Buchmesse und Lesefest in Leipzig sind jeden März für Entdeckungen gut. Natürlich kann man sich seine Lieblingsautoren aus dem "Leipzig liest"-Programm herausfischen. Oder sich ganz speziell diesmal auf Schweizer, Finnen und Polen einlassen. Alles drei ausgesprochen faszinierende Literaturen. Aber ein paar Tipps gibt es von uns trotzdem noch extra. Zu Beispiel: Willy Brandt.

Er persönlich kann ja nun wirklich nicht kommen. Aber sein Spruch “Nun wächst zusammen, was zusammengehört” ist ja noch in aller Ohren. Auch wenn es ja bekanntlich nicht ganz so kam, weil es dazu ja Politiker braucht, die wissen, wie man Wachstumsprozesse ermöglicht und befördert. Die sind selten.

Aber diesmal geht es um den charismatischen Politiker Brandt selbst. Willy Brandts ältester Sohn Peter Brandt spricht am Donnerstag, 13. März, über sein Buch “Mit anderen Augen”, eine Biographie über Vater Willy Brandt als Politiker und Privatmann.

Am Donnerstag, 13. März, ab 19 Uhr lädt der SPD-Landtagsabgeordnete Holger Mann zu dieser Buchvorstellung und einem Gespräch mit dem Autor Peter Brandt in das Lipinski-Forum, Rosa-Luxemburg-Straße 19/21, ein. Der Historiker stellt seine Biographie “Mit Anderen Augen – Versuch über den Politiker und Privatmann Willy Brandt” vor, die Moderation übernimmt Holger Mann. Der Eintritt ist frei.

Willy Brandts ältester Sohn Peter erinnert sich in dem Buch an seinen Vater als Politiker und Privatmann, der noch in den 1980er-Jahren eine der umstrittensten Persönlichkeiten in Deutschland war. Und er schreibt über das “liebevolle, aber nicht ganz einfache Verhältnis zweier sperriger Menschen”.

Professor Dr. Peter Brandt (geb. 1948) ist Leiter des Lehrgebiets Neuere Deutsche und Europäische Geschichte sowie Direktor des interdisziplinären Dimitris-Tsatsos-Instituts für Europäische Verfassungswissenschaften der FernUniversität in Hagen. Peter Brandt hat 1973 an der Freien Universität Berlin mit einer Dissertation über die Rekonstruktion der deutschen Arbeiterbewegung 1945/46 am Beispiel Bremens promoviert und sich 1988 an der Technischen Universität Berlin mit einem Werk über die Vor- und Frühgeschichte der Burschenschaft im Rahmen der Entstehung der deutschen Nationalbewegung im frühen 19. Jahrhundert habilitiert.

“Höllenritt Wahlkampf”

Frank Stauss, Buchautor und Geschäftsführer der Agentur “Butter.”, liest am Mittwoch, 12. März, im Rahmen der Leipziger Buchmesse aus seinem “Spiegel”-Bestseller “Höllenritt Wahlkampf”. Die Lesung findet um 18 Uhr in der Veranstaltungsetage der Friedrich-Ebert-Stiftung in der Burgstraße 25 in Leipzig statt. Im Buchgespräch mit Dirk Panter, Mitglied des Sächsischen Landtages und Generalsekretär der SPD in Sachsen, blickt Frank Stauss hinter die Kulissen des Politikbetriebes und beantwortet Fragen, wie “Wer zieht die Strippen hinter denen, die die Strippen im Hintergrund ziehen?” und “Was geschieht wirklich in den Wahlkampfzentralen?”. Anschließend können Leser mit Frank Stauss diskutieren und sich ihr Buch signieren lassen.

Frank Stauss hat in den letzten zwanzig Jahren über 20 Wahlkämpfe im In- und Ausland geführt. Stauss begleitete mit seiner Agentur “Butter”. Wahlkämpfe auf Landes- und Bundesebene, darunter Kampagnen für Klaus Wowereit, Gerhard Schröder, Hannelore Kraft und Olaf Scholz. Seine Kampagnen wurden bereits fünf Mal mit dem höchsten Preis für politische Kommunikation, dem Politikaward, ausgezeichnet. Als Politikexperte ist Stauss ein gefragter Interviewpartner in TV und Hörfunk. Über seine Zeit als Wahlkämpfer sagt er: “Seit über 20 Jahren mache ich Wahlkämpfe. Ich liebe es, ich hasse es.”

“Auftritt Schweiz” mit Wim Wenders und Peter Zumthor

Dass Architektur etwas Emotionales haben kann, darüber spricht der Schweizer Architekt Peter Zumthor mit dem Filmemacher Wim Wenders am Donnerstag, 13. März, ab 19:30 Uhr im Museum der bildenden Künste MdbK. Motto dieses Gesprächs: “Emotionale Räume”.
Der Schweizer Peter Zumthor gehört zu den international angesehensten Architekten. Er wurde mit zahlreichen Preisen geehrt und seine Museumsbauten und Wohnhäuser sind aus der Kulturlandschaft Deutschlands und der Schweiz nicht mehr wegzudenken. Peter Zumthors Liebe gilt vor allem hochwertigen und dekorativen Materialien, die er für jeden Bau individuell auswählt oder speziell entwickeln lässt. Zu seinen Werken zählen das Kunsthaus Bregenz, die Therme in Vals und das Kunstmuseum Kolumba in Köln. Eine fünfbändige Monografie “Peter Zumthor – Bauten und Projekte 1985 – 2013” erscheint Mitte März im Verlag Scheidegger & Spiess.

Wim Wenders ist ein international renommierter deutscher Regisseur, zudem Fotograf und Professor für Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Gemeinsam mit anderen Autorenfilmern des Neuen Deutschen Films gründete er 1971 den Filmverlag der Autoren. Wenders wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter dem deutschen und dem bayerischen Filmpreis. Road Movies, Dokumentationen, Filmessays und Literaturadaptionen zählen zum vielseitigen, genreübergreifenden Werk des Autorenfilmers, darunter: “Der Himmel über Berlin”, “In weiter Ferne, so nah!”, “Buena Vista Social Club” und “The Million Dollar Hotel”.

Das Fritzsche-Prinzip im Blauen Salon

In der heutigen Zeit der globalen Vernetzung ist Kommunikation noch wichtiger geworden. Den anderen verstehen, möglichst hinter die Worte, die Fassade zu blicken, dies ist Hauptaugenmerk nicht nur auf oberster politischer Ebene. Und wir sind in der Lage unser Gegenüber zu entschlüsseln. Durch genaue Kenntnis der typischen Signale, der unverfälschten Sprache des Körpers lesen wir in unserm Mitmenschen wie in einem Buch. Selbst der amerikanische Geheimdienst soll im Zuge der Krimkrise schon Körperspracheanalysen von Putin angefordert haben. Körpersprache wird damit zum hochinteressanten, brisanten Thema.

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Im Rahmen der Leipziger Buchmesse stellt der Schweizer Jerry Media Verlag ein außergewöhnliches Buch vor. Die Leipziger Autorin Silke Fritzsche hat in jahrelanger Recherche als Führungskräftetrainerin und Coach körpersprachliche Signale zusammengetragen und in einer Typologie, dem “Fritzsche Prinzip” zusammengefasst. Dieses präsentiert sie am Freitag, 14. März, 19:30 Uhr im Blauen Salon des Leipziger Central Kabaretts.

Gemeinsam mit dem Entertainer und Sänger Bert Callenbach zeigt die Körpersprachenexpertin auf unterhaltsame Art, wie variantenreich Mimik, Gestik oder Tonfall sind und wie diese richtig gedeutet werden. Fritzsche und Callenbach versprechen einen tiefen Einblick in die Welt der menschlichen Körpersprache und viele Tipps, wie die Zuschauer lernen, sich selbst und andere treffsicher zu entschlüsseln. Mit dem “Fritzsche Prinzip” und dem Testverfahren im Buch werden die Leser selbst zum Experten im Lesen und Verstehen von Körpersignalen.

Silke Fritzsche ist eine renommierte Körpersprache-Expertin und Coach, Diplom-Journalistin und Fachbuchautorin. Die Leipzigerin trainiert Führungskräfte sowie Radio- und TV-Moderatoren, etwa vom MDR, für Auftritte auf Bühnen, für Funk und Fernsehen. Zudem lehrt sie Körpersprache an verschiedenen Universitäten.

Leipzigs Lesefest:
www.leipzig-liest.de

Auftritt Schweiz:
www.auftritt-schweiz.ch

Der Jerry Media Verlag:
www.jerrymedia.eu

Höllenritt Wahlkampf:
frank-stauss.de

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