Die Ergebnisse einer Wahltagsbefragung zur Landtagswahl am 1. September liegen jetzt in einem ersten Schnellbericht vor. Demnach wurden Wählerinnen und Wähler aus 13 repräsentativ ausgewählten Wahllokalen zu ihrer Wahlentscheidung, zu ihren Gründen hierfür, zur Demokratie- und Regierungszufriedenheit und weiteren Themen befragt.
Briefwähler konnten für diese Erhebung nicht einbezogen werden, da hierfür unter anderem gesetzliche Grundlagen fehlen. Der Bericht kann jetzt online heruntergeladen werden unter www.leipzig.de/wahltagsbefragung-ltw2024.
Einige zentrale Ergebnisse:
- Die Landtagswahl entschied sich demnach an den Themen Migration, Krieg in der Ukraine/Rüstung sowie anhand taktischer Erwägungen, um einen Rechtsruck beziehungsweise eine AfD-Mehrheit zu verhindern. Das Thema Migration wurde vor allem von den Wählerinnen und Wählern der AfD benannt (58 Prozent), der Krieg in der Ukraine und das Thema Rüstung waren den Wählern des neuen BSW am wichtigsten bei ihrer Entscheidung (29 Prozent). Wählerinnen von CDU, Die Linke und SPD gaben jeweils am häufigsten an, eine Mehrheit für die AfD bzw. einen Rechtsruck verhindern zu wollen (zwischen 29 und 37 Prozent). 40 Prozent der Wähler der GRÜNEN gaben den Klima- und Umweltschutz als wahlentscheidend an, auf Rang 2 stand das taktische Wählen.
- Die Befragung zeigt zudem, dass die befragten Wahllokalwähler mit der Arbeit der sächsischen Landesregierung nur teilweise zufrieden sind. Sie erhielt auf einer angesetzten Skala von 1 (sehr zufrieden) bis 5 (sehr unzufrieden) eine Durchschnittsnote von 3,1. Die Regierungsarbeit der Bundesregierung wurde hier durchweg schlechter beurteilt und erhielt eine Note von 3,9. Eine Ausnahme bilden nur Wählerinnen der GRÜNEN, die die Bundesregierung etwas besser einschätzen als die Landesregierung.
- Die Zufriedenheit mit der Demokratie fällt moderat bis gering aus. Nur 34 Prozent der Befragten sind mit der Demokratie in Deutschland zufrieden. Die geringe Zufriedenheit geht teilweise einher mit einer Abkehr von der demokratischen Staatsidee.
- Die Krisenbetroffenheit wird für Deutschland insgesamt viel stärker wahrgenommen als für die eigene Person.
Die Stadt Leipzig hatte am 1. September vor 13 Wahllokalen so genannte Exit-Polls durchgeführt. Diese Befragung ist repräsentativ für Leipzigerinnen und Leipziger, die in Wahllokalen gewählt haben – nicht jedoch für Briefwähler. Insgesamt haben sich 1.461 Wählerinnen und Wähler an der Befragung beteiligt.
Keine Kommentare bisher