Aktivist/-innen von Extinction Rebellion Leipzig haben unter dem Motto „BlockFriday“ heute Nacht an verschiedenen Orten in der Stadt Werbung für die Verkaufsveranstaltung „Black Friday“ mit Banderolen beklebt, die verkünden: „BLACK FRIDAY ABGESAGT WEGEN UMWELTZERSTÖRUNG“. Am Freitag wird außerdem eine Kunst-Performance an mehreren Orten in der Innenstadt stattfinden, bei denen die letzten Ressourcen der Erde symbolisch an Großkonzerne versteigert werden (Orte und Zeiten siehe unten).

Die Aktivist/-innen wollen damit deutlich machen, dass der heutzutage betriebene und beworbene Konsumwahn weder mit effektivem Klimaschutz, noch mit einer nachhaltigen Zukunft für Mensch und Natur vereinbar ist. Der Black Friday steht aus der Sicht von XR-Leipzig stellvertretend für dieses Phänomen und deshalb richten die Aktivist/-innen ihre Adbusting-Aktion sowie die Performance am Freitag gezielt gegen Unternehmen, die sie als Teil dieses Problems sehen.

Die Kritik der Klimaaktivist:innen richtet sich dabei nicht an einzelne Konsument/-innen, die am Black Friday Schnäppchen jagen. Ihre Kritik richtet sich an die Industrie und die großen Konzerne, die für mehr Profit nicht-nachhaltig hergestellte Produkte um die ganze Welt transportieren, dabei riesige Mengen an CO2 ausstoßen, häufig wissentlich Menschenrechte verletzen und unsere Umwelt zerstören.

Extinction Rebellion Leipzig fordert ein konsequentes Vorgehen der Politik gegenüber solchen Konzernen. So beziehen sich die Aktivist/-innen auf den Koalitionsvertrag von 2018 und fordern die finale Umsetzung des Lieferkettengesetzes, welches Unternehmen dazu verpflichten soll, ihre Lieferkette transparent zu machen und somit Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung offenzulegen. Zusätzlich fordert Extinction Rebellion die Verabschiedung eines Ökozidgesetzes, welches besagte Umweltzerstörung strafbar machen soll.

Luise von XR Leipzig sagt: „Wir kritisieren den Black Friday, da er die Absurditäten unseres Wirtschaftssystems verdeutlicht. Es ist ein Tag, an dem vermeintlich wertvolle Produkte auf einmal zu angeblichen Spottpreisen verscherbelt werden. Dass diese Produkte durch nicht-nachhaltige Produktion, die Ausbeutung von Menschen aus ärmeren Ländern und der Zerstörung unserer Umwelt entstehen, wird dabei nicht thematisiert. Wir verlangen, dass diese Art des Wirtschaftens endlich als das benannt wird, was es ist: ein Verbrechen gegen die Menschheit und unsere Lebensgrundlagen! Als solches muss es auch geahndet werden.“

Hier wird XR-Leipzig am Freitag die Kunstperformance durchführen:

12-13 Uhr kleiner Willy Brandt Platz
13-14 Uhr Richard-Wagner- Platz
14-15 Uhr Naschmarkt, Grimmaische Straße
15-16 Uhr Augustusplatz, Gewandhausseite

Hintergrund:

Die Aktion ist Teil eines internationalen Aktionsaufrufs von Extinction Rebellion unter dem Motto #BlockFriday, zu dem in vielen Städten Aktionen geplant werden. Die Klimagerechtigkeitsgruppe hatte zuletzt zu Blockaden, sowie einem Boykott des Online Händlers Amazon aufgerufen. Informationen zum Boykottaufruf für Amazon und zur Ökozid-Kampagne von Extinction Rebellion Deutschland:

https://extinctionrebellion.de/veranstaltungen/berlin/boykott-black-friday/4650/
https://extinctionrebellion.de/aktionen/rebellion-wave/themen/oekozid-gesetz/

Leipziger Zeitung Nr. 85: Leben unter Corona-Bedingungen und die sehr philosophische Frage der Freiheit

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