Am kommenden Pfingstwochenende, wenn halb Leipzig vom Wave Gotik Treffen in Anspruch genommen wird, kann man im Stadtteilpark Plagwitz an der Industriestraße einer ganz besonderen Kunstaktion zuschauen: Der Aktionskünstler Frank Bölter baut dort ein seetaugliches Riesenpapierschiff.

Die große Faltaktion findet am Sonntag, 12. Juni, ab 13 Uhr auf der Wiese an der Industriestraße gegenüber von der Konsumzentrale statt. Aus einem etwa 10 mal 20 Meter großen, beschichteten Papierbogen faltet der 41-jährige Künstler aus Köln ein gigantisches Origami.

Frank Bölter erregt mit seinen Aktionen im öffentlichen Raum immer wieder Aufsehen. Seit 2007 lässt er seine Papierschiffe zu Wasser, zuletzt im vorigen Jahr auf der Themse in London. Die Leipziger Faltaktion soll spontanes Interesse wecken und viele Leipziger ? en passant ? zum Mitmachen anregen, um gemeinsam etwas Neues und zugleich Vergängliches zu schaffen.Das Faltbootprojekt wurde von Mitarbeiterinnen des Projektverbunds REURIS nach Leipzig geholt und wird von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen gefördert. REURIS in Leipzig beschäftigt sich seit 2009 mit der Revitalisierung urbaner Gewässer am Beispiel des Karl-Heine-Kanals. Mit verschiedenen Projekten versuchen Prof. Sylke Nissen und Karin Lange vom Institut für Soziologie der Universität Leipzig, die Aufmerksamkeit für die Gewässer im Leipziger Westen zu erhöhen, dabei greifen sie auch immer wieder zu ungewöhnlichen Mitteln.

Zu Wasser gehen soll das gemeinsam gefaltete Papierboot am Montag, 13. Juni: Um 10.30 Uhr legt das Boot vom Anleger Stelzenhaus ab. Gezogen wird es dabei von der Schute Luise des Vereins Wasserstadt e.V. Ab etwa 12.30 Uhr werden die Besucher dann sogar noch den Schiffsuntergang im Lindenauer Hafen erleben können. Das Leipziger Akkordeonorchester sorgt dabei für die passende musikalische Begleitung.

Im April erst erhielten die beiden Sozialwissenschaftlerinnen den Leipziger Agenda Preis für ihre Projektidee “Wasserflöhe in Aktion”. Schülerinnen und Schüler der Freien Schule Leipzig begleiten bei diesem Projekt ein Jahr lang Flora und Fauna an Karl-Heine-Kanal und Lindenauer Hafen. Aus dem Material soll anschließend eine im doppelten Sinne begreifbare Ausstellung von Kindern für Kinder entstehen.

www.reuris.uni-leipzig.de

www.frankboelter.de/EndeDerWelt.html

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