Seit mehr als einem halben Jahr eskalieren die Gefechte in der süd-östlichen Türkei, die von der dortigen Bevölkerung meist Nordkurdistan genannt wird. Hierbei geht die Armee rücksichtslos gegen die Zivilbevölkerung, sowie die Guerilla der PKK und andere zur Selbstverteidigung bewaffnete Gruppen vor. Auslöser dieser aggressiven Politik des türkischen Staates sind Versuche gesellschaftlicher Selbstorganisation in den kurdischen Gebieten und lokale Autonomieerklärungen, die die vollkommen zentralisierte, mehr und mehr vom Staatspräsidenten Erdogan kontrollierte, Regierung zu Kompromissen zwingen will.

Im Vortrag werden Versuche der kurdischen Bevölkerung porträtiert, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, obwohl sie von der Regierung offen assimiliert oder bekämpft wird. Dabei geht es immer wieder um die Frage: Inwieweit gelingt es der PKK und den mit ihr verbundenen Gruppen, eine gesellschaftliche Basis einzubinden, die die eigenen Forderungen nach einem vielfältigen, basisdemokratisch organisierten politischen System, tatsächlich umsetzen kann.

Bebilderter Vortrag mit Diskussion am Dienstag, 19.04.2016, um 19 Uhr im Tipi, Westwerk, Karl-Heine-Straße, Leipzig-Plagwitz

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