Das gestrige Spiel unserer EXA IceFighters war sinnbildlich für die derzeitige Situation. Tilburgs Trainer Bo Subr lobte beide Mannschaften nach dem Spiel auf der Pressekonferenz: „Das war das beste Spiel meiner Mannschaft in den letzten drei Wochen und wir sind froh, gegen eine starke Leipziger Mannschaft hier gewonnen zu haben.“

Worte eines Tabellenführers die zeigen, dass sich das Team von Coach Sven Gerike teuer verkauft hat. Großes Manko auch an diesem Abend – die Chancenverwertung. Erst in der letzten Minute fand der Puck den Weg in das gegnerische Tor. Und das reicht dann einfach nicht, um so ein Spiel zu gewinnen. Bis zur 6. Minute war die Partie offen. Keine Chancen und konzentrierte Arbeit auf beiden Seiten.

Dann brach Antti Paavilainen durch und hatte einen Alleingang. Und hätte der Finne da getroffen, wer weiß wie das Spiel weitergelaufen wäre… Aber er traf nicht. Dann kam das erste Powerplay des Spiels und hier wurde deutlich, wo es derzeit hakt. „Vor drei Wochen noch waren wir eines der Topteams im Powerplay. Derzeit treffen wir zu viele falsche Entscheidungen mit einem Mann mehr auf dem Eis“, beschreibt Gerike.

Direkt nach dem harmlosen Überzahlspiel trafen die Gäste zum 1 – 0 in der 9. Minute. Die nächsten Wechsel sahen gut aus und unsere Mannen machten weiter Druck. Aber dann kam eine ganz dumme Situation. Der Hauptschiedsrichter fälschte den Puck beim Klärungsversuch ab, Tilburg nahm ihn auf und nutzte die Möglichkeit eiskalt zum 2 – 0.

„Natürlich ist dieses Tor unnötig. Die Unparteiischen sind Luft laut Regelwerk und deswegen gilt das Tor auch zu Recht. Aber die haben in dieser Situation zu wissen, wo der Puck lang gehen wird und nicht im Weg zu stehen. Vor allem, weil der Puck nicht hart gespielt wurde“, sagte unser Coach zur Situation in der 12. Minute. In den letzten Minuten des ersten Abschnitts waren die IceFighters sichtlich angeschlagen. Die Pause kam zur rechten Zeit.

Das zweite Drittel sah dann wieder ganz anders aus. Die Eiskämpfer kamen mit viel Schwung aus der Kabine und erspielten sich immer wieder Chancen. Allein die Ausbeute war wieder einmal schlecht. „Bei der Hälfte der Schüsse treffen wir nicht einmal das Tor. Dann wird es natürlich schwer, Erfolg zu haben“, erklärt Gerike.

Benjamin Kosianski tauchte zum Beispiel völlig frei vor dem Gästekeeper auf, aber verzog knapp. In der 33. Minute war dann der Puck endlich im Gehäuse der Tilburger untergebracht, aber Hubert Berger traf die Scheibe regelwidrig mit hohem Stock, weswegen der Unparteiische den Treffer zurecht nicht gab. Trotzdem blieben die Hausherren optisch mindestens gleichwertig und die Frage war nur, ob endlich der erste Heimtreffer im neuen Jahr gelingen würde. Defensiv war das ohnehin eine sehr ordentliche Vorstellung.

Im letzten Drittel spielten die Gäste taktisch sehr diszipliniert weiter. Unsere Mannschaft hatte mehr Spielanteile und mehr Schüsse auf das Tor, aber die Abschlussschwäche blieb vorhanden. Auch im Powerplay wollt einfach nichts gelingen. Und dann kam es, wie es kommen musste. Tilburg konterte ein Mal eiskalt und traf in der 48. Minute zum 3 – 0. Aber auch jetzt gaben die EXA IceFighters nicht auf. Coach Sven Gerike nahm dann auch noch den Torhüter zugunsten des 6. Feldspielers vom Eis, um wenigstens diesen einen Treffer zu erzwingen, der vielleicht noch einmal Energie bringen würde.

Es gab auch drei wirklich gute Möglichkeiten, aber das Resultat blieb das Gleiche. Der Puck wollte einfach nicht über die Linie. Tilburg traf dann in der 57. Minute in das leere Tor. Und dennoch liefen und kämpften die Hausherren weiter. Und endlich, in der 59. Minute, war der Bann gebrochen. Antti Paavilainen war erneut auf und davon und ließ dem Gästetorwart keine Abwehrchance. Und es klappte sogar nochmal.

Im letzten Powerplay des Spiels traf Niklas Hildebrand zum 2 – 4 aus unserer Sicht. Die Fans zeigten eine tolle Reaktion und feierten beide Tore wie eine Erlösung. Jetzt kommt nach den vielen Spielen in den letzten Wochen der normale Rhythmus wieder.

„Hätten wir dieses Tor eher geschossen, wären wir in Führung gegangen, wer weiß wie das Spiel dann gelaufen wäre. Aber Respekt an die Mannschaft, wie sie an diesem Wochenende gegen diese beiden Gegner gearbeitet hat. Physisch war das enorm, was die Jungs geleistet haben. Mit dieser Intensität kommen auch wieder bessere Ergebnisse“, versprach unser Coach auf der abschließenden Pressekonferenz.

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