Nach dem großartigen Gastspiel von „Faust I & II“ 2014 ist das Thalia Theater nun mit der gefeierten Bühnenfassung von Siegfried Lenz’ „Deutschstunde“ zu sehen, einem der wichtigsten deutschen Nachkriegsromane, der die Folgen der NS-Diktatur auf dem norddeutschen Land durchspielt.

Schreiben und Erinnern als Grundlage der Demokratie – in einem der wichtigsten deutschen Nachkriegsromane erzählt der große Hamburger Autor Siegfried Lenz von der Freundschaft zwischen dem Polizisten Jens Jepsen und dem Maler Max Nansen in schwierigen Zeiten. Eine scheinbar unspektakuläre Tragödie über Pflicht und Pflichtvergessenheit, über brennende Bilder und zerstörte Freundschaften.

Siegfried Lenz, einer der ganz Großen Hamburgs, hat mit „Deutschstunde“ einen der wichtigsten deutschen Nachkriegsromane geschrieben. Indem er 1968 das nationalsozialistische Erbe im Alltag thematisierte, erreichte er zahllose Leser, ohne sie zu belehren. Der Roman machte den Autor berühmt: Bis weit über den deutschsprachigen Raum hinaus wurde er gelesen und verstanden. Die eindringliche Geschichte handelt von einem im weit entfernten Berlin beschlossenen Malverbot durch die Nationalsozialisten und seiner komplizierten Durchsetzung auf dem norddeutschen Land. Jenseits der großen weltpolitischen Ereignisse zeichnet Siegfried Lenz in der schwierigen Freundschaft des Polizisten Jens Jepsen mit dem Maler Max Nansen eine unspektakuläre Tragödie über Pflicht und Pflichtvergessenheit. Erzählen lässt er die Ereignisse von einem Kind, das nach dem Krieg als Jugendlicher auf der Elbinsel Hahnöfersand für die Sünden der Vätergeneration büßt und nicht vergessen kann. Nicht vergessen, dass am Himmel plötzlich nicht Möwen flogen, sondern Flugzeuge ihre Angriffe, dass Bilder verbrannt wurden und Freundschaften zerstört, dass Väter Kinder schlugen und Halt in Uniformen suchten.

Trailer

Mit: Franziska Hartmann, Jens Harzer, Jörg Pohl, Sebastian Rudolph, Gabriela Maria Schmeide, Sebastian Zimmler, Ferdinand Reinsch

Regie: Johan Simons, Bühne: Bettina Pommer, Kostüme: Henriette Müller, Musik: Maarten Schumacher, Dramaturgie: Susanne Meister

Gastspiel des Thalia Theater Hamburg am Dienstag, 25. April, 19:30 Uhr, Große Bühne.

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