Der JN-Bundesvorsitzende Paul Rzehaczek ist am Donnerstag früh morgens in seiner Eilenburger Wohnung brutal überfallen und schwer verletzt worden. Der COVID-Impfstoff des Herstellers „Johnson & Johnson“ darf endlich in der EU verimpft werden. Außerdem: Laut einer Studie der Ruhr-Universität Bochum informiert sich jeder zweite Bundesbürger über das politische Geschehen in sozialen Netzwerken. Dort haben sich seit Ausbruch der Pandemie verschiedenste Verschwörungserzählungen ausgebreitet. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, den 11. März 2021, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Überfall auf JN-Vorsitzenden

Paul Rzehaczek erhielt heute früh gegen 5.15 Uhr ungebetenen Besuch. Unbekannte klingelten an der Eingangstür des Mehrfamilienhauses im nordsächsischen Eilenburg, in dem der JN-Bundesvorsitzende wohnt. Dabei sollen sie nach Angaben des Landeskriminalamts gelbe Westen mit der Aufschrift „Polizei“ getragen und dunkel gekleidet und vermummt gewesen sein.

Laut einem Medienbericht von Tag24 wurden die fünf Täter von Rzehaczek eingelassen und drängten diesen umgehend in seine Wohnung zurück. Dort sollen die falschen Polizisten mit einem Hammer auf Unterschenkel und Füße des 30-Jährigen eingeschlagen haben.

Der Rechtsextremist erlitt dabei erhebliche Verletzungen. Möglicherweise war den Angreifern bekannt, dass der JN-Funktionär in Kürze die Fahrlehrerausbildung abschließen möchte.

Nachtrag d. Redaktion am 15. März 2021: Heute verbreitete Paul Rzehaczek selbst im Netz ein Video, in welchem er betonte, dass ihm nichts gebrochen worden sei. Es handelt sich somit bei diesem „Detail” offenbar um eine Falschmeldung von Tag24.

EU-Kommission genehmigt vierten Impfstoff

Die EU-Kommission genehmigte am Donnerstag die Verwendung des COVID-Vakzins des Herstellers „Johnson & Johnson“. Der Entscheidung ging eine entsprechende Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA voraus. Das US-amerikanische Pharmaunternehmen möchte den Impfstoff ab April nach Europa exportieren.

Die EU hat 200 Millionen Dosen bestellt. Deutschland würde davon 36,7 Millionen erhalten. Anders als bei den bisher zugelassenen Vakzinen muss das Präparat nur einmal gespritzt werden. Außerdem können die Ampullen in gewöhnlichen Kühlschränken gelagert werden. Die Wirksamkeit liegt laut EMA bei rund 67 Prozent.

Bei schweren Verläufen der COVID-Erkrankung lag der Schutz in den Studien über 85 Prozent. Das Vakzin soll auch gegen weitere Virus-Varianten schützen.

Jeder 2. Bundesbürger informiert sich politisch bei Facebook & Youtube

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben sich in den sozialen Medien verschiedenste Verschwörungserzählungen ausgebreitet. Weiterhin werden traditionelle Medien im Allgemeinen stärker genutzt und als deutlich glaubwürdiger eingeschätzt als soziale Medien. Dabei liegen die Lokalen Medien auf Platz 5, Spitzenreiter sind das persönliche Gespräch und der öffentlich/rechtliche Rundfunk.

Dies zeigt eine Auswertung der im Sommer 2020 erstmals durchgeführten deutschlandweiten Befragung der Ruhr-Universität Bochum und des Instituts der deutschen Wirtschaft. Allerdings informieren sich junge Menschen unter 30 Jahren immer häufiger in den sozialen Medien über das politische Geschehen.

Dies ist besonders vor dem Hintergrund bemerkenswert, dass unter den Nutzern sozialer Medien eine Verschiebung der Deutungshoheit zugunsten sozialer Medien stattfindet und somit kommunikative Parallelgesellschaften entstehen könnten.

Denn die Auswertung der Befragungsdaten zeigt, dass die Befragten diejenigen Medienformate als glaubwürdiger einschätzen, welche sie selbst nutzen. Ebenso legt die Analyse offen, dass Nutzer bestimmter Medien wie beispielsweise YouTube und Telegram eher Verschwörungsglauben zugeneigt sind.

Auch wenn die Analyse keine kausalen Zusammenhänge zwischen den Größen offenlegen kann, zeigt sie dennoch, dass die Nutzung bestimmter Medienformate mit einer Tendenz zum Verschwörungsglauben einhergeht.

Worüber die LZ heute berichtet hat: Über das Verbot von Querdenker-Protesten in Dresden, die Probleme bei der Einführung von Tempo-30-Zonen im Leipziger Stadtgebiet und Lok Leipzigs Suche nach einem Raum für eine Ausstellung.

Was heute außerdem wichtig war: Corona-Schnelltests sind ab Samstag, 13. März, unbürokratisch und kostenlos in der Leipziger Innenstadt möglich: Die Stadt Leipzig eröffnet hierfür ab 10 Uhr ein Testzentrum in der Unteren Wandelhalle des Neuen Rathauses.

Bürgerinnen und Bürger können sich dort ohne vorherige Terminvergabe testen lassen – wochentags von 8 bis 18 Uhr und an den Wochenenden von 10 bis 17 Uhr. Das Testzentrum ergänzt bestehende öffentliche und private Test-Angebote.

Weitere Informationen gibt es ab Freitag, 12. März, online unter: www.leipzig.de/corona-testzentrum sowie unter www.leipzig.de/coronavirus.

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