Sächsische Restaurants und Hotels verzeichnen infolge der Corona-Krise nie dagewesene Umsatzeinbrüche. 69 Prozent der gastgewerblichen Betriebe sehen sich aktuell in ihrer Existenz gefährdet. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Sachsen hervor. Nach den vorliegenden Ergebnissen droht jedem siebenten Betrieb (15,5 Prozent) bereits ab November die Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit.

„Die Gastgeber stehen mit dem Rücken zur Wand. Jeder Tag zählt. Die versprochenen Novemberhilfen müssen jetzt sofort kommen – schnell und unbürokratisch“, sagt DEHOGA Sachsens Hauptgeschäftsführer Axel Klein. Seit März ist die Branche aufgrund des Shutdowns im Frühjahr und nach dem Neustart mit Abstandsregeln und Kapazitätsbeschränkungen schwer betroffen und hat trotz Sommergeschäft massive Umsatzverluste erlitten.

Auch für Oktober beklagen 64 Prozent der befragten sächsischen Unternehmer Umsatzrückgänge von durchschnittlich 39 Prozent. Gründe dafür waren insbesondere die Beherbergungsverbote und Sperrzeiten-Regelungen, die zu einer regelrechten Stornierungswelle von Übernachtungen und Veranstaltungen führten.

„Die Verzweiflung in der Branche wird größer und größer“, so Klein. „Der erneute Lockdown im November verunsichert die Betriebe weiter. Das Ausstehen der Wirtschaftshilfen trifft auf großes Unverständnis bei den Unternehmen, sie fühlen sich im Stich gelassen!“

Über 80 Prozent der Betriebe sehen die Entschädigungszahlungen in den angedachten Größenordnungen als ausreichend, um den November zu überstehen. „Die Hilfen werden jedoch nur dann vor drohender Insolvenz bewahren, wenn sie wie angekündigt schnell, unbürokratisch und mit ersten Abschlagszahlungen zügig bereitgestellt werden“, mahnt Klein nachdrücklich.

Ein längerer Lockdown macht weitere Hilfen unverzichtbar. Nur Zuschüsse für Auszubildende, wie beim ersten Lockdown, Kurzarbeitergeld und weitere Hilfen werden dafür sorgen, dass Betriebe diesen Winter überdauern. Im Ergebnis der Umfrage stellten 85,2 Prozent der befragten Betriebe fest, dass die einmalige Entschädigung nicht über den November hinaus ausreichen wird. Schnelles, konsequentes Handeln der Politik ist wieder einmal gefragt!

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