Im Freistaat Sachsen wurden im vergangenen Jahr 161 Erkrankungen an behandlungsbedürftiger Lungentuberkulose gemeldet. Damit waren 4 Menschen pro 100 000 Einwohner an Lungentuberkulose erkrankt, ähnlich viele wie im Jahr zuvor. Erfreulicherweise liegt Sachsen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, der mit von reichlich 7 Erkrankten fast doppelt so hoch ist.

„Wir müssen Tuberkulose sehr ernst nehmen. TBC ist eine der weltweit häufigsten Infektionskrankheiten und – und das wird leider sehr unterschätzt – diese Erkrankung kommt auch in unseren hochentwickelten Ländern vor. Ich rufe deshalb alle Bürgerinnen und Bürger im Freistaat Sachsen auf, sich dieser Gefahr bewusst zu sein und aktiv an der Behandlung mitzuwirken. Wichtigstes Ziel ist es, TBC-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und wirksam zu behandeln, um weitere Ansteckungen zu verhindern“, erklärt die sächsische Gesundheitsministerin Barbara Klepsch.

Tuberkulose ist eine von einem Bakterium hervorgerufene Infektionskrankheit. Wenn ein TBC-Fall festgestellt wurde, muss schnell und sorgfältig ermittelt werden, wo die Ansteckung erfolgte und ob auch weitere Personen infiziert worden sein könnten. Diese Kontaktpersonen müssen dann über einen längeren Zeitraum beobachtet werden.

Für Erkrankte ist die regelmäßige Einnahme hochwirksamer Medikamente wichtig. Sind Patienten nicht bereit, sich dieser Therapie zu unterziehen, können Gesundheitsämter auch Zwangsmaßnahmen, wie etwa Quarantäne oder die zwangsweise Unterbringung in einem abgeschlossenen Krankenhaus, anordnen.

Diese verantwortungsvollen und aufwendigen Leistungen erbringen die sächsischen Gesundheitsämter in enger und guter Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten.

Das sächsische Gesundheitsministerium unterstützt die Tätigkeit einer Arbeitsgruppe von Tuberkuloseärzten. Diese übernimmt die Fortbildung der Mitarbeiter der Tuberkulose-Beratung an den Gesundheitsämtern und erarbeitet Empfehlungen für Maßnahmen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes bei der Verhütung und Bekämpfung der Tuberkulose. Damit werden die Konsequenzen aus der Erkenntnis gezogen, dass diese Erkrankung kontrolliert werden muss, um die Situation beherrschen zu können.

Besondere Probleme bereiten international die Erkrankungen an Tuberkulose, die durch resistente Erreger verursacht werden, gegen die mehrere der bewährtesten und erfolgreichsten Medikamente nicht mehr wirksam sind. In Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren der Anteil multiresistenter Tuberkulosen weitgehend stabilisiert und beträgt rund drei Prozent, in Sachsen ein Prozent.

Wertvolle und sehr gut aufbereitete Informationen zur Tuberkulose für Patienten und Ärzte auch in mehreren Sprachen werden durch das Deutsche Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose bereitgestellt.

Hintergrund: Am 24. März 1882 verkündete Dr. Robert Koch die Entdeckung des Erregers der Tuberkulose. Im Jahr 1905 wurde ihm für seine Entdeckung der Nobel-Preis verliehen. Noch heute nimmt die Tuberkulose weltweit einen Stellenwert ein, der die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veranlasst, jährlich den 24. März als Welttuberkulosetag zu begehen und gleichzeitig darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, die Erkrankung konsequent zu bekämpfen.

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