„Im Alter von zwölf Jahren war ich besessen von dystopischen Filmen: Große Konzerne, die ungehindert über den Planeten und seine Ressourcen regieren und Heldinnen oder Helden, die sich ihnen entschlossen entgegenstellen. Heute weiß ich, dass der große Umbruch nicht von Einzelpersonen abhängig ist“, heißt es in Peter Thiers und Sören Zweinigers Stück „MEGACORP. Freedom of Choice“.

Hinter die verlogene Scheinwelt der PR

„Wer unsere Welt verändern will, muss mit den Konzernen kämpfen – nicht gegen sie. Ich spreche heute für Megacorp, weil ich fest daran glaube, dass wir durch unsere Entscheidungsfreiheit als Konsumentinnen und Konsumenten mehr Macht in den Händen halten als jemals zuvor“, hört man da eines der Argumente, mit denen willigen Konsument/-innen eingeredet wird, sie könnten mit ihrem Konsum die Welt verbessern.

Ein Stück, das in die verlogene Welt moderner Public Relations schaut, in denen selbst noch das wichtigste Anliegen missbraucht und zum Label für Waren gemacht wird, die damit überhaupt nichts zu tun haben. Und während Konzerne so mit dem guten Gewissen ihrer Kunden Kasse machen, verlieren die so Verführten das Interesse daran, für ihre elementaren Interessen tatsächlich politisch aktiv zu werden.

Und wieder die Interessen des Kapitals

Das schöne Alibi wird zur Denkfalle. Oder doch schon der goldene Weg in eine heile Welt?

Wie werden emotionale Werte, Biografien und das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Nachhaltigkeit abgegraben, um Kapital zu generieren? In Form einer Pressekonferenz spricht eine Vertreterin von Megacorp in diesem Stück von Peter Thiers & Sören Zweiniger über die moralische Pflicht multinationaler Konzerne und die Verknüpfung von Konsum und bewusstem Lifestyle.

„MEGACORP. Freedom of Choice“ von Peter Thiers & Sören Zweiniger, Aufführungen von Mittwoch, 27. April, bis Samstag, 30. April, jeweils 20 Uhr in den Cammerspielen Leipzig. (Kochstraße 132)

Mit: Anna-Karoline Schiela
Stimmen: Alex Friedland & Johanna von Gutzeit
Konzept: Sören Zweiniger
Text: Peter Thiers
Ausstattung: Livius Pápay
Ton & Licht: Ulysse Fontaine

In Kooperation mit PRUNK&PLASTE
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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