Jetzt hat er mehrfach angefragt und sich erklären lassen, wie das mit dem Effekt des 10-Minuten-Taktes im Samstagsfahrplan der LVB ist, dieser Jens Herrmann-Kambach. Aber nach der letzten Antwort der Stadtverwaltung hatte wohl nicht nur der verkehrspolitische Sprecher der Linksfraktion das Gefühl: Das Spiel können wir jetzt immer weiter treiben. Es wird keine stichhaltigen Antworten geben und die Leipziger müssen sich weiter mit schlechten Takten im Straßenbahnnetz begnügen.

Am 4. Juli hat die Fraktion Die Linke nun ganz offiziell einen Antrag eingereicht, der den 10-Minuten-Takt an Samstagen in Leipzig deutlich ausweiten soll. Ist zwar noch Zukunftsmusik. Denn vor Dezember 2015 rechnet auch die Linke nicht damit, dass die Leipziger Verkehrsbetriebe die Organisation solcher Taktzeiten hinbekommen. Die vorhandenen Straßenbahnen sind ja nicht das Hindernis, eher das fehlende Personal.

“Der Oberbürgermeister wird beauftragt, dem Stadtrat bis zum 01.12.2014 eine Beschlussvorlage zur Änderung des Nahverkehrsplanes vorzulegen, mit der sichergestellt wird, dass ab dem 01.12.2015 alle Straßenbahnlinien sowie die Buslinien 60, 70, 72/73, 80 und 90 in der Zeit von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr an Samstagen sowie von 12:30 Uhr bis 18:00 Uhr an verkaufsoffenen Sonntagen im 10-Minuten-Takt verkehren”, heißt es jetzt im Antrag der Linken, der am 16. Juli auf der Tagesordnung der Ratsversammlung steht. “Die Beschlussvorlage hat auch die Finanzierung dieser zusätzlichen Leistungen darzustellen bzw. zu regeln. Der Stadtrat empfiehlt den Leipziger Verkehrsbetrieben, bereits an den Adventswochenenden 2014 auf den oben genannten Linien im 10-Minuten-Takt zu verkehren.”

Groß begründen muss es die Linksfraktion eigentlich nicht. Denn wenn die Stadt mehr Fahrgäste in den Straßenbahnen haben will, muss das Angebot dichter werden. Der Samstag steht jetzt erst einmal im Fokus, denn der Linke-Antrag dockt ja direkt an das Pilotprojekt eines 10-Minuten-Taktes am Samstag auf den Linien 3, 3 und 12 an.

“Die Antwort zur Anfrage F 1178 vom 18.06.2014 führt aus, dass sich ein 10-Minuten-Takt an Samstagen ohne Investitionen in zusätzliche Fahrzeuge und erweiterte Infrastruktur realisieren lässt”, stellt die Linksfraktion fest. “Gleichzeitig kann somit eine stärkere Nachfrage der Straßenbahn und eine Erhöhung ihrer Attraktivität erreicht werden. Im Interesse der Stärkung des Umweltverbundes und der Erreichung der umweltpolitischen Ziele der Stadt sollte deshalb der 10-Minuten-Takt an Samstagen und verkaufsoffenen Sonntagen eingeführt werden.”

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