Die Grimmaer Band 20 Liter Yoghurt veröffentlichte gerade ihr erstes Album – gefeiert wird der Meilenstein mit einer Releaseparty am 8. Februar in der Alten Spitzenfabrik, bei der gleichzeitig dort auch der Veranstaltungsraum eingeweiht wird. Grund genug, um uns mit den Jungs einmal kurz zu unterhalten.

Erzählt doch mal: Wer seid Ihr, wo kommt Ihr her, seit wann macht Ihr gemeinsam Musik und wie muss man sich diese vorstellen?

Hallo, wir sind Niels, Jonas, Erik und Daniel – allesamt in Grimma zwischen 1996 und 1998 geboren, in der Stadt bzw. der Umgebung aufgewachsen und auch hier zur Schule gegangen (wahlweise auf die Oberschule Grimma, das Gymnasium St. Augustin oder das Gymnasium Brandis). Wir bewegen uns musikalisch in der Hardcore-Subkultur. Da es bei uns hier und da jedoch ein bisschen melodischer zugeht, wird unsere Musik seit jeher als „Heartcore“ bezeichnet. In der jetzt bestehenden Bandkonstellation spielen wir zusammen seit Herbst 2015 und proben auch nach wie vor hier in der Stadt.

Dann habt Ihr Euch für das erste Album aber ganz schön Zeit gelassen, oder?

Haha, das stimmt – aber wir haben 2016 und 2017 schon zwei kleinere Alben, sogenannte EPs veröffentlicht. Die erste veröffentlichte CD ist bereits ausverkauft, aber beide können im Internet kostenlos heruntergeladen werden. Das Wichtigste sind für uns aber eindeutig die Konzerte – wir lieben es einfach an vielen unterschiedlichen Orten zu spielen und mit neuen Menschen in Kontakt zu treten. Bislang haben wir etwas mehr als 70 Shows gespielt (viele im Raum Mitteldeutschland, aber bspw. auch in Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Liberec oder Prag) und hoffen, dass noch sehr viele dazukommen werden.

Ihr engagiert Euch in der Alten Spitzenfabrik, wo ihr am 8. Februar erstmals Euer Album öffentlich vorstellt. Zudem seid Ihr bei der Organisation und Durchführung des Crossover Festivals involviert. Warum ist Euch das so wichtig?

Ist selbstorganisierte Jugendkultur an sich schon etwas sehr Großartiges, sticht das Crossover Festival hier besonders heraus. Auf verschiedene Weisen wird im Kleinen erfahrbar gemacht, wie ein anderes gesellschaftliches Zusammenleben aussehen könnte und viele verschiedene Eindrücke in den ländlichen Raum gebracht, wo sie sonst nicht erfahrbar sind. Dass seit jeher keine Person aufgrund mangelnder finanzieller Möglichkeiten ausgeschlossen wird, ist eine weitere wichtige Sache.

Neben unserer Musik und sonstigen Aktivitäten ist auch die Organisation des Festivals in gewisser Weise ein Agieren für eine solidarische Gesellschaft und gegen den beständigen Rechtsruck, der uns Sorge bereitet – insbesondere um die davon betroffenen Personen, etwa Migrantinnen und Migranten sowie anders liebende Menschen, die unsere Unterstützung benötigen.

Vielen Dank für die offenen Worte und weiterhin viel Freude mit der Musik und ein begeistertes Publikum.

Reinhören: Das Debut-Album „Always Trying To Fit“ kann bei Spotify gestreamed oder unter 20literyoghurt.bandcamp.com als Schallplatte oder Musikkassette käuflich erworben bzw. kostenlos heruntergeladen werden. Gern könnt ihr der Band auch eine E-Mail an 20literyoghurt@gmail.com schreiben, um den Versand zu sparen. Texte und Hintergrundgedanken zu den zehn Songs finden sich unter alwaystryingtofit.noblogs.org.

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