Am 20. Juni 2018 hat der Beauftrage der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, MdB Christian Hirte, das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) in Leipzig besucht. Der parlamentarische Staatssekretär zeigte sich bei seinem Besuch insbesondere an den aktuellen Forschungsschwerpunkten sowie den wissenschaftlichen Ausgründungen und ihrer Bedeutung für Leipzig, Sachsen und die neuen Bundesländer interessiert. Begleitet wurde Christian Hirte u. a. vom Leipziger Abgeordneten MdB Jens Lehmann.

Internationale Spitzenleistung in der praxisnahen Bioenergieforschung soll stärker als bisher in die Strategie der Bundesregierung für die neuen Bundesländer eingebettet werden. Der Besuch des Ostbeauftragten der Bundesregierung, Christian Hirte, wird vor diesem Hintergrund von beiden Seiten als Auftakt zu einer intensiven thematisch-strukturellen Zusammenarbeit in der laufenden Legislaturperiode verstanden.

Im Fokus des Besuchstermins am 20. Juni standen, neben einem Überblick über die Forschungsinfrastruktur des DBFZ, insbesondere das Thema der wissenschaftlichen Ausgründungen und ihrer Bedeutung für die regionale, ostdeutsche Wirtschaft sowie die damit verbundenen förderpolitischen als auch betriebswirtschaftlichen Herausforderungen.

„Ein ganz wesentlicher Bestandteil unserer wissenschaftlichen Arbeit besteht darin, unsere überwiegend praxisnahe Forschung in Kooperation mit Unternehmen umzusetzen. Dabei spielt die Zusammenarbeit  mit der regionalen Wirtschaft, insbesondere im Osten Deutschlands, eine besondere Rolle. Neben der Frage, wie wir unsere zahlreichen Forschungsthemen und Innovationsprozesse gemeinsam mit der Wirtschaft umsetzen können, rücken nun auch vermehrt eigene Ausgründungen des DBFZ in den Fokus“, so der wissenschaftliche Geschäftsführer des DBFZ, Prof. Michael Nelles.

In den vergangenen Jahren konnten zwei Firmen von Mitarbeitern des DBFZ erfolgreich ausgegründet werden. In der 2017 gegründeten Firma PIC – Pi Innovation Culture GmbH ist umfassende Fachexpertise im Innovationsmanagement vereint. Die junge Firma unterstützt ihre Kunden aus kleinen, mittleren und großen Unternehmen sowie Gemeinden und Kommunen bei der Gestaltung passgenauer Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprozesse. Gleichzeitig werden auf Wunsch auch entsprechende Fördermittel eingeworben.

Die ETE EmTechEngineering GmbH ist bereits seit dem Jahr 2014 technischer Ansprechpartner zum Thema Luftreinhaltung. Die Ausgründung ist dabei auf zwei Haupttätigkeitfeldern tätig: dies betrifft zum einen die Emissionsminderung bei Kleinfeuerungsanlagen und zum anderen die Minderung von Schadstoffen aus der Umgebungsluft. Die ETE GmbH bietet Beratungs- und Ingenieursdienstleistungen für Hersteller von Kleinfeuerungsanlagen und Feuerungsanlagenbetreiber an, um z.B. Lösungen zur Einhaltung von verschärften Emissionsgrenzwerten zu entwickeln. Weiterhin arbeitet das Team an der Entwicklung eines Feinstaubfilters für Umgebungsluft.

„Ich freue mich sehr, dass der ‚Aufbau Ost‘ im Bereich der Bioenergieforschung sowie im Bereich der wissenschaftlichen Ausgründungen sichtbare Früchte trägt. Insbesondere der umfangreiche Neubau des DBFZ symbolisiert das in beeindruckender Weise. Für ein weiteres Wachstum und die entsprechenden wirtschaftlichen Impulse in die Region ist es wichtig, die wissenschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen zu stärken, Marktanreize durch entsprechende Förderprogramme zu schaffen und den Gründergeist im Bereich der Bioenergieforschung weiter anzuregen“, so Christian Hirte.

Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar