Am 29. Oktober ist Welt-Schlaganfalltag. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe stellt den Aktionstag unter das Motto "Ein Schlaganfall trifft nie einen Menschen allein". Partner und Angehörige stehen im Fokus, denn sie sind stets mitbetroffen.

Der Apoplex, so der Fachbegriff, tritt in der Regel ohne Vorzeichen auf und ist einer der häufigsten Gründe für erworbene Behinderungen im Erwachsenenalter. Am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) arbeiten Experten an Ideen zur Verbesserung der Nachsorge.

“Die Relevanz des Mottos des diesjährigen Aktionstages erleben wir bei unserer Arbeit viele Male aus nächster Nähe”, erklärt Dr. Dominik Michalski, einer der Oberärzte der Schlaganfallspezialstation (Stroke Unit) der Klinik und Poliklinik für Neurologie am UKL. Trotz modernster Behandlungsmöglichkeiten, um verschlossene Blutgefäße wieder zu öffnen, bleiben bei einem beträchtlichen Anteil der Schlaganfallpatienten relevante Beeinträchtigungen wie Sprachstörungen oder einseitige Lähmungen.

Hierdurch benötigen diese Menschen ab jenem Zeitpunkt meist kontinuierlich Unterstützung durch andere Personen. Sehr oft sind das dann nächste Angehörige wie Kinder oder Ehepartner, aber auch Freunde und Verwandte. “Art und Umfang dieses Beistands tragen entscheidend zur Lebensqualität der Betroffenen bei”, sagt Privatdozent. Michalski.

Durch ihre andauernde Unterstützungsleistung würden jedoch Partner und Angehörige auch selbst Einschnitte in ihrem Leben erfahren und könnten dem eigenen Alltag nicht mehr in gewohnter Weise nachgehen, hebt der Intensivmediziner und Facharzt für Neurologie hervor. “Wir raten daher pflegenden Angehörigen, sich frühzeitig über Möglichkeiten der Hilfestellung durch Dritte zu informieren”, empfiehlt er.

An Konzepten, wie die Nachsorge für Schlaganfallpatienten verbessert werden kann, arbeiten Experten des UKL bereits intensiv über Fachgebietsgrenzen hinweg. Unter anderem soll dabei sichergestellt werden, dass Therapien, die helfen, das Risiko für einen weiteren Schlaganfall zu reduzieren, auch konsequent angewendet werden.

Dazu gehören Medikamente, die blutverdünnend wirken, den Blutdruck kontrollieren sowie Blutzucker und Blutfette optimieren. Durch Verbesserungen im Bereich der Nachsorge von Schlaganfallpatienten könnten perspektivisch zudem pflegende Angehörige unterstützt und nach Möglichkeit sogar entlastet werden.

Weitere Informationen:
www.schlaganfall-hilfe.de

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