Die Furcht vor einem Atomschlag ist nach den Drohgebärden des nordkoreanischen Diktators wieder allgegenwärtig. Passend zu den Schlagzeilen aus Fernost zaubert Hollywood eine grausige Zukunftsvision aus dem Hut. Im postapokalyptischen SciFi-Thriller "Oblivion" darf ausgerechnet Scientologe Tom Cruise den Rest der Menschheit retten.

In einigen Jahrzehnten ist die Erde nach einem Atomkrieg mit Aliens nachhaltig zerstört. Die wenigen Überlebenden müssen über den Wolken oder gar im Weltall leben, wo sie sich vor den plündernden Außerirdischen in Sicherheit wähnen. Spezialtechniker Jack (Tom Cruise) ist auf der Erde stationiert, wo er den Abbau lebenswichtiger Ressourcen überwacht. Doch seine Jahre dauernde Mission neigt sich dem Ende zu. Kurz vor seinem Abflug entdeckt er ein abgestürztes Raumschiff, neben dem er eine Überlebende findet. Jack widersetzt sich dem Befehl, sich nicht um den Vorfall zu kümmern. Plötzlich findet er sich im Visier ausgebuffter Weltraumschurken wieder.

Basierend auf seiner gleichnamigen Graphic Novel nimmt Regisseur Joseph Kosinski in “Oblivion”den Zuschauer mit auf einen postapokalyptisches Mystery-Trip. Wer sind die Schattenwesen, die binnen der ersten Stunde wiederkehrend über den Bildrand huschen? Warum benötigt die Menschheit in ihrer außerirdischen Kolonie Salzwasser, obwohl die Erde atomar verseucht ist?
“Oblivion” rät das Publikum zunächst zum heiteren Rätselraten ein. Die Auflösung spielt schließlich denen in die Karten, die felsenfest der Überzeugung sind, Hollywood gingen die Ideen aus. Ein Stück “Minority Report”, eine Prise “Star Trek” und zwei Löffel “Moon”. Kosinskis Zutatenliste speist sich modernen Klassikern, deren Rosinen er in der Küchenmaschine zu einem weiß-grauen Etwas verarbeitet. Die Parallelen in Puncto Story, Inszenierung, Ausstattung oder Soundtrack sind auffällig. SciFi-Fans werden sich ärgern, war “Oblivion” doch mit Spannung erwartet worden.

Wenigstens halten die Stars, was ihre Namen versprechen. Tom Cruise mag man oder man mag ihn nicht. Die Besetzung der Hauptrolle mit dem Vorzeige-Scientologen lässt sich zumindest missverstehen. Kino-Oldie Morgan Freeman ist derweil in seiner Nebenrolle als alter Army-Haudegen einfach göttlich. Nikolaj Coster-Waldau mimt den Rambo. Olga Kurylenko und Andrea Riseborough runden das Ensemble ab.

USA 2013, R: Joseph Kosinski, D: Tom Cruise, Morgan Freeman, 129 Min, FSK 12.

Filmstart ist der 11. April, zu sehen im CineStar, Cineplex, Regina Palast und UCI Nova Eventis.

Die Seite zum Film:
www.oblivion.at/oblivion

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