knapp 6.000 Sprachen der Welt entwickelt? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben Forscher des Leipziger Forschungszentrums für Frühkindliche Entwicklung (LFE) der Universität Leipzig und des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie versucht, den Prozess der Entwicklung eines neuen Kommunikationssystems in einem Experiment nachzustellen – mit Kindern. Mit wem auch sonst? Das Sprachenerfinden liegt Menschen im Blut. Und schon Kinder wissen, wie es funktioniert.

Kerstin Preiwuß: Das Komma und das Und. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das Komma und das Und: Kerstin Preiwuß’ Liebeserklärung an die kleinen Worte und Zeichen unserer Sprache

Sie sind still, kaum wahrzunehmen, die wirklichen Spezialisten der deutschen Sprache. Sie beteiligen sich selten bis nie an den Grabenkämpfen um korrektes Sprechen, kämen auch nicht auf die Idee, regelrechte Sprachreinigungs-Kampagnen anzuzetteln. Die Rede ist nicht von Germanisten oder Sprachwissenschaftlern, sondern von Dichterinnen und Dichtern, denen, die wirklich wissen, was für Überraschungen in jedem Wort stecken, in jedem Satzzeichen, sogar in Leerstellen.

Christian Mayer: Die Grenzen meines Denkens sind die Grenzen meiner Welt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Grenzen meines Denkens sind die Grenzen meiner Welt: Wie falsches Wirtschaftsdenken eine ganze Gesellschaft in die Sackgasse führt

In seinem Buch „Rettet die Wirtschaft … vor sich selbst!“ hat der Wirtschaftspädagoge und Germanist Christian Mayer für ein anderes Wirtschaftsdenken plädiert, auch für eine andere Wirtschaftswissenschaft. Aber wie kommt man heraus aus den Denkfallen, die es scheinbar unmöglich machen, die katastrophale Zerstörung unserer Welt zu beenden? Denn es sind Denkfallen. Ganz bewusst konstruierte. Der Triumph einer „Wissenschaft“, die gar keine ist.

Dr. phil. Ulrike Leistner. Foto: HTWK, Johannes Ernst
·Bildung·Forschung

Wenn Post vom Jobcenter kaum verständlich und Amtslogik nicht zu verstehen ist

Die Bescheide der deutschen Jobcenter sind berühmt dafür, dass selbst hochgebildete Menschen daran verzweifeln. Sie sind gespickt mit mehrdeutigem Beamtendeutsch, setzen regelrecht voraus, dass arbeitslose Menschen genauso ticken wie Beamte, die in diesem Technokratensprech seit Jahren zu Hause sind. Dahinter steckt ein gespicktes Stück Behördenarroganz. Warum diese Formulare abschrecken, hat die Leipziger Sozialwissenschaftlerin Ulrike Leistner jetzt in ihrer Doktorarbeit untersucht.

Oliver Georgi: Und täglich grüßt das Phrasenschwein. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Und täglich grüßt das Phrasenschwein: Warum Politiker wie Technokraten klingen und warum die Medien auch schuld daran haben

Der Duden Verlag hat die Sprache entdeckt. Den Kitt, den wir tagtäglich benutzen, um unsere Gesellschaft irgendwie zusammenzukleben. Wie genau Sprache ist, konnte man ja schon immer in dicken Duden-Titeln nachlesen. Aber seit geraumer Zeit, seit ein paar eingebildete Leute unsere Sprache wieder zum Pöbeln und Brüllen benutzen, mehren sich die Duden-Titel, die sich mit genau dem Thema beschäftigen: der Sprache unserer Gesellschaft. Und in diesem Fall: den politischen Phrasen.

Matthias Heine: Verbrannte Wörter. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Verbrannte Wörter: Matthias Heine erklärt, wie man mit alten Wörtern aus der Nazi-Zeit umgehen sollte

Jede Gesellschaft hat ihre Sprache. Aber Diktaturen neigen nicht nur dazu, Sprache zu zensieren, sie betreiben die Sprachnormierung auch systematisch. Sprache wird zum Instrument der Propaganda. Und sie wird kontaminiert. Manche Wörter werden regelrecht verbrannt. Andere setzen sich fest und sorgen – wie einiges aus der Sprache des Hitlerreiches – auch nach über 70 Jahren für die berechtigte Frage: Kann man diese Wörter eigentlich noch benutzen?

Anatol Stefanowitsch: Eine Frage der Moral. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

„Eine Frage der Moral“ – Warum eine diskriminierende Sprache immer von Macht, Verachtung und Intoleranz erzählt

An ihrer Sprache sollst du sie erkennen. Und wer ein bisschen gelernt hat, sorgsam mit seiner Sprache umzugehen, der erkennt sie auch. Der merkt schon beim Lesen, wenn ihm dreiste Menschen versuchen, ihre Vorurteile unterzujubeln. Denn Sprache kann missbraucht werden, um Menschen abzuwerten. Was eigentlich mal klar war. Aber dann kamen die Lautsprecher der Neuen Rechten und sorgten für schräge und eigentlich unverschämte Diskussionen.

Grüezi, Moin, Servus! Wie wir wo sprechen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wie sich unsere Alltagssprache verändert und Wortlandschaften Räume erobern

Na ja, zu Grüezi, Moin und Servus erfährt man in diesem Bändchen nichts. Aber diese Grußformeln machen natürlich heute noch sichtbar, dass im deutschen Sprachraum keineswegs überall dasselbe gesprochen wird. Auch wenn die Dialekte und Idiome überall auf dem Rückzug sind. Während Dialektwörtbücher praktisch nur noch Vergangenheit abbilden, zeigt dieses Studienprojekt, wie sich Sprache ganz gegenwärtig verändert. Denn es ist ein Studienprojekt.

Wir befinden uns ständig in Situationen, in denen wir mit anderen sprechen. Dabei übernimmt das Gehirn eine Vielzahl an Aufgaben: Es erkennt nicht nur, was gesagt wurde, sondern auch von wem. Foto: istock
·Bildung·Forschung

Wo im Gehirn steckt eigentlich unsere Stimmerkennung?

Es kommt das große Konsumfest. Und an Plakatsäulen wird für lauter Schnickschnack geworben, den kein Mensch wirklich braucht. Interaktive Lautsprecherboxen zum Beispiel, die auf Zuruf antworten. Und die immer cleverer zu werden scheinen. Amazon hat es gerade verkündet: Sein Sprachassistent Alexa kann nun auch Stimmen erkennen und sie der jeweiligen Person zuordnen. Etwas, was die meisten Menschen schon im Babyalter können.

Angela D. Friederici: Language is Our Brain. Cover: The MIT Press
·Bildung·Forschung

50 Jahre Forschung in einem Buch: Wie der Mensch zur Sprache kommt

Für FreikäuferAngela D. Friederici ist Direktorin des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS) in Leipzig und zudem Vizepräsidentin der Max-Planck-Gesellschaft. Jetzt hat die Leipziger Forscherin ein Buch veröffentlicht, das erklärt, was genau im Kopf passiert, während wir Sätze bilden und verstehen, und warum allen Menschen weltweit ein universelles System für Grammatik angeboren sein muss.

Im Schlaf durchlaufen Babys wesentliche Schritte der Sprachentwicklung im Zeitraffer: Aus Vorläufer-Worten können sie innerhalb einiger Minuten bereits echte Wörter bilden - eine Entwicklung, die ansonsten mehrere Monate braucht. Foto: shutterstock
·Bildung·Forschung

Wie Babys die Sprache im Schlaf lernen

Unser Gehirn ist ein faszinierendes Instrument. So faszinierend, dass selbst Wissenschaftler noch immer staunen, wenn sie die Vorgänge untersuchen, mit denen unser Denken und Wahrnehmen in diesem außergewöhnlichen Organ entsteht. Denn am Anfang denken wir ja nicht. Da fehlen uns noch alle Muster und Begriffe. Aber schon als Baby fangen wir an, uns einen Schlüssel für die Signale ringsum zu erarbeiten, auch eine Mustererkennung für Sprache, wie Leipziger Forscher jetzt aufzeigen.

Ob ein ausgefallenes Hirnareal unseres Sprachnetzwerkes durch ein anderes kompensiert werden kann, hängt davon ab, wie grundlegend der gestörte Prozess ist - je basaler, desto unwahrscheinlicher. Foto: MPI CBS
·Bildung·Forschung

Wie das Erkennen von Gesprochenem in unserem Gehirn abläuft

Leipzigs Gehirnforschern geht es ja manchmal so: Sie untersuchen die Lösung für ein Problem für unser Gehirn – zum Beispiel die Folgen eines Schlaganfalls. Und dann stoßen sie auf eine Erkenntnis, die wieder mal bestätigt, wie sehr unser Denken tatsächlich von Mustern abhängt. Da sieht man direkt die kleinen Babys vor sich, wie sie mit aufmerksamem Blick Muster erkennen lernen. Oder halt: aufmerksamen Öhrchen.

Timo Brunke: 10 Minuten Dings. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Lauter 10-Minuten-Dinger, die Kinder zum Denken, Fabulieren und Ausprobieren anregen

Wenn Bücher sich gut verkaufen, dann machen sich Verlage irgendwann Gedanken, ob es die Titel dann auch mal in etwas preiswerteren Paperbacks gibt. Sogar Kinderbuchverlage. Einen Erfolgstitel aus dem Jahr 2013 hat jetzt auch der Klett Kinderbuchverlag als Paperback aufgelegt. Für Jungen und Mädchen, die so eine Ahnung haben, dass das Leben vor allem aus lauter guten Geschichten besteht.

Stichwort „deutsch“ im „Wahrig“. Foto: Ralf Julke
·Politik·Sachsen

Sachsens AfD will die deutsche Sprache unbedingt als Kulturgut schützen lassen

Der Landtag beschäftigt sich derzeit mit einem Antrag auf Verfassungsänderung, mit dem die AfD den Schutz der deutschen Sprache verankern will. Dazu wurden am Mittwoch, 1. März, diverse Experten angehört. Die CDU-Fraktion sprach ganz verschämt von „einer Oppositionspartei“. Dabei war es eindeutig die AfD, die den Antrag gestellt hat. Muss man das unterschlagen? Eigentlich nicht. Es gehört zur Sache.

Viktor Martinowitsch: Mova. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die geheimnisvolle Droge Mova und das Menschbleiben in Zeiten eisiger Autokraten

2014 brachte Voland & Quist das Kunststück fertig, Viktor Martinowitschs Roman „Paranoia“ auf den deutschen Markt zu bringen und damit einen Autoren bekannt zu machen, der mehr erzählt als nur über die seltsamen Verhältnisse in seinem Geburtsland Belarus. Dort ist „Paranoia“ seit 2014 inoffiziell verboten. Und auch „Mova“ erzählt von diesem Land. Aber auch von einer Sprache, die eine Droge sein kann.

Mithilfe der Attrappe eines Hirnscanners bereitet sich eine junge Probandin auf ein Experiment vor. Foto: MPI CBS
·Bildung·Forschung

Wie unsere Gehirnstrukturen erst wachsen müssen, damit wir kompliziertere Sachverhalte verstehen

Irgendwie war ja nun schon seit Längerem bekannt, wie die Sprache in unseren Kopf kommt. Dass sie etwas für den Menschen Einzigartiges ist, das wissen wir auch schon. Dass man Sprache überhaupt lernen kann, hat mit einem besonderen Hirnareal, dem linken Schläfenlappen zu tun. Der besitzt quasi die Fähigkeit, schon von Anfang an Sprache zu erkennen und zu verarbeiten. Auch wenn es erst einmal ganz einfach anfängt: mit Ma und Pa. Und dann?

Sven Felix Kellerhoff: "Mein Kampf". Die Karriere eines deutschen Buches. Foto: Ralf Julke
·Leben·Gesellschaft

Nicht “Mein Kampf” ist das Buch der Zeit, sondern Klemperers “LTI”

Irgendwie passt das scheinbar: Das Hitlersche Gefängnisgedöns "Mein Kampf" darf wieder veröffentlicht werden. Und auf den Straßen treiben sich Leute herum, denen man zutraut, dass sie das Gedöns auch lesen. Verstehen müssen sie es ja nicht. Dazu war es nie da. Wer es nicht glaubt, kann es ja versuchen, darf sich aber nicht wundern, wenn er in einer regelrecht esoterischen Suppe versinkt.

Das Penckstraßenfest. Foto: Alexander Böhm
·Leben·Gesellschaft

Straßenfest an der Flüchtlingsunterkunft in der Torgauer Straße

„Interaction Leipzig“ möchte auf Augenhöhe gemeinsam mit Flüchtlingen zusammenarbeiten, Projekte gestalten und dies nicht im Sinne von einer einfachen Hilfestellung. Einen Vorgeschmack bekamen die Besucher des Penckstraßenfests am vergangenen Freitag. An der Gestaltung wirkten ebenfalls viele Flüchtlinge mit, unter anderem aus der angrenzenden Asylunterkunft in der Torgauer Straße 290.

Melder zu Sprache

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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