Es gibt viele Möglichkeiten, sein Geld anzulegen. Short Selling, auch Leerverkauf genannt, ist eine davon. Dabei spekuliert der Trader darauf, dass der Kurs seiner Aktie fällt – anders als bei anderen Trading-Strategien. Und genau das macht Short Selling so interessant.

Der Ursprung von Short Selling ist bis ins 17. Jahrhundert zurückzuführen. Der holländische Händler Isaac Le Maire gilt weltweit als der erste Leerverkäufer. Er investierte mehr als 80.000 Gulden in die Niederländische Ostindien Kompanie. Doch die schüttete aufgrund von Streitigkeiten keine Dividenden aus. Also entschied sich Le Maire, seine Anteile zu verkaufen. Doch er verkaufte mehr, als er besaß und verdiente so viel Geld.

Das waren die Anfänge von Short Selling. Wir zeigen nun, wie der Leerverkauf mit Wertpapieren im Detail funktioniert. Außerdem klären wir über die Risiken auf, die Short Selling mit sich bringt.

Was bedeutet Short Selling?

Short Selling heißt übersetzt Leerverkauf. Bei dieser Form spekuliert der Trader darauf, dass die Kurse fallen. Das Besondere dabei ist, dass der Trader die Wertpositionen gar nicht besitzt, die er wieder verkauft. Er hat sie sich nur geliehen.

Der Trader hofft darauf, dass sich der Wert seiner geliehenen Position in der Zukunft verringert und er sich so wieder günstiger einkaufen kann. Wie das in der Praxis funktioniert, darauf gehen wir im Folgenden näher ein.

Wichtig ist, Short Selling ist nichts für Anfänger am Devisenmarkt. Wer nur gelegentlich mal traden möchte, und das ohne viel Risiko, der sollte sich besser einer anderen Strategie bedienen – ganz unkompliziert zum Beispiel mit Fractional Shares.

Short Selling, wie funktioniert’s?

Trotzdem interessiert an Short Selling? Kein Wunder! Der Leerverkauf wird gerade im Online-Trading immer beliebter. Ein Grund dafür ist, dass Short Selling sehr lukrativ sein kann. Denn meistens fallen Aktienkurse deutlich schneller, als sie steigen. Gewisse Hebel können dabei den Gewinn sogar vervielfachen.

So funktioniert’s richtig:

  • Fürs Short Selling benötigt der Trader einen Broker, der ihm Wertpapier verleiht. Das nennt sich Wertpapierleihe.
  • Doch, Vorsicht! Nicht jeder Broker bietet diese Option an.
  • Außerdem können Kosten anfallen. Diese muss der Trader von seinem Gewinn abziehen.
  • Die geliehenen Wertpapiere verkauft er nun am Markt.
  • Gehen wir davon aus, dass der Wert dieser verkauften Papiere danach sinkt, kann der Trader sich diese zu einem günstigeren Preis zurückkaufen.
  • Er macht Gewinn.
  • Steigt der Wert hingegen, verliert der Trader Geld, weil er sich die Papiere teurer zurückkaufen muss.

Die Probleme von Short Selling im Überblick

Short Selling kann sehr lukrativ sein, dennoch sollte keiner einfach so blind loslegen. Jeder, der mit geliehenen Wertpapieren traden möchte, sollte sich vorher genau über die Kosten informieren. Denn Short Selling ist nicht billig. Bei den Ausschüttungen fallen oftmals hohe Gebühren und Sonderzahlungen an, die den Leerverkauf zu einem treuen Vergnügen machen. Damit eignet sich Short Selling besser für große Anleger.

Beim Short Selling gibt es immer ein hohes Risiko. Das Problem bei dieser Form des Tradings ist, dass sich der Wert der Aktien unendlich vervielfachen kann. Damit hat der Trader nach oben hin ein offenes Risiko. Es gilt hierbei die Nachschusspflicht, die besagt, er muss nachträgliche auftretende Verbindlichkeiten begleichen. Ein hoher Verlust ist also möglich.

Außerdem ist nicht jeder dazu berechtigt, Short Selling zu betreiben. Es kommt durchaus vor, dass der Trader vorab eine Bescheinigung vorlegen muss, die seine Termingeschäftsfähigkeit nachweist. Da Leerverkäufe risikoreich sind, gibt es hierfür strenge Voraussetzungen.

Zusammenfassend können wir sagen, Short Selling kann sich richtig lohnen. Dennoch ist es wichtig, vorher zu überprüfen, ob der Handel mit geliehenen Wertpapieren in die eigene Strategie passt. Hierfür muss der Trader die Risiken, die mit Leerverkäufen einhergehen, immer im Hinterkopf behalten. Er sollte abwägen, ob sich Short Selling wirklich für ihn rentiert – und wenn nicht, andere Geldanlagen im Auge haben.

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