Kurzarbeit, Gottesdienst im Internet, Desinfektionsmittel im Museum – Corona ist Teil des Alltags geworden. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise sind trotzdem noch lange nicht absehbar. Aus dieser Unsicherheit heraus ist ein großer Gesprächsbedarf entstanden. Darum fordert die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) die Bürgerinnen und Bürger Sachsens in den kommenden Wochen auf zur Diskussion.

Die Bürgerdebatten finden mehrmals pro Woche ab 19:00 Uhr im Internet über die Plattform Zoom statt. Unter www.slpb.de/veranstaltungen/aus-der-krise-lernen finden Interessierte weiterführende Informationen. Eine Woche vor Beginn der Diskussion können sie dort ihre Meinung teilen und Fragen formulieren. In der zweiten Debattenwoche steht am 15. und 19. Juni das Thema „Leere Häuser – leere Kassen?“ im Mittelpunkt, das Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ am 17. und 18. Juni.

Am 15. Juni diskutieren die Bürgerinnen und Bürger mit Dr. Thomas Arnold, Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen, und Christoph Seele, Oberkirchenrat und Beauftragter der Evangelischen Landeskirchen beim Freistaat Sachsen, über die Rolle der Religionsgemeinschaften während der Coronakrise. Sie werden unter anderem Stellung beziehen zu der Frage, wie systemrelevant Kirchen in einem überwiegend säkularen Bundesland wie Sachsen sind und wofür und für wen diese in wirtschaftlich und sozial schwierigeren Zeiten nach der Krise eintreten werden.

Ebenfalls unter der Fragestellung „Leere Häuser – leere Kassen?“ stellen sich Prof. Dr. Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, und Anne Pallas, Geschäftsführerin des Landesverbands Soziokultur Sachsen, am 19. Juni den Fragen des Publikums. Gemeinsam mit den Teilnehmenden diskutieren die beiden Fachfrauen über die Bedeutung von Kunst und Kultur für eine Gesellschaft – nicht nur in der Krise.

Am 17. und 18. Juni steht dann der gesellschaftliche Zusammenhalt im Fokus der Webinare. Prof. Dr. Berthold Vogel, Soziologe an der Universität Göttingen, wird am 17. Juni mit den Teilnehmenden über seine These diskutieren, Covid-19 sei ein Trennungsbeschleuniger und hätte wenig dazu beigetragen, Solidarität zu festigen. Die Debatte widmet sich der Frage, was Wohlstand zukünftig ausmacht und wie er verteilt wird.

Felix Schilk vom Institut für Soziologie der TU Dresden und Benjamin Winkler von der Amadeu Antonio Stiftung klären am 18. Juni auf über die Hintergründe und Entstehung von Verschwörungstheorien. Die Debatte behandelt insbesondere die Frage, weswegen die Coronakrise dazu beigetragen hat, neue Theorien entstehen zu lassen und wieso Menschen davon überzeugt sind, Bill Gates will ihnen einen Mikrochip einimpfen.

Vorbereitet werden die Bürgerdebatten durch eine intensive Informations- und Bildungskampagne in den kostenfreien Wochen- und Anzeigenblättern Sachsens. Die sächsische Staatsregierung fördert das Projekt mit Mitteln in Höhe von 120.000 Euro. Weitere 45.000 Euro bringt die SLpB aus eigenen Haushaltsmitteln ein.

Partner der Landeszentrale in der Entwicklung, Moderation und Evaluierung sind die Aktion Zivilcourage e.V. in Pirna und das Projekt „Krisen-Dialog-Zukunft“ am Institut für Politikwissenschaft der Technischen Universität Dresden.

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