Knaller, Raketen, China-Böller – was als Brauch gilt, kostet eine Menge Geld und belastet ernstzunehmend Umwelt und Gesundheit. Zum Jahreswechsel werden über 100 Millionen Euro allein in Deutschland in die Luft gejagt. Der Feinstaubanteil steigt dann explosionsartig an. „Fast 5.000 Tonnen an Feinstaub sind es jährlich, die durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern frei werden. Eine Silvesternacht produziert 17 Prozent der Menge an Feinstaub, die jährlich durch den Straßenverkehr verursacht wird! An keinem anderen Tag im Jahr ist die Feinstaubbelastung so hoch wie zum Jahreswechsel“, sagt Friederike Lägel vom Ökolöwe - Umweltbund Leipzig e.V..

„Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes zeigt, dass gleich mit Jahresbeginn der Grenzwert für Feinstaub um ein Vielfaches überschritten wird.“

Auch der Lärm der Böller und Raketen ist schädlich. Die ungewohnte Knallerei ist ein riesiges Problem für alle Haus- und wildlebenden Tiere. So ist in allen Schutzgebieten bspw. Auwald, Gewässerufer und in vielen Parks das Abfeuern generell aus Gründen des Artenschutzes verboten. Auch weil von den Feuerwerkskörpern eine enorm hohe Müllbelastung ausgeht. Friederike Lägel: „60 bis 75 Prozent der Feuerwerkskörper sind Hüllen, Verpackungen und Konstruktionsteile, die nach dem Abbrennen in der Natur, in Parks, einfach überall in der Stadt herumliegen. Am Neujahrsmorgen sieht die Stadt wie eine Müllhalde aus.“

Aber nicht nur Raketen sorgen für einen giftigen Jahresbeginn, auch Bleigießen führt zu negativen Umwelt- und gesundheitlichen Auswirkungen. Durch das Erhitzen wird giftiges Bleioxid freigesetzt, das durch die Atemluft direkt in den Körper gelangt. Werden die Restprodukte nicht ordentlich im Sondermüll in Wertstoffhöfen entsorgt, können Bleireste in die Umwelt entweichen. Es entstehen bleiorganische Verbindungen, die zu den stärksten Umweltgiften zählen. Eine Alternative zum Bleigießen ist das Gießen mit Bienenwachs.

Der Ökolöwe ruft die Leipziger und Leipzigerinnen auf, umweltfreundlicher und gesünder ins neue Jahr zu starten und mit dem eingesparten Geld sich oder anderen etwas Gutes zu tun.

Weitere Informationen und Hintergründe auf www.ökolöwe.de.

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