Und da läuft sie nun froh und erleichtert in den Sonnenuntergang. „Macht doch, was ihr wollt ...“, lässt Schwarwel die unverkennbare Gestalt sagen, die so sichtlich erleichtert von allen Regierungsgeschäften davonspaziert. Obwohl wir natürlich noch nicht durch sind und eine Menge Parteien und Politiker/-innen jetzt erst recht darüber grübeln, wie man aus dem Ergebnis der Bundestagswahl eine gut funktionierende Bundesregierung machen kann.

Das beschäftigt uns natürlich in der neuen Ausgabe der LZ, die am heutigen Freitag, 1. Oktober, erschien, auch noch einmal. Auch wenn wir uns natürlich die ganze Orakelei ersparen, mit der derzeit die unterbeschäftigte deutsche Medienlandschaft die Leser/-innen aus einer Vermutung in die nächste jagt. So funktioniert Politik nun einmal nicht. Und manchmal sind unsere gewählten Abgeordneten natürlich zu bedauern, wenn man sieht, wie sie nun mit unseren seltsamen Wahlergebnissen umgehen sollen.Von „klarem Wählerauftrag“ kann ja nun keine Rede sein. Und das ausgerechnet in einer Klimawahl, an deren Ende zwingend auch eine Klimaregierung stehen muss. Wirklich: muss.

Denn beim klimagerechten Umbau unseres Landes haben wir wertvolle Jahrzehnte verloren. Und umso schneller und kräftiger muss jetzt reagiert werden.

Damit beschäftigen sich mehrere Artikel in der neuen Ausgabe, in der wir natürlich nicht grundlos den großen Klimastreik von FFF am 24. September zum „Bild des Monats“ gemacht haben. Darum geht es jetzt, auch wenn René Loch in seinem Artikel zum Leipziger Wahlabend resümiert „Niemand verliert oder gewinnt so richtig“ (Seite 3).

Und das Klima?

Die Leipziger Zeitung, Ausgabe 95. Seit 1. Oktober 2021 im Handel. Foto: LZ

Auf lokaler Ebene wissen wir ja längst, dass wir handeln müssen, dass auch Leipzig umgebaut werden muss zu einer klimaneutralen Stadt. Das thematisieren etwa Luise Mosig in ihrem Beitrag „Stadtplanung im Krisenmodus“ (Seite 4) und René Loch in seinem Interview mit Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal „Wir brauchen positive Bilder, keine Apokalypse!“ (Seite 5). Natürlich hat das auch mit den drohenden Haushaltseinschränkungen zu tun, die wir in „Streit um die Leipziger Haushaltsdisziplin“ (Seite 9) diskutieren und auch mit der Bildung, die wir den jungen Leuten heute mitgeben, angerissen in Antonia Webers Beitrag über Leipzigs erste Gemeinschaftsschule (Seite 10).

Und natürlich wird es thematisch nicht langweilig im Blatt. Lucas Böhme etwa beschäftigt sich mit dem 11. September 2001 als historische Zäsur (Seite 13), Udo Marchése mit dem Veranstaltungsmachen unter Pandemie-Bedingungen (Seite 17) oder René Loch mit der Radikalisierung der Querdenker-Bewegung (Seite 10).

Alles fein abgemixt mit den Schwerpunkten aus der jüngsten Ratsversammlung (Seite 6), dem Bericht zu einem brisanten Fall am Landgericht (Seite 1) oder dem ungebrochenen Ehrgeiz eines Leipziger Footballers (Seite 21), den Jan Kaefer interviewte.

Nachdenkliches in den Kolumnen von Jens-Uwe Jopp, Konstanze Caysa, Tom Rodig oder Ilse Schnickenfitich sorgt für den notwendigen Gedanken-Abschweif. Ein richtiges Oktoberblatt eben, mit ein paar Bissigkeiten auch zum hellblauen Sachsen. Man vergisst ja viel zu oft, dass die eigentlichen Fremden meist gleich nebenan wohnen, röhrende Hirsche an der Wand hängen haben und glauben, dass die Zukunft vorgestern beginnen wird.

Nur eine glaubt das bestimmt nicht. Aber die hat nun bald Feierabend und darf sich fast so äußern wie der letzte sächsische König.

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