Die Saison 2019/20 der 1. und 2. Handball-Bundesliga wird mit sofortiger Wirkung beendet. Die Entscheidung für den Abbruch trafen die 36 Profiklubs im Umlaufverfahren gemäß Covid-19-Abmilderungsgesetz mit sehr deutlicher Mehrheit. Mit dem Abbruch der 54. Saison reagiert der deutsche Profihandball auf die massiven Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

Die Mitgliederentscheidung für den Abbruch der 54. Saison macht den Weg frei für die Bewertung der vorzeitig beendeten Spielzeit durch das achtköpfige Präsidium der Handball-Bundesliga e. V.

Die hierfür herangezogene Abbruchtabelle wurde nach eingehender juristischer Prüfung auf Basis der Quotientenregel erstellt (Pluspunkte am 12. März 2020, dividiert durch Anzahl absolvierter Spiele mit 100 multipliziert und auf eine Stelle nach dem Komma gerundet. Bei gleichem Quotienten entscheidet die Tordifferenz). Hieraus ergeben sich folgende Wertungen:

  •  Der SC DHfK Leipzig beendet die Saison auf dem 8. Tabellenplatz
  • THW Kiel ist als Tabellenerster „Deutscher Meister“ der Saison 2019/20
  • SG Flensburg-Handewitt ist Tabellenzweiter und dadurch ebenfalls für die Champions League 2020/21 qualifiziert
  • Die Tabellenplätze 3-5 berechtigen zur Teilnahme an der Euro League (vorher EHF Cup) 2020/21. Qualifiziert sind SC Magdeburg, TSV Hannover-Burgdorf, Rhein-Neckar Löwen)
  • Aufsteiger in LIQUI MOLY HBL: HSC 2000 Coburg und TUSEM Essen
  • Absteiger-Regel: Es gibt keine sportlichen Absteiger aus der 1. und 2. Handball-Bundesliga

Zum jetzigen Zeitpunkt würde sich durch obige Saisonbewertung eine Aufstockung der LIQUI MOLY HBL von 18 auf 20 Klubs ergeben, was zur Folge hat, dass der SC DHfK Leipzig in der kommenden Saison 19 statt 17 Heimspiele austragen kann.

„Die Saison abbrechen zu müssen ist ein schwerer sportlicher Einschnitt, den es so auch noch nie gegeben hat. Dennoch ist das in der aktuellen Situation die einzig vernünftige Entscheidung. Sie gibt uns die Möglichkeit, ab jetzt für die neue Saison zu planen. Um die Zeit bis dahin wirtschaftlich solide zu überstehen, kommt es jetzt umso mehr auf unsere Fans und Partner an.

Wenn wir es gemeinsam schaffen, die für diese Saison geschlossenen Vereinbarungen und bereits getätigte Einnahmen im Sponsoring und Ticketing zu sichern und mit unserer Heldenaktion einen neuen Zuschauerrekord aufzustellen, können wir auch nach der Corona-Krise auf einem wirtschaftlich soliden Fundament aufbauen. Die bisherigen Signale dafür waren sehr positiv und ich bin zuversichtlich, dass wir auch diese Herausforderung mit Teamgeist und Zusammenhalt meistern“, so DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther.

„Es ist sehr schade, dass die Saison nicht beendet werden kann. Wir vermissen es, in der ARENA zu spielen und vor unseren Fans um Punkte zu kämpfen. Die Entscheidung ist in der aktuellen Situation absolut verständlich, aber natürlich ist es ärgerlich, dass unsere vier restlichen Heimspiele wegfallen. Mit tut es besonders leid, dass die Spieler, die uns am Ende der Saison verlassen, keine Möglichkeit mehr bekommen, nochmal vor unseren Fans aufzulaufen, um die Würdigung zu erhalten, die sie verdient haben. Das ist eine sehr traurige Begleiterscheinung.

Andererseits bin ich aber sehr stolz, dass uns so viele Fans auch virtuell unterstützen und zum Helden geworden sind. Dafür möchte ich mich bedanken und freue mich schon riesig auf den Moment, an dem wir wieder in der ARENA einlaufen und zusammen Handballfeste in Leipzig feiern können“, sagt Leipzigs Cheftrainer André Haber.

Gleichzeitig richtet der SC DHfK Handball den Blick nach vorn. „Jetzt gilt es, die volle Power und Energie in gute Konzepte für einen Neustart nach dem Sommer zu investieren. Wir werden uns mit Gewissheit etwas einfallen lassen, wie wir diese Spielzeit für alle in einem angemessenen Rahmen beenden können und die Spieler würdig verabschieden, die nach der Saison den Verein verlassen. Sensationell wäre es, in diesem Rahmen auch gemeinsam mit all unseren Helden einen neuen Zuschauer-Saisonrekord zu feiern“, so Karsten Günther.

www.scdhfk-handball.de/heldenticket

Alle 36 Klubs und deren Mitarbeiter, die HBL GmbH sowie alle Sponsoren und Subunternehmen hoffen, dass die Anzahl der Neuinfektionen weiter sinkt. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass die Ministerpräsidenten und die Bundesregierung bei ihrer nächsten Sitzung (30. April) eine Neubewertung der Corona-Krise vornehmen können, welche Planungssicherheit im Hinblick auf den Einstieg in die Saison 2020/21 gibt.

Liga-Präsident Uwe Schwenker: „Die vorrangige Aufgabe für uns alle bleibt es, die Infektionsrate weiter und stabil nach unten zu drücken. Nur mit äußerster Disziplin werden wir das Coronavirus in den Griff bekommen. Natürlich hätten wir unsere Saison liebend gerne zu Ende gespielt. Dafür haben wir alles getan, aber die Corona-Pandemie lässt dies derzeit einfach nicht zu.

Ein Wiedereinstieg zu einem noch späteren Zeitpunkt ist nicht mehr machbar, da das Zeitfenster, das uns bis zum 30. Juni bleiben würde, zu klein wäre, um den Spielern auch nur annähernd die Chance zu geben, sich im Trainingsbetrieb auf den harten Wettbewerb vorzubereiten. Das Verletzungsrisiko wäre zu groß. Deswegen ist der Abbruch der Saison sehr bitter, aber alternativlos.“

HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann: „Nach sechs Wochen Corona-Krise bleibt unsere Situation sehr ernst. Dank eines sehr guten Krisenmanagements werden wir auch die kommenden Wochen meistern. Der Abbruch der Saison unterstreicht aber die große Bedrohung, in der wir uns mehr denn je befinden. Existentiell entscheidend wird es nun sein, wann wir wieder in unseren Arenen vor Zuschauern spielen können. Wir tun daher alles uns Mögliche, um die Corona-Krise in den Griff zu bekommen, damit die Politik möglichst zeitnah eine auch für uns praktikable Neubewertung vornimmt

Dienstag, der 21. April 2020: Klassik airleben und Lange Nacht der Wissenschaften abgesagt + Update Brand in Leipzig West

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