Am Samstag, 7. April 2018, um 19 Uhr ist an der Oper Leipzig ein Doppelabend mit der Premiere von „Herzog Blaubarts Burg“ in der Regie von Philipp J. Neumann und einer szenischen Neueinstudierung von Anthony Pilavachis Inszenierung „Pagliacci“ zu erleben. Die musikalische Leitung des Abends liegt in den Händen von Kapellmeister Christoph Gedschold.

Die Titelpartie in Béla Bartóks abgründigem Psychodrama über den Frauenmörder Blaubart singt Tuomas Pursio; in der Rolle der Judith debütiert Karin Lovelius. Blaubarts Seelenwelt gleicht einer geheimnisvollen, finsteren Burg, die seine Braut Judith mit ihrer Liebe erwärmen und erhellen will. Doch sein Innerstes verbirgt er hinter sieben eisernen Türen. Ebenso opferbereit wie unnachgiebig trotzt Judith Blaubart einen Schlüssel nach dem anderen ab und dringt immer weiter in sein Unterbewusstsein vor – mit schrecklichen Folgen. Der Leipziger Regisseur und Bühnenbildner Philipp Neumann inszeniert diesen Einakter als fesselndes Psychogramm der Geschlechter. Bereits mit 15 Jahren führte er erstmalig Regie und begann Kurzfilme zu drehen. An der Musikalischen Komödie Leipzig zeichnete er für Inszenierung und Bühnenbild für „Alles im Wunderland“ und „Der Mann im Mond“ verantwortlich. In dieser Spielzeit führt er außerdem Regie bei der Neuproduktion „Das Geheimnis der schwarzen Spinne“ (Premiere: 25. Mai 2018).

Kombiniert wird Bartóks einzige Oper mit Ruggero Leoncavallos veristischem Meisterwerk „Pagliacci“ („Der Bajazzo“) aus dem Jahr 1892, das in der Regie von Anthony Pilavachi bereits im Mai 2015 Premiere feierte und nun mit neuer Besetzung zurückkehrt. Der auf Zypern geborene Regisseur hat bisher über 80 Inszenierungen erfolgreich auf die Bühne gebracht und wurde in der letzten Spielzeit für seine Inszenierung von Charles Gounods „Der Rebell des Königs (Cinq-Mars)“ an der Oper Leipzig gefeiert. „Pagliacci“ erzählt die Geschichte des alternden Dorfkomödianten Canio (Zoran Todorovich), der von seiner jungen Frau Nedda (Eun Yee You) betrogen wird – sowohl im Theaterstück auf der Bühne als auch im wirklichen Leben. Ein verhängnisvolles Ineinander von Spiel und Realität setzt sich in Gang und nimmt auf offener Bühne ein tödliches Ende. „La commedia è finita“ – die Komödie ist zu Ende.

Weder Canio noch Blaubart können der Katastrophe entrinnen: Die Beziehungskluft zwischen den Geschlechtern bleibt für sie unüberbrückbar, Einsamkeit ihr Schicksal.

Karten (39-78 €) sind an der Kasse im Opernhaus, unter Tel. 0341-12 61 261 (Mo-Sa 10-19 Uhr), per E-Mail an service@oper-leipzig.de oder im Internet unter www.oper-leipzig.de erhältlich.

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