Was sind die Visionen der Stadtverwaltung und der Bürger für die Entwicklung der Stadt in der Zukunft? Um diese Frage dreht sich ein Wettbewerb des Bundesforschungsministeriums bei dem Leipzig einige Fördergelder erhalten könnte. Nun wurde vom Stadtrat der Kurzbewerbung der Verwaltung zugestimmt. Zuvor hatten sich OBM Jung und CDU-Stadtrat Michael Weickert noch ein paar Details zu deutscher Prosa und Dr. Udo Brömme mitzuteilen.

Die Grundkonzeption der Stadt Leipzig sieht vor, nun in einigen Veranstaltungen in Fortsetzung des Projektes „Leipzig weiter denken“ zusammen mit den Bürgern ein Zukunftskonzept für die wachsende Stadt Leipzig zu entwerfen. Zunächst ist eine breite Diskussion geplant, die dort herauskristallisierten Themen werden dann in weiteren Workshops vertieft. Die Ergebnisse sollen dann visualisiert vorgestellt werden, bevor Sie in einer zweiten Wettbewerbsphase zusammen mit Partnern aus der Wissenschaft und von kommunalen Unternehmen ausgearbeitet und schrittweise umgesetzt werden sollen.

In allen drei Bewerbungsschritten wird das Bundesministerium für Bildung und Forschung für den Wettbewerb Geld bereitstellen. Dort heißt es: „Die Themen reichen von der Innenstadtentwicklung über lokale Energiewende, wachsende und schrumpfende Kommunen, neue Formen der Mitgestaltung, Infrastruktur und Mobilität bis hin zur kulturellen Vielfalt. Für das Wissenschaftsjahr (2015, Anm. d Red.) stehen insgesamt sechs Millionen Euro zur Verfügung. Für Forschungsprojekte stellt das BMBF in den kommenden Jahren 150 Millionen Euro bereit.“

Kritik gab es von Michael Weickert (CDU), jedoch eher in einem humoristischen Versuch. Er fühle sich an die Harald Schmidt Show erinnert und den Wahlkämpfer Dr. Udo Brömme: „Das Wahlprogramm lautete immer: alte Leute weg von der Straße, Wirtschaft ist Chefsache, Zukunft ist gut für alle. Unser Änderungsantrag zielt darauf ab, zu sichern, dass der Stadtrat auf dem Laufenden gehalten wird.“ Die Frage bleibt, wer gemeint war – Brömme ist strammer CDU-Politiker?

Weickert fügte hinzu, dass er keine bessere Prosa im Deutschstudium läse, als diese Vorlage zur Wettbewerbsbeteiligung Leipzigs.

Burkhard Jung konterte: „Schade Herr Weickert, dass Sie nicht bessere Prosa in ihrem Deutschstudium lesen, bei mir war das so. Aber stellen Sie sich vor, ich übernehme Ihren Änderungsantrag.“ Womit der OBM den fortlaufenden Bericht über den Fortgang des Wettweberbes zusagte. Die Abgeordneten stimmten der Vorlage zur Bewerbung Leipzigs um den Titel „Zukunftsstadt 2030+“ einstimmig zu.

Die Vorlage der Stadtverwaltung Kurzfassung der Bewerbung der Stadt Leipzig (als PDF).

Zum Wettbewerb beim Bundesministerium für Bildung und Forschung

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Keine Kommentare bisher

Leipzig möchte erstmal Gegenwartsstadt im Jahr 2015 werden. Es gibt Politikfelder, in denen man um Jahre oder gar Jahrzehnte zurückliegt.

Ich nenne nur mal die Drogenpolitik und die Verkehrspolitik. Alles, was hier so noch läuft, war im gebrauchten Westen bereits in den 1980ern out.

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