Der Zoo Leipzig gehört im neu erschienenen Freizeitatlas deutschlandweit zu den attraktivsten Ausflugszielen und behauptet in Sachsen sogar den Spitzenplatz. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen sowie dem Magazin "stern", die in der aktuellen Ausgabe veröffentlicht wurde. Demnach hat der Zoo Leipzig in der Studie, in der 30 Kriterien untersucht wurden, die Note 7,8 - und damit das Prädikat sehr gut - erhalten.

“Der Zoo Leipzig gehört für mich zweifellos zu den besten Zoos in Deutschlands. Nicht nur Gondwanaland, sondern die gesamte Gestaltung des Areals, die Atmosphäre und die Inszenierung haben mich beeindruckt”, sagt Professor Dr. Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Studie. Die Erhebung stellte zudem fest, dass Zoos in der Gunst von Erholungssuchenden hoch im Kurs stehen. Mehr als drei von fünf Familien (61 %) waren in den letzten zwölf Monaten wenigstens einmal in einem Zoo oder Tierpark, erst danach folgen Freizeitparks (52 %).

Insgesamt habe sich die positive Einstellung von Besuchern gegenüber Freizeiteinrichtungen im Vergleich zu einer früheren Studie aus dem Jahr 1998 verstärkt. Prof. Reinhardt schätzt ein: “Unabhängig davon, ob Besucher oder Nicht-Besucher, Fan oder Skeptiker, die Tendenzen sind relativ klar: Auf einen Kritiker kommen zwei überzeugte Anhänger. Die Investitionen und Weiterentwicklungen der letzten Jahre zahlen sich aus, die Zustimmung und die Begeisterung steigen.”

Mit Blick auf das höhere Durchschnittsalter sowie den Trend zu gemeinschaftlichen Unternehmungen sieht der Wissenschaftler weiterhin Handlungsbedarf und die Anbieter in der Pflicht.

Einschränkung: Die BAT-Stiftung hat nicht alle Freizeiteinrichtungen untersucht, sondern nach eigener Auskunft nur die “besucherstärksten Freizeitanlagen” in den jeweiligen Bundesländern. Der Zoo Leipzig mit seinen über 2 Millionen Besuchern gehört natürlich in Sachsen zwangsläufig dazu. Die zweite Attraktion aus Sachsen, die mit aufgenommen wurde in die Auswertung, war die Kulturinsel Einsiedel bei Görlitz. Aus dem Nachbarland Sachsen-Anhalt kamen zum Beispiel der Jahrtausenturm im Elbauen-Park in Magdeburg und Pullmann-City, ein Western-Erlebnispark in Hasselfelde im Harz in diese Betrachtung, Untersuchung, Wertung – was immer es wirklich sein mag. Es ist eine Auswahl, die auch durchaus subjektiv zu sehen ist. Die Feststellung der Eignung für verschiedene Altersklassen und Lebensgemeinschaften ist immer nur ein Kriterium der Betrachtung. Andere wären möglicherweise die Anbindung (vor allem mit öffentlichen Verkehrsmitteln), die Nachhaltigkeit, die Integrierung in regionale Tourismuskonzepte …

Wie der Fokus gelagert war, beschreibt Reinhardt so: “In Zukunft werden vermehrt Spaß und Unterhaltung in Gemeinschaft gefragt sein und zwar in entsprechend gestalteten Anlagen. Auch sollten die immer älter werdende Gesellschaft und die stetig zunehmende Kinderlosigkeit noch stärker in den Anlagen Berücksichtigung finden.” Da steckt ein wenig das Denken des Konzerns mit drin, der die BAT-Stiftung unterhält – der Konzern British American Tobacco.

Der Zoo Leipzig war übrigens eine von zehn Einrichtungen, die unter diesen Prämissen ein “sehr gut” bekamen. Mit welchen künstlichen Erlebniswelten da tatsächlich konkurriert wurde, zeigen die eigentlich Spitzenplatzierten: Ein “Herausragend” gab es für den Europapark Rust, dreimal die Gesamtnote “Ausgezeichnet” an die Autostadt in Wolfsburg, das Phantasialand in Brühl und die BMW-Welt in München.

Für den Zoo Leipzig sei das Ergebnis eine Bestätigung des eingeschlagenen Weges, meldet nun dieser. Seit dem Jahr 2000 wird der Masterplan Zoo der Zukunft realisiert. Moderne, naturnahe Gehege lösen sukzessive die alten Anlagen ab. Pongoland, die Tropenerlebniswelt Gondwanaland und die Kiwara-Savanne sind nur einige der zahlreichen Projekte, die bereits Wirklichkeit wurden. Bis 2020 soll das Konzept vollständig umgesetzt sein. “Als wir von dem Ergebnis erfahren haben, war die Freude natürlich groß. Es zeigt uns im deutschlandweiten Vergleich mit anderen Freizeitanbietern, dass der Weg zum Zoo der Zukunft der richtige ist”, sagt Zoodirektor Dr. Jörg Junhold.

“Stern Online” zum neuen “Freizeitatlas”:
www.stern.de/reise/deutschland/interaktive-deutschlandkarte-das-sind-die-50-besten-freizeitparks-2030049.html

Der “Freizeitatlas” der BAT-Stiftung:
www.deutscher-freizeitatlas.de

Die BAT-Stiftung:
www.stiftungfuerzukunftsfragen.de/de/newsletter-forschung-aktuell/246.html

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