Für die beiden Minimix-Schweine Vicky und Ebs sucht der Verein Nachbarschaftsgärten Schweinepaten. Mit ungefähr 100 Euro pro Jahr und Schwein, so der Verein, könnte man zum Paten seines eigenen Glücksschweins werden. Die Option Schlachtefest ist hingegen verbindlich ausgeschlossen.

Schwein sein ist schön. Vor allem für die beiden Minimix-Schweine Vicky und Ebs. Seit 2007 leben die beiden auf dem Gelände der Nachbarschaftsgärten an der Lindenauer Josephstraße.

Mini-Mix erklärt sich so: Ihr Rücken gleicht dem des Sattelschweins, ihre Behaarung erinnert an ein Wollhaarschwein, und Mini steht für ihre Größe, erzählt Stefan Schiedichen, einer der schweineaffinen Nachbarschaftsgärtner

Vor sechs Wochen haben die beiden Borstentiere auch noch tierische Nachbarn bekommen. Sechs Hühner bevölkern das Gelass gleich nebenan, halten sich aber auch gern in dem Geläuf von Vicky und Ebs auf.Nutztierhaltung in der Großstadt ist natürlich streng reguliert. So firmieren die Nachbarschaftsgärten, amtlich zertifiziert, als eine Schweinemastanlage. Und zwar die kleinste in Sachsen: mit zwei Schweinen und 36 Züchtern aus den Reihen der Nachbarschaftsgärtner.

Schweinemast zum finalen Zweck des Schlachtens und Fleischverzehrs wird an der Josephstraße nicht betrieben. Beiden Schweinen ist vertraglich zugesichert, dass sie irgendwann einmal eines natürlichen Todes sterben dürfen.Artgerechte Tierhaltung mitten in der Stadt erleben zu dürfen, ist gerade für Kinder eine der Attraktionen des Gartenprojektes zwischen Josephstraße und Siemeringstraße. Doch sie kostet den Nachbarschaftsgärten e.V. als Träger des Geländes viel Zeit und eben auch Geld für Futter und Tierarzt, erklärt Vorstandsmitglied Karla Müller. Deshalb sucht der Verein jetzt nach Paten für die beiden Borstentiere. Die Menschen oder Einrichtungen, die bereit wären, eine Patenschaft für die Schweine zu übernehmen, hätten so ihr ganz persönliches Glücksschwein.

Die Paten seien als Gäste dauerhaft auf dem Gelände der Nachbarschaftsgärten willkommen und könnten bei Interesse auch gern beim Füttern oder der Tierpflege helfen. “Selbstverständlich werden die Paten beim Schweinestall eine namentliche Erwähnung finden”, unterstreicht der Verein.

“Wir denken dabei an ungefähr 100 Euro pro Jahr und Schwein”, nennt Vereinsmitglied Tino Neufert, der sich um die Versorgung der Schweine kümmert, eine Zahl. “Damit wäre ein Großteil der Tierarztkosten gedeckt”, erläutert er.

Seit 2004 wird die Brachfläche an der Josephstraße gärtnerisch genutzt. Zwischenzeitlich sind eine Holzwerkstatt und eine Fahrradwerkstatt hinzugekommen. Die Selbstnutzer des Bildhauerviertels sehen in den Nachbarschaftsgärten einen wichtigen Treff- und Vernetzungspunkt.

www.lindenauerstadtteilverein.de/planung/gaerten.php

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar