Zeitreise

Symbol der Macht: der Löwe. Foto: Ralf Julke
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Das Untertan-Projekt – Diederich trifft seinen Kaiser

„Aber das ist nicht nur Diederich Heßling oder ein Typ“, schrieb Kurt Tucholsky 1919, als er endlich den frisch im Leipziger Kurt-Wolff-Verlag erschienenen „Untertan“ von Heinrich Mann in der Hand hielt. Manche bleiben ja dann beim nächsten Satz hängen: „Das ist der Kaiser, wie er leibte und lebte.“ Just diesen Kaiser trifft Diederich ja auf den folgenden Seiten zum ersten Mal. Und mancher Trump-Anhänger dürfte sich ganz ähnlich vorgekommen sein.

Sogar eine Messe gab es noch im Jahr 1918 in Leipzig, wenngleich der Krieg unübersehbar ist. Ankunft von bulgarischen Messebesuchern auf dem Leipziger Bahnhof im Jahre 1918. Quelle: Christoph Kaufmann: Fotoatelier Hermann Walter. Leipzig 1918–1935. Pro Leipzig, Leipzig 2010
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Leipzig an den beiden Kriegstagen 24. und 25. Mai 1918

Für FreikäuferLEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus der Ausgabe 55Es ist Krieg auf der Welt. Weltkrieg. Der erste, den man damals natürlich noch nicht so nennt und der hinter dem zweiten fast verblasst. Es ist der erste große Krieg, der kein Ende nehmen will und er tobt nun seit fast vier Jahren. Wie viele Zeitungsseiten schon mit Todesanzeigen randvoll bedruckt worden sind seitdem am 1. August 1914 der Kampf begann? Niemand wird es je gezählt haben. Es werden aber noch über fünf Monate ins Land gehen, bis Todesannoncen kein Eisernes Kreuz mehr haben. Die, über die das „Leipziger Tageblatt“ am 24. Mai 1918 berichtet, haben vorerst Glück gehabt.

Wer sitzt am Drücker? Foto: L-IZ
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Das Untertan-Projekt – Diederich und seine Liebe zum preußischen Militär

Ist die Staudte-Verfilmung des „Untertan“ von 1951 tatsächlich so gut, wie stets behauptet wird? Warum gibt es keine neue? Ist den Regisseuren dieser Typus des Anbeters der Macht so fremd geworden? Oder sind sie dafür blind geworden, weil die alten Bilder mit dem angebeteten Kaiser und der ganz preußischen Subalternität jedem Popanz von Uniform gegenüber so nicht mehr da sind?

Bierselig zum Neuteutonen werden. Foto: L-IZ
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Das Untertan-Projekt – Eine Ohrfeige, ein Schnorrer und Diederichs Glück bei den Neuteutonen

Natürlich wusste ich, dass sich dieses Buch sträuben würde mit allen Vieren, wieder gelesen zu werden. Denn das Faszinierende an Diederich Heßling ist ja nicht seine nur zu leichte Einordnung als wilhelminischer Opportunist. Es ist die Tatsache, dass man frühzeitig sieht, dass er durchaus darunter leidet, wenn andere ihn erniedrigen. Aber er hat nie gelernt, sich zu wehren. Aus seiner Scham erwächst seine Rabiatheit. Und seine Unterwürfigkeit.

Heinrich Mann: Der Untertan. Foto: Ralf Julke
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Das Untertan-Projekt – Diederichs Liebe zum Rohrstock

Wie weit kommt man, wenn man sich mutig in „Der Untertan“ stürzt? Schon die ersten 30 Seiten sind ein Parforce-Ritt – den Diederich Heßling, den wir hier kennenlernen, niemals machen würde. Denn Diederich ist eigentlich ein Leisetreter. Ein freundlicher Bursche, wenn man ihn erstmals kennenlernt, „ein weiches Kind, das am liebsten träumte, sich vor allem fürchtete und viel an den Ohren litt“.

Das "Untertan-Projekt". Grafik: L-IZ
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Ist der stramme Bürger Diederich Heßling noch immer so lebendig wie 1918?

Wann hat Diederich Heßling eigentlich Geburtstag? Gilt das Jahr 1912 als sein Geburtsjahr, als Heinrich Mann ein erstes Kapital aus dem Roman, an dem er seit 1906 schrieb, im „Simpliciccismus“ veröffentlichte? Oder 1914, als Heinrich Mann begann, den fertigen Roman in Fortsetzungen in der Zeitschrift „Zeit im Bild“ zu veröffentlichen? Bis kurz vor Kriegsbeginn im August. Und dann musste dieser Roman vier Jahre in der Schublade verschwinden. Klar: Sein wirkliches Geburtsjahr ist 1918. Und sein Geburtsort heißt Leipzig.

Das Hotel „Astoria“. Foto: Matthias Weidemann
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Comeback fürs Hotel „Astoria“?

Der Architekt Roland Wolff kommt ins Schwärmen, wenn er vom „Astoria“ in Leipzig erzählt. Der Berliner Architekt begleitet die Achterbahnfahrt des berühmten Leipziger Hotels seit über 20 Jahren. Eigentlich seit 1996, als im einstigen Vorzeigehotel von Leipzig die Lichter ausgingen. Für volle 22 Jahre. Das hätte auch 1996 niemand gedacht.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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