Studentinnen der Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig sind seit Anfang Dezember mit dem Aufbau einer Handbibliothek des Richard-Wagner-Verbandes befasst. Bis März 2013 wollen sie die im Verband liegenden umfangreichen Publikationen über Wagner mit modernen Methoden der Datenverarbeitung aufbereiten und katalogisieren.

“Diese Aufgabe reizt uns besonders, weil der selbständige Aufbau einer Bibliothek für uns eine große Herausforderung ist. Hier können wir theoretisches Wissen aus dem Studium praktisch anwenden. Da wir beide an klassischer Musik interessiert sind, ist es uns auch eine große Freude, den Richard-Wagner-Verband unterstützen zu können”, begründen die beiden Masterstudentinnen Dorothee Schönmehl und Anna Catharina Hagner ihr Engagement.

Damit wird dem Richard-Wagner-Verband pünktlich zum 200. Geburtstag des Leipziger Komponisten eine Handbibliothek zur Verfügung stehen. Die studentischen Arbeiten sind so angelegt, dass nicht nur Bücher, sondern auch Schallplatten, Grafiken, Plakate und Ähnliches eingesehen werden können. Dem Archiv gehören teilweise wertvolle Sammlungsstücke wie Autographen an, die später im Richard-Wagner-Haus ausgestellt werden sollen. Die Kapazität der Bibliothek ist jedoch noch lange nicht ausgeschöpft. Demzufolge ruft der Richard-Wagner-Verband Leipzig alle diejenigen auf, die im Besitz von Wagner-Material sind, sich zu melden. Dieses könnte dann mittels der Bibliothek von einem großen Interessentenkreis genutzt werden.Was sich der Richard-Wagner-Verband und die 2010 gegründete Richard-Wagner-Stiftung unter dem geplanten Richard-Wagner-Haus vorstellen, wird man 2013 erfahren. Das Geburtshaus des Komponisten am Brühl wurde ja bereits 1886 abgerissen. Seine fotografischen Konturen sind an der Glasfassade der im September eröffneten “Höfe am Brühl” zu sehen. Auch die Gedenktafel, die zuvor am “konsument”-Warenhaus (“Blechbüchse”) hing, hat dort wieder ihren Platz gefunden. Im Grunde sind die authentischen Orte, an denen Richard Wagner in Leipzig lebte und wirkte, verschwunden.

Deswegen ist der Wagner-Verband mit seinem Richard-Wagner-Erinnerungsort 2011 auch in die Alte Nikolaischule gezogen, dem einzigen erhaltenen Ort, an dem Klein-Richard dereinst seine Streiche machte. Seit 2012 hat das alte Gebäude auch schon mal den Titel “Richard-Wagner-Museum Leipzig” bekommen. Die Aula wurde im Mai 2012 in Richard-Wagner-Aula umbenannt.

Am 21. Mai 2013 soll im Haus die Dauerausstellung “Der junge Richard Wagner, 1813 bis 1834” eröffnet werden – multimedial soll sie erlebbar machen, wie aus dem unruhigen Schüler der berühmte Komponist werden konnte. Das Büchlein zum Thema hat ja der Wagnerianer Harald Otto schon vorgelegt.

www.wagner-verband-leipzig.de

Die geplante Wagner-Dauerausstellung: www.richard-wagner-leipzig.de/de/Veranstaltungen/Ausstellungen/Der_junge_Richard_Wagner_1813_bis_1834_1003.html

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