Die Uni Leipzig ( Alma Mater Lipsiensis) ist eine der ältesten und renommiertesten Universitäten in Deutschland.
Wikipedia: “Im Wintersemester 2021/22 waren 31.022 Studierende eingeschrieben und es lehrten 452 Professoren an 14 Fakultäten in 17 zentralen Einrichtungen.
Prof. Svante Pääbo, Nobelpreisträger, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und Honorarprofessor an der Universität Leipzig. Foto: Gregor Wünsch
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Die Gründung und die weitere Entwicklung
Die Geschichte der Universität Leipzig ist reich an Tradition und Innovation, sie reicht zurück bis ins späte Mittelalter. In Kurzform die wichtigsten Infos:
Die Uni Leipzig wurde 1409 gegründet und gehört zu den ältesten Universitäten in Deutschland. Sie wurde von einer Gruppe von Professoren der Universität Prag gegründet, die sich nach Leipzig zurückzogen, nachdem es in Prag zu Unruhen gekommen war. Leipzig entwickelte sich schnell zu einem bedeutenden Zentrum des europäischen Bildungswesens und war bekannt für seine Fakultäten für Theologie, Jura, Medizin und Philosophie.
Während der Reformation im 16. Jahrhundert hatte die Universität Leipzig eine bedeutende Rolle. Martin Luther als eine der wohl wichtigsten Personen der Reformation, studierte und lehrte an der Universität Leipzig.
Die Universität Leipzig blühte im 18. Jahrhundert während der Zeit der Aufklärung auf und hatte enge Verbindungen zu wichtigen Denkern wie Gotthold Ephraim Lessing und Christian Fürchtegott Gellert. In dieser Zeit wurde die Universität zu einem Zentrum für Literatur, Philosophie und Wissenschaft.
Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Universität Leipzig weiter und spielte eine wichtige Rolle in verschiedenen wissenschaftlichen und kulturellen Bewegungen. Während des Zweiten Weltkriegs und der DDR-Ära wurde die Universität beeinflusst und stand unter staatlicher Kontrolle. Von 1953 bis 1991 trug die Universität den Namen von Karl Marx.
Die 1240 erbaute Klosterkirche des Dominikanerklosters St. Pauli, die 1543 der Universität übereignet worden war und den Zweiten Weltkrieg überdauert hatte, wurde 1968 auf Betreiben der SED-geführten Stadtverwaltung gesprengt. An ihrer Stelle steht heute das Paulinum, das in seiner Architektur und äußeren Fassadengestaltung an die gesprengte Kirche erinnert.
Seit den 1990er-Jahren, nach der Wiedervereinigung Deutschlands, wurde die Universität Leipzig wiedergegründet und modernisiert. Sie entwickelte sich zu einer führenden Forschungsuniversität in Deutschland.
Heute ist die Uni Leipzig eine angesehene Hochschule mit einer breiten Palette von Studienprogrammen in den Geistes-, Sozial-, Natur- und Lebenswissenschaften. Sie spielt eine wichtige Rolle in der deutschen Hochschulbildung und der internationalen Forschungsgemeinschaft.
Einleitungstext veröffentlicht am: 11.10.2023
Alle Artikel und Meldungen, die zum Schlagwort “Uni Leipzig” veröffentlicht wurden:
Noch vor zwei Wochen hatte das Rektorat der Uni Leipzig den Studierenden Hoffnung auf ein fortlaufendes Präsenzsemester gemacht. Eine Woche vor der Weihnachtspause stellt die Hochschule nun doch noch auf Online-Lehre um. Vorerst bis Mitte Januar 2022 sollen Seminare und Vorlesungen digital abgehalten werden. Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) fordert Abfederungen wie in den vergangenen Corona-Semestern, um Studierenden psychischen Druck zu nehmen.
Sie laufen zu Hunderten durch sächsische Städte, skandieren mit Fackeln vor dem Privathaus der sächsischen Gesundheitsministerin und machen so ihrem Ärger um die Corona-Maßnahmen Luft. Dabei dürfen laut Corona-Schutzverordnung nicht mehr als zehn Personen demonstrieren und das auch nur stationär. Dr. Alexander Leistner, Protestforscher an der Universität Leipzig, ordnet im Interview das Demonstrationsgeschehen ein.
In den vergangenen Monaten und Wochen wurde viel berichtet über Streiks an Unikliniken und Hochschulen. Beides Einrichtungen der Länder. Gestreikt wurde jedoch auch um eine Erhöhung der tariflichen Entlohnung in allen Bereichen des Gesundheitswesens, der Polizei, der Wissenschaft, Forschung und Lehre und vielem mehr. Soweit lief es wie immer im zweijährigen Turnus, wenn die Gewerkschaft ver.di gemeinsam mit dem Beamtenbund (dbb) für alle DGB-Gewerkschaften mit dem Arbeitgeber Staat verhandeln. Und trotzdem war vieles anders. Corona hat die Kassen der öffentlichen Hand geleert und ausbaden sollen es nun genau die Berufsgruppen, die am Menschen und für den Menschen arbeiten. Und die Funktionsfähigkeit des Staates aufrechterhalten.
Die Juristin Eva Inés Obergfell ist nach der Medizinerin Beate Schücking die zweite Frau in der Geschichte der Universität Leipzig, die das Rektorat leiten wird. Die von der Humboldt-Uni Berlin kommende Juraprofessorin setzte sich am Dienstag, 23. November 2021, im Erweiterten Senat der Uni deutlich gegen die universitätseigene Kandidatin Rose Marie Beck durch. Vor der Wahl hatten Studierende der Universität in einem Offenen Brief fehlende Transparenz und schlechte Kommunikation bezüglich des Todes des dritten Kandidaten vorgeworfen. Die aktuell noch amtierende Rektorin Beate Schücking wies die Vorwürfe zurück.
Wer zynisch ist, könnte von einem bombigen Tag in Leipzig sprechen. Doch im Grunde sind es gute Nachrichten: Während nämlich eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich unschädlich gemacht wurde, war eine andere nur Gegenstand einer Drohung – die gleichwohl zur Räumung des Technischen Rathauses führte. Außerdem: Die steigenden COVID-19-Fallzahlen führen zu weiteren Diskussionen über nötige Gegenmaßnahmen und die Leitung der Universität Leipzig bleibt in weiblicher Hand. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 23. November 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Die Gewerkschaften machen Druck: Verdi und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) riefen am gestrigen Dienstag, 16. November 2021, bundesweit zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst auf. Auch in Leipzig wurde an vielen Stellen die Arbeit niedergelegt, um bessere Arbeitsbedingungen, mehr Gehalt und mehr Wertschätzung einzufordern. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen zwischen den Gewerkschaften und der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) ist vor Kurzem zu Ende gegangen – ohne Ergebnis.
Wie geht es weiter mit der Pandemie? In Sachsen explodieren die Infektionszahlen in einem Ausmaß, dass selbst die Ausrufung des Katastrophenfalls nun nicht mehr ausgeschlossen scheint. In dieser Krisensituation wurde heute deutschlandweit an mehreren Unikliniken, so auch in Leipzig, die Arbeit niedergelegt, um für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Unterdessen wird politisch weiter um eine Lösung des Grenzkonflikts zwischen Polen und Belarus gerungen – nach wie vor sitzen tausende geflüchtete Menschen auf belarussischer Seite fest und hoffen auf Einlass in die EU. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 16. November 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Salman Schocken wird 1877 als Sohn einer armen jüdischen Familie in der deutsch-polnischen Grenzregion Posen geboren. Schon früh ist er begeistert von deutscher Literatur, hebräischer Poesie und jüdischer Mystik. Mit 20 Jahren fängt er an, Bücher und Schriften zu sammeln. Zu dieser Zeit gründet er gemeinsam mit seinem Bruder ein Kaufhaus, das schnell zur Grundlage für seinen sozialen Aufstieg wird.
Seit dem 14. Oktober zeigt die Kustodie der Universität Leipzig die schon zweimal verschobene Ausstellung „Max Klinger und die Universität Leipzig. Das verlorene Aulabild im Kontext“. Eigentlich hätte sie schon 2020 gezeigt werden sollen, 100 Jahre nach Klingers Tod. Denn nichts zeigte die ganz besondere Beziehung der Universität zu Klinger eindrucksvoller als dessen riesiges Wandbild „Die Blüte Griechenlands“ in der Aula des Augusteums.
Einige Studierende werden diesen Sommer wohl erneut erstaunt geschaut haben, als der neue Semesterbeitrag fällig wurde. Stolze 243,50 Euro muss man für die kommenden sechs Monate bezahlen, um an der Universität Leipzig lernen zu können. Über die drei vorhergehenden Corona-Semester seit Sommer 2020 stiegen die Gebühren bereits um 15 Euro auf 235 Euro an.
Wie weit ist Rassismus in staatlichen Institutionen verbreitet – und was kann dagegen getan werden? Ein neues Forschungsprojekt, an dem sich auch Angehörige der Universität Leipzig federführend beteiligen, soll diese Fragen klären. Gegenüber der LZ verrät Prof. Dr. Gert Pickel, einer der Verantwortlichen, mit welcher Haltung er an das sensible Thema herangeht – und wo er Chancen und Fallstricke bei dem Forschungsvorhaben sieht.
Mit der Fertigstellung der Schwalbennestorgel im Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli schlägt die Universität Leipzig in diesem Herbst ein neues Kapitel in ihrer Musikgeschichte auf. Das Instrument nach dem Vorbild einer Renaissanceorgel wird aktuell von der Orgelbaufirma Metzler mit den elf noch ausstehenden Registern vollendet und schließt damit eine stilistische Lücke in der ostdeutschen Orgellandschaft.
Auch in Leipzig macht sich der Klimawandel bemerkbar: Erhöhte Temperaturen in der Innenstadt, schwankende Intensitäten von Luftschadstoffen und Lärm. Solche urbanen Umweltfaktoren werden nur an wenigen Messstationen registriert. Aber jede Person hat ihr individuelles Belastungsprofil. Leipziger Forscher/-innen suchen nun Leipziger/-innen, die bereit sind, beim Sammeln von Umweltdaten aus dem Leipziger Alltag zu helfen.
Der Freistaat Sachsen und das Bundesministerium für Bildung und Forschung planen knapp 50 Millionen Euro für den Aufbau eines Rechenzentrums für Künstliche Intelligenz (KI) an der Universität Leipzig ein. Das wurde jüngst auf dem KI-Kongress des Freistaats Sachsen am 10. September in Leipzig bekannt gegeben. Da sollten eigentlich auch die Risiken der KI diskutiert werden. Aber man setzt doch lieber gleich auf die neue Technik.
Leipzig, bis vor wenigen Jahren noch ein soziokulturell einmaliger Möglichkeitsraum, wird mittlerweile vor allem vom zunehmenden Mangel bezahlbarer Wohnungen geprägt. Debattiert wird häufig, wie Investoren, Hausverwaltungen und andere Besitzende vom andauernden Immobilienboom profitieren, während Mietende mit mangelnder Instandhaltung, Mieterhöhungen und Verdrängungsdruck zu rechnen haben. Geograph Michael Janoschka erklärt im Gespräch mit der Leipziger Zeitung (LZ): „Wir hatten in den letzten zehn bis 15 Jahren dramatische Verschiebungen auf dem Leipziger Wohnungsmarkt.“
Während heute in Leipzig die Mobilitätswoche startete, stellte das Sächsische Sozialministerium einige Details zur 2G-Regelung vor und die Universität teilte mit, für das Wintersemester eine 3G-Regelung einzuführen. Im Leipziger Westen wurde heute eine verdächtige Blechdose sichergestellt und Facebook hat knapp 150 „Querdenken“-Kanäle gelöscht. Außerdem: Der Stadtrat debattierte über die Zukunft des Techno-Clubs „Distillery“. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 16. September 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Die Universität Leipzig will im kommenden Wintersemester die sogenannte 3G-Regel einführen. An den im Oktober beginnenden Präsenzveranstaltungen dürfen dann nur Personen teilnehmen, die geimpft, genesen oder getestet sind. Das teilte die Hochschule am Donnerstag, dem 16. September, in einer Mail an alle Student/-innen mit. Weil zudem Schnelltests ab dem 11. Oktober nicht mehr kostenlos verfügbar sein sollen, dürfte das für ungeimpfte Studierende praktisch den Ausschluss von Präsenzveranstaltungen bedeuten.
Das Coronavirus und die damit verbundenen Einschränkungen haben viele Gruppen hart getroffen, zum Beispiel Schüler/-innen und Bewohner/-innen von Alten- und Pflegeheimen. Über eine besonders stark betroffene Gruppe wurde in den vergangenen anderthalb Jahren jedoch relativ wenig gesprochen: Studierende. Allein an der Universität Leipzig gibt es mehr als 30.000 von ihnen – das entspricht rund fünf Prozent der Stadtbevölkerung. Hinzu kommen rund 5.500 Mitarbeiter/-innen.
Es geht also nicht bloß Büroangestellten, Handwerkern, Schülern und Lehrerinnen so, dass der Wechsel vom Sonntag, an dem man sich irgendwie versucht hat zu erholen, zum Montag mit dem straff durchgetakteten Ablaufplan schwerfällt. Auch Studentinnen und Dozenten der Uni Leipzig kennen das Phänomen und haben ihn jetzt mal genauer unter die Lupe genommen, diesen Montagsblues.
Die Corona-Pandemie bestimmt das gesellschaftliche Leben nun schon seit über einem Jahr. Monatelange Lockdowns inklusive Homeschooling beziehungsweise Online-Studium und dem Wegfall von Freizeitaktivitäten und sozialen Kontakten haben ihre Spuren hinterlassen. Viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene hatten mit den gleichen Problemen zu kämpfen: Isolation, fehlender Ausgleich, Ungewissheit.
Nein, es ist nicht Leipzigs Verwaltung, die den Problemen der Gentrifizierung in Connewitz einmal systematisch auf den Grund gehen möchte. Es sind die Geograph/-innen der Universität Leipzig, die das jetzt mal faktenbasiert machen und gleichzeitig die Connewitzer/-innen einladen, sich mit ihren eigenen Eindrücken an der Aufarbeitung zu beteiligen.
Es war nicht nur eine Menge Wasser, das da in NRW und Rheinland-Pfalz binnen kurzer Zeit vom Himmel kam, es war auch ein Flüsschen, das binnen weniger Minuten über die Ufer trat und ein Problem sichtbar machte, das auch Leipzig betrifft. Denn auch Leipzig hat eine verbaute Aue, die bei Hochwasserereignissen an ihre Grenzen kommt. Der Leipziger Geograf Christoph Zielhofer fordert jetzt eine Debatte über die Auen.
Der Leipziger Stadtrat beschloss im Juli 2020 endlich. Ein richtiges Auententwicklungskonzept für die Auenlandschaft zu erstellen. Seit 2011 hatte das Projekt „Lebendige Luppe“ ein Stück Auenrevitalisierung im kleinen Maßstab zu bewerkstelligen. Aber mittlerweile ist klar, dass die Wiederherstellung lebendiger Auen ein im Klimawandel viel größeres Thema ist. Und dass man wissen sollte, wie sie einst entstanden. Die Uni Leipzig kann das jetzt zusammen mit den Universitäten Tübingen und Darmstadt genauer erforschen.
Wie beeinflusst das Spielverhalten von Kindern ihr prosoziales Verhalten? Diese Frage haben sich Wissenschaftler des Leipziger Forschungszentrums für frühkindliche Entwicklung (LFE) der Universität Leipzig und des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie Leipzig gestellt. Es zeigte sich, dass kooperative Spiele die Bereitschaft, mit anderen Kindern zu teilen, förderte. Ihre neuen Erkenntnisse haben die Forscher jetzt im Fachjournal „PLoS ONE“ veröffentlicht.
Einen Tag vor dem offiziellen Start der Leipziger CSD-Woche hatte die Uni Leipzig am Donnerstag zur Vernissage eingeladen. Im Foyer des Augusteums liefert die Ausstellung „L(i)eben im Verborgenen“ spannende Einblicke in das homosexuelle Leben in der DDR.
Informationen zum alten Ägypten gibt es jetzt im Ägyptischen Museum der Universität Leipzig auch zum Anhören: In einem Projekt haben Dozierende und Studierende der Universität Leipzig gemeinsam mit Schülern des Hochfranken-Gymnasiums Naila in Bayern über 40 Texte für einen Audioguide im Ägyptischen Museum – Georg Steindorff aufgenommen. Und zum Anhören braucht man nur ein Smartphone.
Ob die „Zeit“ mit ihrer Behauptung recht hat, „40 Prozent der Deutschen können sich ein autoritäres Regime vorstellen“, bezweifle ich. Da verwechselt die flotte Zeitung wohl den autoritären Charakter mit der Befürwortung eines autoritären Regimes. Und sie übersieht mal wieder die Quellen, die Menschen so empfänglich machen für autoritäre Botschaften. Denn der autoritäre Charakter ist nun einmal nicht gleich ein Nazi, aber nur zu gern ein Untertan.
Am 7. Mai trainierten Kampfsportler des „Imperium Fight Teams“ auf dem Sportcampus an der Jahnallee. Nachdem die Kampfsportler im Nachgang an einen Tötungsdelikt in Chemnitz öffentlich zur Beteiligung an den anschließenden rechten Demonstrationen in der Erzgebirgsstadt aufgerufen hatten, fordert der Student_innenrat (StuRa) in einem offenen Brief von der Hochschulleitung, nun Konsequenzen zu ziehen.
Für FreikäuferLZ/Auszug aus Ausgabe 57Für die Universität Leipzig und ihre Rektorin waren es ereignisreiche Wochen. Zum einen hat sie den Hochschulentwicklungsplan 2025 fertiggestellt, der in den Bereichen Forschung und Lehre die wichtigsten Pläne für die kommenden Jahre festhält, zum anderen bestätigte das Oberlandesgericht Dresden, dass ein Dozent, der sich erfolglos auf eine Professur beworben hatte, nicht rechtswidrig abgelehnt worden war. Die Universität und Beate Schücking gehörten in der Berufungsverhandlung zwar selbst nicht mehr zu den Angeklagten, jedoch war es die Rektorin, die über die Nichtberufung entschieden hatte. In dieser Hinsicht waren es für die Universität gute Wochen.
Jahrhundertelang war der berühmte Karlsgraben, die fossa carolina, ein Rätsel für Historiker, Touristiker und Anwohner. Immer galt er als kühnste ingenieurtechnische Leistung aus der Zeit Karls des Großen. Und das war dieses Kanalprojekt wohl auch, auch wenn es nie zu Ende gebaut wurde. Leipziger Forscher sind ja mit eingebunden in die Entzifferung der letzten Rätsel um diesen Kanalbau. Auch zur Frage, warum er einen s-förmigen Knick hat.
Für antifeministische Medien und Parteien war es ein großer Tag, als vor etwas mehr als einem Jahr das Landgericht Leipzig entschieden hatte: Unirektorin Beate Schücking hat eine weibliche Dozentin rechtswidrig einem männlichen Bewerber vorgezogen – unter anderem aus Gründen der Frauenförderung. Der Freistaat Sachsen sollte mehr als 300.000 Euro Schadensersatz zahlen. Doch nun korrigierte das Oberlandesgericht Dresden diese Entscheidung – und wies die Klage auf Schadensersatz ab.
2015 und 2017 wackelte um Leipzig die Erde. Nicht allzu schrecklich, aber spürbar. Für manche. Mit der Erdbebenstärke der Magnitude 3 lagen beide Erschütterungen an der Grenze dessen, was man im Leipziger Alltag wahrnehmen kann. Meist geht so etwas unter in der Alltagshektik. Aber die Erdbebenforscher aus der Region Mitteldeutschland waren alarmiert. Denn eigentlich galt der Leipziger Raum bislang als relativ erdbebenfrei. Aber was ist schon relativ?
Die umstrittene Podiumsdiskussion zur „Bedeutung von Menschenrechten und Demokratie für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft“ an der Universität Leipzig wurde kurzfristig verschoben. Grund ist die Erkrankung des Diskussionsleiters. Die Veranstaltung sollte eigentlich am Dienstag, den 15. Mai, um 18:00 Uhr stattfinden. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Aus den Reihen der Studierenden hatte es Kritik wegen der geplanten Teilnahme eines AfD-Politikers gegeben.
Im vergangenen Herbst gab es an der Universität Leipzig kaum ein anderes Thema als den rassistisch twitternden Juraprofessor Thomas Rauscher. In fast allen Medien tauchte er auf; Studenten protestierten gegen ihn. Danach wurde es ruhig. Doch die Sache ist noch nicht vom Tisch: Laut MDR hat der sächsische Landtag für eine Petition gestimmt, die das Wissenschaftsministerium zur erneuten Prüfung eines Disziplinarverfahrens auffordert.
Die antike Stadt Pergamon ist heute vor allem deshalb berühmt, weil der berühmte Pergamon-Altar in Berlin die Hauptattraktion eines ganzen Museums ist. Doch dort gibt der Altar nicht wirklich einen Eindruck davon, wie die antike Handels- und Residenzstadt tatsächlich einmal aussah und wo der Altar auf dem Burgberg stand. Aber moderne Computer-Animationen machen es möglich, die antike Welt zumindest visuell wieder zu erbauen.
Kinder und Jugendliche singen zunehmend und zumeist ganz selbstverständlich in verschiedenen musikalischen Stilrichtungen und mit unterschiedlichen Stimmtechniken. Das stellt nicht nur Gesangspädagogen und Chorleiter vor große und neue Herausforderungen, sondern auch die Medizin. Stimmtechniken, Gesangsstile und die Stimmgesundheit sind deshalb vom 23. bis 25. Februar die Themen beim 16. Leipziger Symposium zur Kinder- und Jugendstimme.
Mit Therapeuten ins Gespräch kommen. Darum geht es beim Auftakt der Veranstaltungsreihe "Psychiatrieforum 2018" im Universitätsklinikum Leipzig, der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, in den Räumen der Ambulanz, in der Semmelweisstraße 10, 04103 Leipzig. Eingeladen am 31. Januar sind ärztliche Kollegen, Patienten und Interessierte.
Was können Spürhunde? Können sie wirklich menschliche DNA erschnüffeln? Das war die Frage, die sich Leipziger Forscher vor fast vier Jahren stellten – und für die sich auch die sächsische Polizei interessierte. Und zwar auch für den Stress-Fall, wenn die Mantrailer wirklich mitten im täglichen Verkehrsgewühl eine menschliche Geruchspur finden sollen. Jetzt hat die Uni Leipzig Ergebnisse zu diesem Forschungsprojekt vorgestellt.
Das war dann also so ungefähr der BER des fränkischen Reiches: das größte Infrastrukturprojekt der Zeit, genial geplant. Es sollte den Handel zwischen Rhein und Donau heftig beschleunigen. Selbst Karl der Große kam, um die gewaltige Baustelle zu besichten. Und dann wurde die fossa carolina doch nie fertig. Selbst die letzen 700 Meter bis zur Altmühl wurden nicht gebaut.
Was Menschen sich selbst antun, das tun sie auch Tieren an. Gänse und Puten, die extra für die hohen Feste des Menschen gemästet werden, sind ein typisches Beispiel dafür. Was nun Tiermediziner der Universität Leipzig auf eine naheliegende Idee gebracht hat: Eigentlich müsste das, was den Herzen dieses armen Mastviehs angetan wird, ganz ähnlich dem sein, was sich Menschen selbst antun, wenn sie übergewichtig werden und unter Stress stehen. Ein Forschungsprojekt, das herausfordert.
Zum Dies academicus 2017 konnte das Paulinum der Universität Leipzig endlich ganz in Betrieb gehen, war auch der Aula/Kirchenraum endlich fertig, das kniffligste und am heftigsten umkämpfte Stück an diesem Bau, mit dem nicht nur die Universität am Augustusplatz Gesicht zeigt, sondern auch die Stadt Leipzig. Denn in dem Bau steckt eine Menge „Trotz alledem“.
Schon einmal sorgte der Leipziger Uni-Professor Thomas Rauscher mit neurechten Tweets für Aufsehen. Er hatte sich unter anderem mit der völkischen Pegida-Bewegung solidarisiert. Nun rollt erneut eine Welle der Empörung, nachdem sich Rauscher ein „weißes Europa“ gewünscht hat. Selbst die sächsische Wissenschaftsministerin meldete sich zu Wort.
So viel Euphorie packt auch die Universität Leipzig selten in ihre Meldungen. Aber das, was sie am Donnerstag, 7. September, zu vermelden hatte, klingt tatsächlich nach einer kleinen Revolution: „Lehrbücher müssen neu geschrieben werden: Ursprung des Nervensystems entdeckt“. Fehlt nur noch das Wörtchen: „gemeinsam“. Denn es geht um den gemeinsamen Ursprung der Nervensysteme von Insekten und zum Beispiel Säugetieren wie dem Menschen.
Der Hochschulrat der Universität Leipzig ist offenbar bald vollzählig. Nachdem im Juni bekannt wurde, dass mehrere Mitglieder das Gremium verlassen, hat das sächsische Wissenschaftsministerium nun drei Nachfolger benannt, darunter Zoodirektor Jörg Junhold. Der Senat der Universität muss noch eine weitere Stelle neu besetzen.
Mit einem Aktionstag hat die Universität Leipzig am Montag auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen aufmerksam gemacht. Neben verschiedenen Infoangeboten standen dabei auch Rundgänge auf dem Programm, die besonders für bestehende Hindernisse sensibilisieren sollten. Es wurde deutlich: Trotz aller Fortschritte gibt es an der Universität noch viel Handlungsbedarf.
Schätzungsweise mehr als 1.000 Menschen haben am Mittwoch für bessere Studien- und Arbeitsbedingungen an der Uni Leipzig demonstriert. Nach einer Auftaktkundgebung zogen die Demonstranten vom Augustusplatz aus durch das Zentrum und die Südvorstadt.
In Leipzig wird ja hin und wieder mit großem Zimborium und Brimborium das sogenannte Corporate Design diverser Unternehmen und Institutionen neu aufgemischt. Zuletzt am Universitätsklinikum, jetzt auch bei der Universität selbst. Den Fototermin zum Aufzug der neu designten Flaggen war am Feitag, 15. Juni. Eigentlich fehlte nur noch ein Bär.
Nachdem das Landgericht Leipzig den Freistaat Sachsen zu einer Schadensersatzzahlung verurteilt hat, legt dieser nun Berufung gegen das Urteil ein. Ein von der Universität Leipzig im Jahr 2012 abgelehnter Bewerber auf eine Professur hatte in einem Zivilprozess eine Entschädigung in Höhe von 327.000 Euro erstritten. Unirektorin Schücking wollte eine andere Kandidatin berufen, obwohl eine Berufungskommission den Kläger für den geeignetsten Bewerber hielt.
Manchmal braucht es einen richtig fetten Preis, damit auch die Leipziger einmal wieder merken, dass in ihrer Stadt auch hochkarätige Forschung auf Weltniveau betrieben wird. Eins dieser Forschungsgebiete ist die Krebsforschung. Und ausgezeichnet wurde jetzt der 55-Jährige Biophysiker Prof. Dr. Josef Alfons Käs mit dem prestigeträchtigen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC) in Höhe von 2,3 Millionen Euro.
Ein Nachfolger für den scheidenden Prorektor Matthias Schwarz ist offenbar gefunden: Laut dem Online-Magazin der Universität Leipzig soll Psychologie-Professor Erich Schröger am 11. April zum Prorektor für Forschung und Nachwuchsförderung gewählt werden. Die beiden anderen Prorektoren Thomas Lenk und Thomas Hofsäss wollen demnach erneut kandidieren.
Beate Schücking bleibt Rektorin der Universität Leipzig. Im dritten Wahlgang konnte sich die 61-jährige Medizinerin gegen ihren Herausforderer Jan Palmowski von der Universität im englischen Warwick durchsetzen. Schücking erhielt im Erweiterten Senat 44 von 78 Stimmen, Palmowski 23. Zudem gab es acht Enthaltungen und drei ungültige Stimmen. Der Universität ist ein Debakel nur knapp erspart geblieben: Hätte im dritten Wahlgang kein Kandidat die nötigen Stimmen erhalten, wäre das Rektorverfahren gescheitert gewesen.
Der Freistaat Sachsen hält sich zwar viel zugute auf seine rege Bautätigkeit im Hochschulbereich. Aber tatsächlich arbeitet man dort auch nur einen riesigen, über Jahrzehnte aufgebauten Sanierungsstau ab. Und in Leipzig, wo man so kräftig in den Universitäts-Campus investiert hat, ist auch noch nicht alles abgearbeitet. Die Theologen sitzen noch im Provisorium.
Als die damalige sächsische Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer 2011 die Kürzungen für 1.000 Dozentenstellen an sächsischen Hochschulen verkündete, bekam die Universität Leipzig ein besonders heftiges Kürzungspaket aufgeschultert. Ganze Studiengänge waren von der Einstellung bedroht. Nun, nach fünf Jahren Bangen und Kämpfen gibt es für etliche der betroffenen Studienfächer neue Lösungen. Da atmen selbst die Juristen auf.
Das war wirklich ein harter, langer und zäher Kampf bis zu diesem Donnerstag, 3. November, als das sächsische Wissenschaftsministerium vermeldete: Die Pharmazeutenausbildung an der Universität Leipzig bleibt bestehen. Ende 2011 war sie in die Kürzungsstrudel an der Uni Leipzig geraten, weil der Universität ein großes Paket von über 300 zu streichenden Dozentenstellen aufs Auge gedrückt wurde. Jetzt wird mit dem sächsischen Doppelhaushalt 2017/2018 die Weiche umgelegt.
Der Mensch denkt. Aber: Wer lenkt? Es gibt ein paar Leute in Dresden, die sich wirklich einen Kopf machen, um irgendwie vorauszusehen, was die Zukunft bringt. Und trotzdem liegen sie immer wieder daneben. Sie schauen sich die Hochschulpaktmittel des Bundes an, die 2020 auslaufen. Weniger Geld ab 2021 aber bedeutet: Es müssen weniger Studierende werden. Aber Sachsens Hochschulen werden weiterhin überrannt. Die Uni Leipzig meldet nicht nachlassenden Zuspruch.
Die Stadt Leipzig wird sich im Rahmen der Kooperation mit der Universität Leipzig dafür einsetzen, dass die Hochschule einen Gedenkstein zur Mahnung an die NS-Kindereuthanasie einrichtet. Dies hat der Stadtrat einstimmig beschlossen.
Eigentlich hatte sich Beatrix Dietel vorgenommen, ihre große Studie zur Universität Leipzig in der Weimarer Republik bis zum großen Uni-Jubiläum 2009 fertig zu kriegen. Immerhin hatte sie 2004 damit begonnen. Aber dann entpuppte sich das scheinbar so einfache Thema als eine echte Mammutarbeit. Nicht mal deshalb, weil die Weimarer Zeit in Sachsen eine echte Achterbahnfahrt war.
Eigentlich hätte Leipzigs Sozialdezernat einfach rückmelden können: „Klar. Volle Zustimmung. Der Platz für ein Denkmal an die Opfer der ‚Kindereuthanasie‘ wird sich finden. Macht einfach.“ Stattdessen formulierte die Verwaltung einen „Alternativvorschlag“ auf den Antrag des Behindertenbeirates, ein solches Denkmal vor der Uni aufzustellen. Denn jetzt ist erst einmal ein anderes Haus am Zug.
Der Zeitplan für den neuen Anlauf im Rektorverfahren an der Universität Leipzig steht: Ende des Monats soll der Ausschreibungstext für die Stelle veröffentlicht werden; für Januar 2017 ist die Wahl im Erweiterten Senat geplant. Im ersten Versuch war die Rektorwahl an Streitigkeiten zwischen den Hochschulgremien und dem Rückzug zweier Kandidaten gescheitert.
Auch die ehrwürdige Vergangenheit kannte schon ihre Eitelkeiten. Nur dass den Leipziger Professoren des 17. und 18. Jahrhunderts kein Smartphone zur Verfügung stand. Sie konnten ihre Studenten, Kollegen und Bewunderer nicht einfach mit einem Selfie überraschen. Sie mussten noch brav einen Maler beauftragen, wenn sie ihr Konterfei für die Nachwelt festhalten lassen wollten. 21 dieser Bildnisse kann man jetzt im Augusteum der Uni Leipzig wieder bewundern.
Es klingt im ersten Moment widersprüchlich: Fettgewebe soll bei der Gewichtsabnahme helfen. Doch tatsächlich haben jetzt Forscher des IFB AdipositasErkrankungen der Uni Leipzig einen vielversprechenden Ansatz zur Gewichtsreduktion und Verbesserung der Insulinresistenz im braunen Fettgewebe gefunden.
Die Uni ist einverstanden. Jetzt muss noch die Stadt mitspielen und den Standort für ein Denkmal genehmigen, das vor dem Haupteingang der Universität Leipzig an die Opfer des NS-Kindereuthanasie-Programms erinnert. Denn es waren Professoren der Uni Leipzig, die dabei eine ganz frühe Rolle spielten.
„Streitpunkt Leipzig“, der studentische Debattierclub der Universität Leipzig, erhält für die diesjährige ZEIT DEBATTE, die unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Burkhard Jung steht, prominente Unterstützung. Zum öffentlichen Finale am 8. Mai haben sich Roland Jahn, der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Marianne Birthler, seine Vorgängerin in diesem Amt und ehemalige Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, sowie Christoph Wonneberger, Bürgerrechtler und Initiator der Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche, angekündigt.
Ist Leipzig nun eine besondere Stadt? Hat die größte Stadt Ostdeutschlands – „Lassen wir mal Berlin außen vor.“ (OBM Jung) - auch ein besonderes Problem mit politisch motivierter Gewalt? Das ist keine Frage. Darüber waren sich die Teilnehmer des 6. Donnerstag-Diskurses am 14. April in zwei Stunden relativ schnell einig. Moderiert von Jessica Brautzsch (mephisto 97,6) arbeitete man sich durch die hinaufwindende Gewaltspirale in der Stadt, betrachtete nochmals die Ereignisse vom 12. Dezember 2015 und 11. Januar. Vor knapp 100 Zuschauern im großen Hörsaal. Allen voran Oberbürgermeister Burkhard Jung, der vor dem Hintergrund zunehmender Fremdenfeindlichkeit an politischer Kontur zu gewinnen scheint.
Eigentlich soll Leipzigs Universität ihre Klassische Archäologie nicht verlieren. Diese ist zwar von den 2011 verordneten Stellenkürzungen an sächsischen Hochschulen betroffen, aber jetzt darf sie wieder immatrikulieren, lässt der Fachschaftsrat Archäologie verlautbaren. Nur wie die Lehre künftig gesichert werden soll, das scheint noch immer nicht klar zu sein.
Der Fall Rauscher. Ist das überhaupt ein Fall? Einer, der in den heiligen Hallen der hohen Universität geklärt werden kann? Oder ist es nur ein Privatfall Rauscher, wenn ein Professor für ausländisches und europäisches Privat- und Verfahrensrecht an der Juristenfakultät der Uni Leipzig regelmäßig mit fremden- und islamfeindlichen Tweets auffällt?
Wenn schon Exzellenz, dann schon bitte dauerhaft. Nicht dieses Rein, Raus, wie es typisch ist für deutsche Förderpraxis. Eine internationale Expertenkommission unter Leitung von Prof. Dieter Imboden hat am Freitag, 29. Januar, in Berlin den Evaluationsbericht zur Exzellenzinitiative des Bundes vorgestellt. Und zumindest in der sächsischen Regierungskoalition findet man die Vorschläge richtig. Könnte ja auch Sachsen helfen, wenn's weiter geht.
Eigentlich wollten die Mitarbeiter des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung der Universität Leipzig nur mal ausrechnen, was so aus Ökonomen-Sicht eigentlich herausgekommen ist bei den Elite- und Exzellenz-Initiativen an deutschen Hochschulen. Die hätten doch eigentlich besser - heißt: effizienter - werden müssen. Aber das Ergebnis ist ernüchternd: Effizienzgewinne gleich Null.
Wohin geht die Reise an Sachsens Hochschulen? Die Frage schwelt vor sich hin, während die Hochschulen noch immer versuchen, irgendwie die angewiesenen Stellenkürzungen zu verdauen. Auch das Rektorat der Universität Leipzig reagiert mit gemischten Gefühlen auf die jüngsten Entscheidungen zum Stellenabbau an Sachsens Hochschulen.
Da ist ein altes Machtspielchen gründlich in die Hose gegangen, als am 6. Januar bekannt wurde, dass auch noch der letzte verbliebene Kandidat für das Rektorenamt der Uni Leipzig zurückgezogen hat. Seitdem steht der Hochschulrat mitten in der Kritik und eine bislang starre Haltung der Sächsischen Staatsregierung gerät ins Rutschen: Das Hochschul(freiheits)gesetz steht an zur Novellierung.
Der Hochschulrat der Leipziger Universität hätte mit seinen Vorschlägen zur Rektorwahl nicht scheitern müssen. Er hätte mehr als zwei Kandidaten vorschlagen können. Auch mit dem Risiko, dass der erweiterte Senat sich dann mehrheitlich für einen Kandidaten/eine Kandidatin entschieden hätte, die der Vorsitzende des Hochschulrates nicht favorisiert hätte.
Der Hochschulrat der Universität Leipzig hat es gründlich versiebt. In seiner ersten Rektorenkür unter Leitung von Prof. Dr. Reinhold R. Grimm hat er das Kunststück fertig gekriegt, ohne einen einzigen Kandidaten für die Wahl dazustehen. Am Mittwochabend, 6. Januar, teilte Prof. Grimm den Mitgliedern des erweiterten Senats mit, dass nun auch der letzte verbleibende Kandidierende, Tassilo Schmitt, seine Bewerbung für das Rektorenamt der Universität Leipzig zurückgezogen hat.
Die TU Dresden soll auch weiterhin vom Stellenabbau an den sächsischen Hochschulen verschont bleiben. Das hat die Landesregierung Ende vergangenen Jahres entschieden. Der Bonus für die einzige sächsische „Elite-Uni“ geht unter anderem zulasten der Universität Leipzig und der HTWK.
Die Mitarbeiter und Studenten der Universität Leipzig befinden sich seit Anfang der Woche in den Weihnachtsferien. Vor allem jenen unter ihnen, die sich mit der Rektorwahl befassen müssen, dürfte diese Verschnaufpause gelegen kommen. Der Rückzug eines Kandidaten kurz vor Weihnachten hat einen neuen Höhepunkt der Auseinandersetzung zwischen den Gremien markiert.
Der Streit um die Nachfolge von Uni-Rektorin Beate Schücking könnte vor Gericht landen. Dies zeichnet sich zumindest nach der jüngsten Sitzung des Erweiterten Senats ab, der am Dienstag tagte. Nach L-IZ-Informationen haben mehr als zwei Drittel der anwesenden Mitglieder im nichtöffentlichen Teil der Sitzung die Absicht erklärt, eine Klage gegen den Hochschulrat anzustrengen. Ob die Rektorwahl wie geplant am 12. Januar 2016 stattfinden kann, ist damit wieder einmal fraglich.
Am 2. Dezember 2015 ist es wieder soweit: Die Universität Leipzig begeht aus Anlass ihres 606. Geburtstages den "Dies academicus". 1409 wurde sie im Refektorium des Thomasklosters gegründet - ungefähr dort, wo sich heute die Linkskurve in der Tiefgarageneinfahrt zur Marktgalerie auf der Nordseite der Thomaskirche befindet. Am 02.12.2015 kommt es zu einem herausragenden Ereignis: Zum ersten Mal wird die Universitätsvesper, sonst mittwochs um 18:00 Uhr in der Thomaskirche gehalten, in der neuen Universitätskirche St. Pauli gefeiert.
Die Causa Schücking steuert auf ihren Höhepunkt zu. Obwohl sich der Senat der Universität Leipzig Ende Oktober mehrheitlich für eine mögliche Wiederwahl der amtierenden Rektorin Beate Schücking ausgesprochen hat, bleibt der Hochschulrat bei seiner Entscheidung: Er schlägt dem Erweiterten Senat lediglich die beiden hochschulexternen Historiker Eduard Mühle und Tassilo Schmitt zur Wahl vor.
Von der europäischen Politik ist in Sachen Pestizid-Verbot wohl wenig Hilfe zu erwarten, dazu schreiben zu viele Unternehmen an den Gesetzen und Richtlinien der EU mit, gehen in den Büros der Kommission ein und aus und beeinflussen auch noch die Studien, die Gesetze begründen - oder abwehren. Nun gibt es also eine Großstudie, die Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend einstuft - und eine, die das Gegenteil verkündet. Was tun?
Schon im Frühjahr berichteten die Ägyptologen der Universität Leipzig begeistert von ihren Ausgrabungen im alten Heliopolis, einer der legendärsten Städte Ägyptens, die jahrhundertelang wie vom Erdboden verschlungen war und dann unter einer riesigen Müllhalde wieder zutage kam. Jetzt waren die Ausgräber wieder in Ägypten - und wurden wieder fündig.
Was ist eigentlich von Demokratie noch übrig, wenn ein exklusiver Hinterzimmerklub wie der Hochschulrat der Uni Leipzig eine Rektorenwahl inszenieren kann, als wäre es eine Nobelpreiskür? Wenn sogar die zuständige Ministerin ihre Ratlosigkeit eingesteht und sich "eine Kompromisslinie" wünscht, damit der erweiterte Senat der Uni überhaupt noch die Chance auf eine Wahl hat? Nicht viel, wie es scheint.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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