Das Jubiläumsfest zum 20-jährigen Bestehen des Leipziger Wasserfestes wird erst vom 20. bis 22. August 2021 stattfinden, teilt der Wasserstadt Leipzig e. V. mit. Der Grund ist klar: Bis (mindestens) zum 31. August gilt auch in Sachsen ein Verbot von Großveranstaltungen. Deshalb muss das Wasserfest in seiner klassischen Form in diesem Jahr ausfallen. Dennoch soll es ein Angebot für alle Freunde des beliebten Bürgerfestes am Wasser geben: ein „Wasserfest 2.0“.

Damit sollen auf neuen Wegen Informationen und Impressionen rund um die Leipziger Gewässer kommuniziert und gleichzeitig eine interaktive Plattform zum Austausch aller Akteure, Vereine und Interessengruppen rund um das Thema Wasser installiert werden. Auch einen Bandwettbewerb wird man wieder, in begrenztem Umfang live beim Verein Wasserstadt Leipzig e. V. und live übertragen im Netz erleben können. Im Mittelpunkt stehen jedoch Diskussionen, Workshops und Foren zu Themen wie Gewässerschutz, Naturerhalt und ausgewogene Nutzung.

Sabine Heymann, die Vorstandsvorsitzende des Wasser-Stadt-Leipzig e. V., erklärt die recht späte Absage des Wasserfestes: „Wir wollen das 20. Leipziger Wasserfest nicht einfach nur verschieben. Wir wollen zugleich den Leipzigerinnen und Leipzigern sowie den Gästen unserer Stadt auch ein Angebot unterbreiten, wie man dennoch ein Wasserfestgefühl bekommen kann.“

Dieses Angebot musste natürlich zunächst mit den Ämtern der Stadt Leipzig abgestimmt werden. Auch die Finanzierung musste gesichert werden.

„Auch, wenn diese Vorarbeiten und Abstimmungen noch nicht abgeschlossen sind, wollen wir schon zu diesem Zeitpunkt auf das Leipziger Wasserfest 2.0 aufmerksam machen und für Planungssicherheit bei unseren langjährigen Partnern sorgen bzw. ihnen eine alternative Möglichkeit zur Teilnahme bieten“, erklärt Thomas Paarmann, Cheforganisator aller bisherigen Wasserfeste seit 2002.

Mit dem Leipziger Wasserfest 2.0 kehrt der Verein zurück zu den Wurzeln des Leipziger Wasserfestes, das Erleben der Potenziale an den Leipziger Gewässern und der Ideen ihrer Weiterentwicklung.

„Es handelt sich dabei nicht um ein klassisches Fest, sondern um eine Plattform, mit deren Hilfe sich jeder sein Wasserfest ein Stück weit selbst organisieren kann. Erlebnisse und Begegnungen werden möglich, ohne den Rahmen eines Großevents. Dabei wird besonders der verantwortliche Umgang mit den Gewässern im Mittelpunkt stehen. Dies bietet auch die Chance, Natur in der Stadt im Kleinen erlebbar zu machen“, erklärt Sabine Heymann.

Wie kann man das Vorhaben verstehen? Der Wasserstadt Leipzig e. V. hat es als Erlebnisbeispiel formuliert:

Leipziger Wasserfest 2.0 – ein Erlebnisbeispiel

Mit Bedauern stellt Familie Meyer fest, auch das Leipziger Wasserfest fällt, wie viele andere Feste, dieses Jahr aus. Sie werden es vermissen, dass man neue Orte entdecken konnte und mit Gleichgesinnten über die Zukunft der Gewässer fachsimpeln kann. Sie werden es vermissen, dass sowohl für die 7-jährige Tochter im Piratendorf spannende Erlebnisse bereitgehalten wurden, der 18-jährige Sohn seine neue Lieblingsband hören konnte oder neue kulinarische Erlebnisse am Wasser den Abend verschönten.

Wasserfest 2019. Foto: Lutz Zimmermann
Wasserfest 2019. Foto: Lutz Zimmermann

Auch wenn sie das in einer großen Gruppe zurzeit so nicht erleben können, werden sie mit „Leipziger Wasserfest 2.0“ dennoch ihr eigenes Wasserfest erleben können. Dabei werden nicht nur die typischen Informationen bereitgehalten, man kann miterleben, wie andere die Leipziger Gewässer erleben. Man kann sogar viel tiefer eintauchen und auch die bedrohten Seiten der Leipziger Wasserstadt sehen.

Familie Meyer beginnt ihre Entdeckungsreise am 22. August. Auf der Plattform „Leipziger Wasserfest 2.0“ erleben sie bereits am Vormittag eine spannende Entdeckungsreise zu seltenen Tierarten und spannenden Naturerlebnissen mitten in Leipzig. In einer spannenden Diskussion setzen sich Fachleute und Naturschützer mit den Herausforderungen des „Lebens am Wasser – in der Stadt“, aber auch seinen Chancen auseinander.

Jetzt wollen Meyers selbst aktiv werden – sie buchen ein Onlineticket für das Vereinsheim und holen sich dort ihre Utensilien – den Picknickkorb, die Wasserwanderkarte, Spielanleitung für die künftige Piratin, Müllsack für den unterwegs gefundenen Müll … Der 18-Jährige, der sich auch an der Friday for Future-Bewegung beteiligt, findet zudem gleich eine spannende Diskussion zur Zukunft der Leipziger Gewässer und kann am Abend für seine Lieblingsband voten, die er live im Netz erlebt.

Am Ende ihres eigenen kleinen Wasserfestes teilen sie ihre Erlebnisse mit anderen Interessierten im Netz und schreiben ihre Wünsche auf, wie denn 2021 ein Jubiläumswasserfest aussehen soll, das kein Stadtfest am Wasser ist, sondern ein Fest der vielfältigen Möglichkeiten an und auf den Gewässern und wie man diese schützt.

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