Stellen Sie sich vor, ihr Partner weiß von heute auf morgen nicht mehr, wer Sie sind. Das Liebesdrama "Für immer Liebe" beschäftigt sich mit genau diesem Problem. Paige (Rachael McAdams) und Leo (Channing Tatum) sind frisch vermählt. Nach einem Autounfall erwacht Paige aus dem Koma und kann sich an nichts mehr erinnern, was sie in den letzten Jahren erlebt hat.

Bruch mit ihren konservativen Eltern, Abbruch des Jura-Studiums, ihre Künstlerkarriere, Leo. Der lässt fortan nichts unversucht, um das Herz seiner Frau zurückzugewinnen. Sehr zum Leidwesen ihrer Eltern, die die Gunst der Stunde nutzen möchten, um ihre rebellische Tochter wieder in ihr spießiges Familienkorsett zu zwängen.

Michael Sucsy ist ein Newcomer am Blockbuster-Himmel. Sein Drama “Die exzentrischen Cousinen der First Lady” (2009) über Tante und Cousine von Jaqcline Kennedy Onassis lief in Deutschland nicht im Kino. Das sagt allerdings nichts über sein Talent aus. Denn “Für immer Liebe” könnte dieses Jahr zu den Höhepunkten des Genres zählen. Sucsys Film bewegt sich in einer Grauzone irgendwo zwischen Romantic Comedy und Familiendrama. Ein ungewöhnliches Experiment, das überraschend gut funktioniert und dem Film eine besondere Note verleiht.
Die Story beruht auf einer wahren Begebenheit. Sucsys rührige Inszenierung spielt viel mit Situationskomik. Beispielsweise fühlt sich Paige in ihrer Intimsphäre verletzt, als Leo ganz selbstverständlich nackig zu ihr ins Badezimmer stolziert. Den Rest erledigen die Darsteller. Rachael McAdams, zuletzt in Guy Ritchies “Sherlock Holmes: Spiel im Schatten” zu sehen, fühlt sich glaubhaft in ihre ungewöhnliche Rolle ein. Sie nimmt ihre Figur, die sich auf einem abenteuerlichen Selbstfindungstrip begibt, sehr ernst. Channing Tatum ist dagegen mit mehr Humor bei der Sache. In einer Nebenrolle brilliert Altstar Jessica Lange als Paiges überfürsorgliche Mutter, die natürlich am allerbesten weiß, was das Beste für ihre Tochter ist, mit der sie sich vor Jahren überworfen hatte.
Insgesamt ist “Für immer Liebe” ein wahrer Lichtblick in einem Genre, dass sich üblicherweise an sehr eingängigen Mustern abarbeitet. Ob Paige und Leo wieder zusammenfinden, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

USA/Brasilien/Frankreich/Australien/Großbritannien/Deutschland 2011, R: Michael Sucsy, D: Rachel McAdams, Channing Tatum, Sam Neill, 104 Min, FSK 0.

Filmstart ist der 9. Februar, zu sehen im CineStar, Regina Palast und UCI Nova Eventis.

Die Seite zum Film:

www.für-immer-liebe.de

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