Am heutigen Dienstag wird das Theater- und Tanzfestival euro-scene Leipzig durch den Puppenspieler Nikolaus Habjan aus Wien eröffnet. Als erstes Stück einer Werkschau dieses vielseitigen Künstlers zeigt das Schubert Theater, Wien, zum Auftakt „F. Zawrel – erbbiologisch und sozial minderwertig“. Das Figurentheater beruht auf dem realen Schicksal von Friedrich Zawrel und den Euthanasie-Verbrechen während der deutschen Besatzung Österreichs im 2. Weltkrieg. Die Produktion wurde mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet und gehört zum Erschütterndsten, das in den letzten Jahren im Theater zu sehen war.

Die euro-scene Leipzig findet vom 8. – 13. November 2016 zum 26. Mal statt. Gezeigt werden 13 Gastspiele aus 10 Ländern in 22 Vorstellungen und 8 Spielstätten, darunter 6 Deutschlandpremieren. Das Spektrum umfasst Tanz- und Sprechtheater, Performances und Stücke für Kinder. Die Schirmherrschaft übernimmt Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig. Die Programmauswahl liegt in den Händen von Festivaldirektorin Ann-Elisabeth Wolff in Zusammenarbeit mit dem Künstlerischen Beirat. Eine Werkschau von Nikolaus Habjan ist Schwerpunkt des diesjährigen Festivals.

Der erst 29jährige Künstler ist Puppenbauer, Puppenspieler, Regisseur und Schauspieler. Nikolaus Habjan, ständiger Gast im Burgtheater Wien, schafft durch die Verbindung seiner Klappmaulpuppen mit Darstellern eine ganz eigene szenische Abstraktion. Einen Höhepunkt stellt das Gastspiel des Volkstheater Wien mit dem Drama „Das Missverständnis“ von Albert Camus dar, das Habjan als faszinierendes Kriminalstück inszeniert hat. In einem Künstlerportrait wird Nikolaus Habjan auch Beispiele seines meisterhaften Kunstpfeifens geben.

Der Tanz ist mit insgesamt fünf Gastspielen vertreten: Das opulente Stück

„I am beautiful“ schuf der italienische Choreograf Roberto Zappalà mit seiner Compagnia  Zappalà Danza aus Catania nach Skulpturen von Auguste Rodin. Weiterhin gibt es Tanzstücke aus Antwerpen, Budapest, Brüssel und Oslo zu sehen.

„I am beautiful“. Foto: Marco Caselli Nirmal, Ferrara
„I am beautiful“. Foto: Marco Caselli Nirmal, Ferrara

Ein Theaterstück von Jeton Neziraj aus Prishtina mit der Schweizer Compagnie forever productions beschäftigt sich mit Fragen zu Heimat und Migration. Das Theater tanzSpeicher aus Würzburg lädt zu Performances für jeweils 2 Zuschauer in das InterCityHotel Leipzig, gleichzeitig auch Partnerhotel des Festivals, ein. Hinzu kommen Tanzstücke für Kinder der Compagnie De Stilte aus den Niederlanden und der Staatlichen Ballettschule M. K. Čiurlionis aus Vilnius. Ein Rahmenprogramm mit Filmen und Gesprächen ergänzt die Gastspiele.

Die euro-scene Leipzig wird finanziert durch die Stadt Leipzig und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie zahlreiche Stiftungen, Kulturinstitutionen und Partner.

Informationen und Kontakt: euro-scene Leipzig, Gottschedstraße 16, 04109 Leipzig,

Tel. +49-(0)341-980 02 84 / info@euro-scene.de / www.euro-scene.de

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