Ver.di rief heute mit Beginn der Frühschicht ab 5:30 Uhr bis zum Ende der Spätschicht um 23:30 Uhr die Amazon Beschäftigten in Leipzig zum Streik auf. „Gestern wurde in vielen Städten für die Würde der Menschen in der Arbeitswelt auf den Maikundgebungen demonstriert. Auf dem Arbeitsmarkt, bei der Rente, bei der Krankenversicherung, bei den Löhnen – es geht nicht gerecht zu in Deutschland. Amazon ist dafür ein besonders krasses Beispiel“, so ver.di Streikleiter Thomas Schneider.

„Wenn beim Branchenprimus kein Tarifvertrag gilt, wenn durch Druck versucht wird, Krankenquoten zu senken, statt für gute Arbeit und respektvollen Umgang zu sorgen, dann läuft etwas falsch. Das ist der Grund, der viele Amazon Beschäftigte immer wieder vor die Tür treibt, deswegen wird bei Amazon weiter gestreikt.“

„Wir werden nicht zulassen, dass Großunternehmen wie Amazon sich ihrer sozialen Verantwortung entziehen und Löhne und Gehälter nach Gutsherrnart einseitig bestimmen“, so ver.di Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago.

„Tarifverträge müssen für alle gelten. Deswegen fordern wir die Arbeitgeber und die Politik auf, die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels für allgemeinverbindlich zu erklären. Arbeit hat seinen Wert und muss entsprechend bezahlt werden.“

„1.033 Euro Weihnachtsgeld, 1.096 Euro Urlaubsgeld, eine 38 Stundenwoche und 6 Wochen Urlaub sind in der Branche üblich. Das wollen wir auch für die Beschäftigten bei Amazon durchsetzen“, so Lauenroth-Mago abschließend.

Amazon verweigert die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Der Online-Händler hat aber auf Grund der Streiks in den letzten drei Jahren die Gehälter und Löhne immer wieder etwas erhöht, zuletzt im September 2016. Amazon zahlt kein Urlaubsgeld und gewährt nur 28 Arbeitstage Urlaub.

In eigener Sache: Lokaler Journalismus in Leipzig sucht Unterstützer

https://www.l-iz.de/bildung/medien/2017/04/in-eigener-sache-wir-knacken-gemeinsam-die-250-kaufen-den-melder-frei-154108

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar