Unter dem Titel „Lärmpausen – ein möglicher Beitrag für mehr Lärmschutz am Flughafen?“ lädt die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Sachsen am Mittwoch, 26. April, 19:00 Uhr, ins Soziokulturelle Zentrum „Große Eiche“ (Leipziger Straße 81, 04178 Leipzig) zur Diskussion. Es diskutieren Christoph Brunn (Öko-Institut e.V, Umweltrecht & Governance), Bert Sander (Netzwerk der Bürgerinitiativen am Flughafen Leipzig/Halle), Uli Köhler (Leiter Unternehmensentwicklung und -politik bei der Mitteldeutschen Flughafen AG) und Stephan Kühn (verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion). Moderiert wird die Veranstaltung vom umweltpolitischen Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion Wolfram Günther.

Die bestehenden Regelungen zum Fluglärmschutz tragen den gesundheitlichen Belangen der Betroffenen und dem Schutz der Nachtruhe in Leipzig nicht angemessen Rechnung. Die Menschen vor Ort werden durch den Fluglärm großer Fracht- und Passagierflugzeuge insbesondere in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr massiv beeinträchtigt und wachen während der Tiefschlafphase oft auf. Laut der bundesweiten Norah-Studie, die erstmals umfassend die Auswirkungen von Flug-, Straßen- und Schienenlärm auf die menschliche Gesundheit untersucht hat, erhöht Verkehrslärm das Risiko von Depression und Herzschwäche deutlich.

Kinder in lärmgeplagten Grundschulen lernten langsamer lesen als Kinder in ruhigeren Lagen und seien auch häufiger von Sprech- oder Sprachstörungen betroffen. Durch den derzeitigen Nachtbetrieb des Flughafens Leipzig/Halle vor allem durch den Frachtbetrieb von DHL ist die Gesundheit zehntausender Betroffener, darunter tausender Kinder stark gefährdet.

CDU und SPD in Sachsen wollen aus ökonomischen Erwägungen DHL betreffend insbesondere am Nachtflug nicht rütteln. In Frankfurt am Main werden seit Ende April 2015 Starts und Landungen zwischen 22:00 Uhr und 2:00 Uhr sowie zwischen 05:00 Uhr und 06:00 Uhr, in den sogenannten „Nachtrandstunden“, abwechselnd auf verschiedenen Bahnen gebündelt. Von 23:00 bis 05:00 Uhr gilt ein sechsstündiges Nachtflugverbot. Die Lärmpausen vorher und nachher sollen einigen Anwohnerinnen und Anwohnern eine zusätzliche Stunde Ruhe verschaffen, ohne dabei die Zahl der Flüge zu verringern.

Wir wollen uns gemeinsam mit lokalen und überregionalen Akteuren und interessierten Bürgerinnen und Bürgern austauschen:

– Was könnte Sachsen tun für mehr Lärmschutz am Flughafen?

– Welche Gesetzeslagen und Handlungsperspektiven existieren?

– Welche Erfahrungen gibt es mit dem Lärmpausenmodell von Frankfurt am Main?

– Wäre das Modell eine Lösung für die lärmgeplagten Anwohner und Anwohnerinnen rund um den Leipziger Flughafen?

– Wie agieren andere Bundesländer und Flughäfen?

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