Wie die Polizei bekannt gab und die LVZ berichtete, hingen zwei Wahlhelfer (54 und 67 Jahre alt) der AfD auf der Eisenbahnstraße Plakate auf - wobei eine für Zeugen sichtbare (Schreckschuss-)Pistole mitgeführt wurde. Der Vorgang wurde durch eine Nutzerin von Twitter öffentlich gemacht. Der Wahlhelfer konnte zwar einen Waffenschein vorweisen, wurde jedoch wegen Verstoßes gegen die Waffenverbotszone angezeigt.

Was bisher noch nicht berichtet wurde: bei dem 67-jährigem Begleiter des Angezeigten handelt es sich um das frühere NDPD- und CDU-Mitglied Gert Pasemann, Spitzenkandidat der AfD im Wahlkreis 1 bei Stadtratswahl und Direktkandidat zur Landtagswahl in Leipzig-Altwest.

Dazu erklärt der Vorsitzende des Linken Stadtbezirksverbands Leipzig-Ost und Kandidat zur Stadtratswahl Uwe Fiedler:

„Nachdem Gert Pasemann unternehmerisch gescheitert ist, sucht er sein Heil im politischen Nirwana. Seine Mitgliedschaft in der AfD ist allerdings nur ein Teil dieser Tragödie: so bekannte er im Lauf der Woche öffentlich vor einer Veranstaltung in Portitz, dass das ‚Grundgesetz keine Verfassung‘ und ‚Deutschland immer noch von den Siegermächten besetzt‘ sei.

Solche verschwörungstheoretischen Wahnvorstellungen finden bei der AfD offenbar so guten Anklang, dass man Vertreter dieser wirren Reichsbürgerszene sehr gerne in Stadtrat und Landtag bringen möchte.

Die Ereignisse in Portitz und Volkmarsdorf zeigen: führende AfD-Vertreter respektieren Recht und Gesetz nicht und greifen die Demokratie offen an. Wer diese Partei wählt, unterstützt Rassisten und Faschisten. Ein sicheres und friedliches Zusammenleben aller Menschen in einer demokratischen Gesellschaft kann es nur ohne Faschismus und Rassismus geben. Deshalb bekennen wir uns zur Leipziger Willkommenskultur und sagen: Nazis raus!“

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