Der sächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst fordert Staatsregierung und Landtag auf, dem Einzelhandel weitestgehende Sonntagsöffnungen zu ermöglichen. Hintergrund sind die von Bund und Ländern beschlossenen neuen Regelungen zur nach Ladenfläche gestaffelten Begrenzung der Kundenzahl im Einzelhandel.

Dazu erklärt der sächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst: „Dem Einzelhandel eine weitestgehende Öffnung an Sonntagen zu ermöglichen, würde nicht nur der durch Corona angeschlagenen Branche helfen, sondern auch effektiv den Infektionsschutz verbessern. Eine Verteilung der Kundenströme auf zeitweise sieben statt sechs Tage würde die gleichzeitige Zahl der Kunden in den Läden verringern beziehungsweise winterliche Wartschlangen vor den Ladentüren verhindern. Es wäre gar nicht auszudenken, wenn plötzlich in der Vorweihnachtszeit eine neue Dynamik von Hamsterkäufen entstehen würde.

Zudem sollten wir den Einzelhändlern und ihren Angestellten ein Stück mehr Waffengleichheit im durch Corona verzerrten Wettbewerb mit großen Online-Händlern geben. Die Corona-Pandemie löst derzeit ein Konjunkturfeuerwerk für den Versandhandel aus, während die stationären Händler vielerorts kaum noch wissen, wie sie wirtschaftlich über die Runden kommen sollen. Das ist nicht allein eine wirtschaftliche Frage, sondern betrifft auch die Zukunft unserer Innenstädte. Ohne attraktive Handelsangebote drohen sie zu veröden. Nicht zuletzt ist der stationäre Einzelhandel auch ein wichtiger Steuerzahler.

Natürlich wird es beispielsweise von Gewerkschaftsseite rituellen Protest gegen ausgeweitete Sonntagsöffnungen geben. Aber ich sehe die Angestellten im Einzelhandel nicht als Opfer ihrer Arbeitgeber, sondern als Menschen, die zurzeit um den Fortbestand ihrer Arbeitsplätze fürchten. Diese Arbeitsplätze zu sichern, muss unser Anliegen sein. Daher spreche ich mich dafür aus, dass Staatsregierung und Landtag schnellstmöglich prüfen, wie die Sonntagsöffnung für eine Übergangszeit im Interesse von Händlern und Kunden ausgeweitet werden kann.“

Leipziger Zeitung Nr. 85: Leben unter Corona-Bedingungen und die sehr philosophische Frage der Freiheit

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