Seit 2002 betreibt die ZSL Betreibergesellschaft mbH die Arena Leipzig, bislang sogar mit einem jährlichen städtischen Zuschuss von 629.417,95 Euro brutto. Wofür eigentlich, fragt sich die CDU-Fraktion, wenn es dafür nur wenige sportliche Nutzungsfenster in der einst auch mit Steuergeldern erbauten Halle gibt? Der größte Teil der Nutzung gerade in der Haupthalle ist mit diversen Musik- und Festivalveranstaltungen gefüllt. Ab 2017 soll der städtische Zuschuss zwar wegfallen. Aber dass das Sportdezernat hier eine Chance, das sportliche Angebot in Leipzig deutlich zu verbessern, aus der Hand gibt, will den Christdemokraten nicht einleuchten.
„Diskussionen aus den vergangenen Jahren, z.B. über die Errichtung eines ‚Sportpalastes‘ auf der Alten Messe, zeigen deutlich den Bedarf an Hallenflächen zur sportlichen Nutzung“, stellt die Fraktion in ihrem Änderungsantrag fest. „Es ist auch vor dem Hintergrund der ‚wachsenden Stadt‘ nicht vermittelbar, dass die steuergeldfinanzierte Arena Leipzig für kommerzielle Veranstaltungen von einem privaten Betreiber genutzt wird, während der Bedarf nach sportlicher Nutzung ständig steigt. Bei Verlängerung des bestehenden Vertrages mit der Betreibergesellschaft beraubt sich die Stadt für das nächste Jahrzehnt sämtlicher Handlungsoptionen.“
Die Entscheidung, die das Sportdezernat jetzt quasi auf den letzten Drücker haben möchte, denn am 28. Oktober läuft die eh schon verlängerte Kündigungsfrist aus, könne also nur lauten: „Der Betreibervertrag mit der ZSL wird gekündigt. Die Stadt Leipzig betreibt die ARENA selbst. Die Stadt Leipzig geht auf Stadtsportbund, Olympiastützpunkt und Sportvereine zu, um eine breitere sportliche Nutzung der ARENA zu erreichen.“
Dann könnte Leipzig vielleicht tatsächlich einmal bekommen, was den Leipzigern 1999 beim Beschluss zum Bau der Arena versprochen worden war: eine Reihe hochkarätiger Sportereignisse, die die Arena tatsächlich mal zu einem Mekka der Sportfreunde machen könnte. Ein Mekka der Schlager-, Pop- und Altstars der Rockmusik ist sie heute schon. Wenn man das so will, kann man die Halle auch an den Betreiber verkaufen. Aber das war beim Ratsbeschluss 1999 eindeutig nicht die Absicht.
Der Änderungsantrag der CDU-Fraktion.
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