Um der Forderung zur Aufnahme von Tarifverhandlungen und dem Abschluss eines Tarifvertrages analog dem Tarifvertrag im Einzel- und Versandhandel Nachdruck zu verleihen, werden am Dienstag, 26. März, die ver.di-Mitglieder bei Amazon in Leipzig zur Urabstimmung aufgefordert. In Leipzig arbeiten rund 1.200 Festangestellte, zusätzlich etwa 800 befristet Beschäftigte.

Der Einstiegslohn beträgt aktuell 9,30 Euro, nach zwei Jahren werden 10,57 Euro gezahlt. Weihnachts- und Urlaubsgeld wird nicht gezahlt. Nachtarbeitszuschläge werden erst ab Mitternacht gewährt.

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“Nachdem auch im 3. Sondierungsgespräch Ende Februar von Seiten der Amazon-Geschäftsführung die Aufnahme von Tarifverhandlungen abgelehnt wurde, werden wir nun den Druck erhöhen. Für tarifliche Regelungen gibt es keine Alternative, notfalls werden wir die Beschäftigten zum Streik aufrufen”, so ver.di-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago. Am Dienstag, 26. März, werden wir die ver.di-Mitglieder zur Urabstimmung aufrufen. “Ich erwarte eine hohe Beteiligung. Die Urabstimmung ist ein weiteres Signal an die Amazon-Geschäftsführung, dass wir alles in Bewegung setzen werden, damit die Amazon-Beschäftigten tariflich geregelte Arbeitsbedingungen bekommen. Wir fordern ein tarifliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Nachtzuschläge ab 20:00 Uhr, eine Lohnuntergrenze von 10,66 Euro für alle; nach einem Jahr sollen es dann 11,39 Euro werden. Die Beschäftigten sollen an den ständig steigenden Umsätzen und Gewinnen von Amazon fair beteiligt werden!”

Bisher gibt es in allen deutschen Amazon-Standorten keine Tarifbindung. In Bad Hersfeld wird ebenfalls ein Anerkennungstarifvertrag an den Einzel- und Versandhandel des jeweiligen Bundeslandes gefordert.

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