Die Hund- und Heimtiermesse startete heute. Auf 30.000 Quadratmetern geht es nur um Wauzi, Muschi und Bubi. In das haarige, pelzige und gefiederte Getümmel stürzt sich L-IZ-Redakteur Marko Hofmann. Was er so zwischen 5.000 Hunden aus 240 Rassen und anderen Wohnungsgetier so heraus gefischt hat, erzählt er am besten selbst.

Schon Samstagvormittag 10 Uhr ist Parkplatz P1 an der Neuen Messe so gut bestückt, dass Ankommende erst in Reihe 18 einen Parkplatz finden. Die Hund- und Heimtiermesse zieht – vor allem Hundbesitzer und -fans an. Doch fernab der Rassehunde-Wettbewerbe gibt es auch genügend andere Sachen für Zwei- und Vierbeiner zu erschnüffeln – deutschen Pansen oder Kuhschwänze zum Beispiel.

Dicht gedrängt geht es in den Messehallen 2 und 4 am Samstagvormittag zu. Es scheint, als ob jeder zweite Besucher bei der Hund- und Heimtiermesse an diesem Wochenende einen Hund dabei hat. Unwahrscheinlich ist das nicht. Der Verband für das Hundewesen (VDH) rechnet für die Rassehunde-Wettbewerbe mit circa 5.000 Hunden und mit 1.800 Besucherhunden.
Insgesamt 8.000 Quadratmeter Teppich hat der VDH für seine Rassehunde-Wettbewerbe ausgelegt und damit 49 Bewertungsringe konstruiert. Doch fernab vom Schaulaufen der wie aus dem Ei gepellten Vierbeiner, die teilweise schnieker als ihre Besitzer aussehen, gibt es für alle Besucher noch genügend andere Angebote zu erschnüffeln.

Beispielsweise die zahlreichen Infostände zu den verschiedensten Hunderassen, vom britischen Hütehund über den Pudel zum Rottweiler oder die kleine Hunde-Arena in der hin und wieder Hunde-Frisbee oder andere Kleinkunst geboten wird. Eine Halle ist nur für die Rassehunde-Wettbewerbe hergerichtet. Am Rande der Teppiche campieren Hündchen, Herrchen und Frauchen mit Campingstuhl, Hundebox, Kaffee, Wurstbrot und Zeitung. Manche setzen noch ein letztes Mal die Bürste an, manchen ist der Hund vor den Füßen eingeschlafen. Bei 221 Rassen kann es dauern, bis man an der Reihe ist.

Zum Zeitvertreib laden da die zahlreichen Verkaufsstände ein. Und was ist da alles gibt: Rinderpansen aus Brasilien, die handelsübliche und oft gereichte Pansenfrikadelle und selbstverfreilich auch deutscher Pansen. Es soll ja Hunde geben, bei denen nur deutscher Pansen in den Napf kommt. Es sind die Trocken- und Kauprodukte für Hunde, die es neben den Leinen und den Hundebetten förmlich überall zu kaufen gibt.
Bei Sorten wie Ochsenziemer, Rinderstrossen, Rinder-Kopfhaut, Lunge, Rehfüße (mit oder ohne Fell), Schweinenasen, Schweineohren, Rinderkauhufen, Rinder-Kopfhaut und Lamm-Pansen läuft nicht nur der handzahmen deutschen Dogge das Wasser im Mund zusammen, auch so manches Herrchen wird sicher Appetit bekommen. Ganz neu im Angebot übrigens: Kuhschwanz für 1,50 Euro. Extra zäh. Passend dazu gibt es auch das Hundehalstuch mit den Beschriftungen “Fleischwolf” am Stand nebenan. Wer das albern findet, wird sicher trotzdem das richtige finden. Wie wäre es mit “Steuerzahler”, “Kampfpupser” oder “Blondinenführhund”?

Schon mal Algen aus dem Eismeer bei Juckreiz probiert? Die sollen laut eines Werbeschildes gegen nahezu alles helfen, was einem Hund auch nur zustoßen könnte. Fühlt sich der Hund unwohl kann es aber auch sein, dass sein Hundebett nicht ideal für ihn ist. Wellnessbetten für den Hund mit Silikonrand wären dann genau das richtige für ihn. Sind die Haare zu lang, wäre vielleicht eine Hundeschermaschine ganz angebracht? Und was macht eigentlich der ADAC schon wieder auf der Messe?

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Natürlich lässt sich bei so vielen Tieren ein gewisser Geruch nicht vermeiden, doch die meisten Vierbeiner haben sich gut im Griff und ihre Herrchen/Frauchen auch genug Erfahrung mit den Bedürfnissen ihre Schützlinge. Nur einem entfleucht mitten auf dem Gang etwas körperverarbeitetes Hundefutter, Frauchen hat aber schnell das Toilettenpapier zur Hand. Ansonsten gäbe es da auch noch die Kotbeutel-Stationen in den Messehallen. Zwischen den Hunden herrscht bei Körpergrößen von XS bis XXL – Herrchen und Hundchen begegnen sich fast auf Augenhöhe – respektvoller Frieden. Man trifft sich, man beschnuppert sich, gekampelt wird selten. Zum Glück halten das auch die Herrchen so – trotz aller Konkurrenz bei den Rassehunde-Wettbewerben.

Hund und Heimtier Online
www.hund-und-heimtier.de

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