Über dem Neubau des LWB-Unternehmenssitzes am Fuß des Wintergartenhochhauses schwebt seit Donnerstag, 13. November, die Richtkrone. Mit der Fertigstellung des Rohbaus rund ein Jahr nach Baubeginn liegt das Projekt im Zeitplan und im Kostenrahmen, teilt die LWB mit. Insgesamt sind 19,1 Millionen Euro für das Gebäude inklusive der darunter liegenden Tiefgarage und der Außenanlagen berechnet.

Im Herbst 2015 ist der Umzug in den Siebengeschosser geplant. Danach wird auf dem Grundstück, das etwa so groß ist wie ein Fußballfeld, in einem zweiten Bauabschnitt ab 2016 mit der Errichtung von zwei Wohngebäuden begonnen. Die Vorbereitungen dafür laufen seit Monaten.

Mit dem Ensemble aus drei Gebäudekörpern wird das Tor zur Leipziger Ostvorstadt neu gestaltet. Jahrelang war um die Bebauung des Platzes unweit des Leipziger Hauptbahnhofes gerungen worden. Von den verschiedenen Investorenplänen konnte jedoch keiner umgesetzt werden. Im Jahr 2004 wurde im Zusammenhang mit der Sanierung des Wintergartenhochhauses – es gehört ebenso wie das Baugrundstück der kommunalen LWB – die maroden Gewerbeanbauten am Fuß des Hochhauses abgerissen. Die freigeräumten Flächen wurden unter anderem als Parkplatz genutzt. Nach einem städtebaulichen Ideenwettbewerb für die Neubebauung des zentralen Platzes im Jahr 2010, der die Rahmenbedingungen für die Flächennutzung vorgab, führte die LWB 2012 einen Realisierungswettbewerb für den Neubau ihres Firmensitzes durch.

Am 20. Juni 2013 gab der Aufsichtsrat der LWB grünes Licht für den Neubau des Unternehmenssitzes.

Architektonisch und baulich gilt das Projekt aufgrund der zentralen Lage des Grundstücks von Anfang an als Herausforderung. Direkt am vielbefahrenen Innenstadtring gelegen, an zwei Seiten Straßenbahngleise, ein Hochhaus rechts und ein Hotel aus der Gründerzeit links, sehr eng bemessen und nahezu ohne Ausweichmöglichkeiten für die Bautechnik: Sowohl das beauftragte Architekturbüro Schaltraum Architektur Hamburg und dessen Planungspartner als auch die Baufirmen hatten und haben keine leichten Aufgaben übernommen. Der besondere Dank der LWB gilt anlässlich des Richtfestes deshalb allen Bauleuten und besonders Bauleiter Jörg Bräuer von gmp Architekten und Rohbauchef Frank Rohland von der Ed. Züblin AG für die gute Arbeit, so die Geschäftsführerinnen der LWB, Dr. Gabriele Haase und Ute Schäfer.

Die LWB ist derzeit noch Mieter in einem Bürokomplex in der Prager Straße. Mit dem Umzug rückt das Unternehmen ins Zentrum der Stadt. Die LWB ist künftig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln aus allen Richtungen perfekt erreichbar. Der Neubau markiert den Kurswechsel der LWB von der Entschuldungsstrategie hin zur Vermögenssicherung und Investitionsstrategie. Im Jahr 2013 hatte das kommunale Unternehmen zum dritten Mal in Folge ein positives operatives Ergebnis erzielt.

Stichwort: Mit mehr als 35.000 Wohnungen hat die LWB in Leipzig einen Marktanteil von etwa 10 Prozent. Alleiniger Gesellschafter ist die Stadt Leipzig. Im Auftrag ihres Eigentümers erfüllt die LWB sowohl wirtschaftliche als auch vielfältige soziale Aufgaben. Derzeit beschäftigt die LWB rund 430 Mitarbeiter.

www.lwb.de

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar