Weil die Technik der Großen Bühne im Schauspiel komplett erneuert werden musste, zog das Schauspiel Leipzig in diesem Jahr mit seinem Programm hinaus in den Agra-Messepark und lud das Publikum auf die „ag(o)ra“ ein. Doch die technische Instandsetzung der Großen Bühne wird planmäßig abgeschlossen, kann das Schauspiel nun melden.

Der Wiedereinzug in die Spielstätte im Herzen der Stadt beginnt am 15. November mit Kleists „Der zerbrochne Krug“. Damit endet die Interimszeit auf dem Gelände des agra Messepark Leipzig. Aber für das beliebte Open-Air-Theater kehrt das Schauspiel Leipzig 2026 noch einmal auf die „ag(o)ra“ zurück.

Mit einer Auslastung von fast 80 Prozent zieht das Schauspiel Leipzig für die Interimsspielstätte „ag(o)ra“ jetzt auch eine erfolgreiche Bilanz. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich beim Publikum der szenische Rundgang „Die Gläserne Kuh. Prüfbegehung der agra-Landwirtschaftsausstellung 1981“ sowie das Open-Air-Theater „Ich denk schon wieder (nur an dich)“. Sämtliche Vorstellungen dieser Produktionen waren ausverkauft.

„Ich denk schon wieder (nur an dich)“ wird deshalb wegen großer Nachfrage auch im Sommer 2026 im Programm des Schauspiel Leipzig stehen – erneut als Open-Air-Theater auf dem Gelände des agra Messepark Leipzig. Geplant sind neun Vorstellungen vom 22. August bis zum 5. September 2026. Tickets sind ab 6. November für 24 Euro (erm. 17 Euro) erhältlich.

Die Arbeiten an der Großen Bühne

Wegen dringend erforderlicher technischer Arbeiten auf der Großen Bühne bezog das Schauspiel Leipzig von April bis Oktober 2025 das Interimsquartier ag(o)ra auf dem Gelände des agra Messepark Leipzig. In der Halle 4, ehemaliger Kultursaal der agra-Landwirtschaftsausstellung der DDR, entstanden während der Interimszeit acht Neuproduktionen. Zudem war die ag(o)ra im Oktober Spielstätte des 12. Festivals Politik im Freien Theater.

Die Technik auf der Großen Bühne des Schauspiels Leipzig. Foto: Rolf Arnold
Die Technik auf der Großen Bühne des Schauspiels Leipzig. Foto: Rolf Arnold

Auf der Großen Bühne des Schauspiel Leipzig wurden in den vergangenen Monaten unter anderem eine neue Inspizientenanlage installiert, die Versorgung der Bühnenbeleuchtung modernisiert sowie neue Datenleitungen für die Verbesserung der Audio- und Videotechnik verlegt.

Zudem wurden im Saal der Bodenbelag erneuert und die Sitze renoviert. Diese aufwendigen Arbeiten, die für acht Monate den Spielbetrieb unterbrochen hatten und ein Gesamtvolumen von 5,3 Millionen Euro umfassen, sind im Zeit- und Kostenplan geblieben.

Sonderführungen und Spielstart

Bei Sonderführungen über die Bühne informiert das Schauspiel Leipzig am 8. November über die baulichen Maßnahmen. Die „Umbau-Führungen“ finden bei freiem Eintritt mit mehreren Zeitslots statt (12, 13, 14 und 15 Uhr).

Eine Woche später, am 15. November, steht mit Kleists „Der zerbrochne Krug“ die erste Wiederaufnahme auf der Großen Bühne an. Am 16. November folgt die Wiederaufnahme von „Romeo und Julia“. Tickets für Pia Richters Adaption des Shakespeare’schen Klassikers kosten im Rahmen des Theatertages 13 Euro auf allen Plätzen. Das Familienstück „Andersens Märchen“ steht ab 19. November an zahlreichen Terminen wieder im Spielplan.

Ein gelungenes Experiment

Intendant Enrico Lübbe resümiert die Zeit auf def Agra: „Die Interims-Spielstätte ag(o)ra war ein gelungenes Experiment, das auf beeindruckende Resonanz gestoßen ist. Das große Interesse und die Treue unseres Publikums in dieser besonderen Zeit zeigen die tiefe Verankerung des Schauspiel Leipzig in der Stadtgesellschaft. Dafür gilt mein herzlicher Dank. Jetzt blicken wir mit großer Freude auf die Rückkehr in das modernisierte Haus und auf alles, was dort auf dem Programm steht.“

Diese Rückkehr wird bis Februar 2026 andauern und umfasst die Wiederaufnahme von 10 Produktionen des Repertoires. Die Inszenierungen werden dabei in die neue technische Anlage umgesetzt und neu einprogrammiert, was alle Lichtstimmungen und technischen Fahrten sowie sämtliche Ton- und Video-Signale umfasst.

Die erste Premiere ist am 7. Februar 2026 mit „Was ihr wollt (A Tortured Lover’s Version)“ geplant. Regisseurin Pia Richter verwebt darin Shakespeares Klassiker mit Motiven, Ästhetik und Songs von Taylor Swift.

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