Es ist ein Rekord, aber kein Grund zum Feiern: Mit 216 neuen Infektionen innerhalb eines Tages hat Leipzig eine neue Höchstmarke seit Beginn der Corona-Pandemie erreicht. Generell zeigt die Kurve in Sachsen weiterhin steil nach oben. Diskussionen über Lockdown, Wirtschaft und Schulen dauern an. Außerdem: Ein Waffen hortender KSK-Soldat darf die U-Haft verlassen. Die L-IZ fasst zusammen, was am Donnerstag, den 3. Dezember 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Leipzig durfte heute einen Rekord vermelden, auf den vermutlich niemand stolz ist: Mit 216 neuen Corona-Infektionen im Vergleich zum Vortag hat die Stadt den bislang höchsten Ein-Tages-Wert seit Beginn der Pandemie erreicht. Während bundesweit die Zahlen im Vergleich zur Vorwoche leicht rückläufig sind, marschiert Sachsen weiter Richtung unkontrollierter Ausnahmesituation.

Aufnahmestopp in Dresden

Die dramatischen Folgen zeigen sich beispielsweise in Dresden. Dort hat sich das Städtische Klinikum für einige Tage von der Versorgung neuer Corona-Patient/-innen „abgemeldet“, wie die Dresdner Neuen Nachrichten berichten. Alle „planbaren Eingriffe“ seien in den Januar verschoben, damit sich mehr Personal um die Corona-Fälle kümmern kann.

Passend dazu meldete sich heute der sächsische Landesverband der Ärztevertretung Marburger Bund mit einem „dringenden Appell“ an die Öffentlichkeit: „Wir haben in Sachsen inzwischen ein Ausmaß an stationär zu versorgenden Personen erreicht, das die Kliniken hart an die Grenze des Machbaren bringt.“ In der Mitteilung sprach sich der Marburger Bund auch gegen Einschränkungen beim Arbeitszeitgesetz ein. Auch Ärzte hätten ein Recht auf körperliche Unversehrtheit.

Ministerpräsident vs. Vize

Unterdessen gibt es innerhalb der sächsischen Staatsregierung offenbar Uneinigkeit bezüglich der Wirtschaftshilfen für Unternehmen, die vom aktuellen Teil-Lockdown betroffen sind, meldet der MDR. Während Arbeitsminister Martin Dulig (SPD) die Hilfen in ähnlicher Form wie im November und Dezember auch im Januar fortführen möchte, sieht Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) dafür keinen Spielraum mehr.

Auch beim Thema Schulschließungen gibt es Dissens zwischen den Regierungsparteien. Während Kretschmer bereits öffentlich über einen kompletten Lockdown nach Weihnachten spekuliert – inklusive Schulen –, mahnt die SPD heute an, intensiver über Wechselunterricht nachzudenken. Im ersten Lockdown hätten die Beteiligten bereits die entsprechenden Erfahrungen gesammelt, um so etwas nun gut umsetzen zu können.

LVB, Polizei und Bahnstrecken

Worüber die L-IZ heute berichtet hat: über die Finanzierung der Leipziger Verkehrsbetriebe ab 2021, über „rechtsextreme“ Verdachtsfälle in der sächsischen Polizei und über die Revitalisierung von Bahnstrecken – auch in Sachsen.

Was heute außerdem wichtig war: Der Haftbefehl gegen einen ehemaligen KSK-Soldaten, der auf seinem Grundstück massenhaft Waffen und Munition gehortet hatte, ist außer Vollzug gesetzt worden. Voraussetzung dafür ist eine Sicherheitszahlung von 15.000 Euro. Zudem wurden diverse Auflagen, unter anderem eine regelmäßige Meldepflicht, auferlegt. (via MDR)

LVB sollen ab 2021 über 60 Millionen Euro Finanzierung durch die L-Gruppe bekommen

LVB sollen ab 2021 über 60 Millionen Euro Finanzierung durch die L-Gruppe bekommen

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