"1997 wurde für die geplante an den Petersbogen angrenzende Burgplatzpassage eine Baugenehmigung erteilt. Eine Bebauung hat nie stattgefunden, die Baugenehmigung ist längst abgelaufen und stattdessen blicken wir seit Jahren auf einen wahrhaften Schandfleck am Neuen Rathaus", kritisiert Ingo Sasama, seit Beginn an Stadtrat in Leipzig, das lange Zögern der Verwaltung beim Bauloch am Burgplatz.

Er findet es unverständlich, warum erst jetzt, 2012, eine Verfüllung und Platzgestaltung des Burgplatzes angeschoben wird, die die Grünen seit Jahren forderten.

“Seit 2005 bemüht sich unsere Fraktion als einzige im Rat um die Beseitigung des Schandfleckes”, so Sasama. “Jährliche Anfragen in der Ratsversammlung vertrösteten uns immer wieder aufs Neue und wort- und ideenreich wurde immer wieder erklärt, dass da gar nichts ginge. Keine Ahnung, ob die Stadtspitze einfach nur Hoffnung hatte oder zu nativ war, zu glauben, hier passiere noch was ganz Großes.”

Nun sei offenbar durch den neuen Amtsleiter Jochen Lunebach allen klar gemacht worden, dass der Eigentümer, die AMEC, niemals bauen werde. “Die Stadt ist gefordert und siehe da, in Kürze wurde ein Bebauungsplan aufgestellt, der eine Platzgestaltung vorsieht und noch im Februar beschlossen werden soll”, wundert sich Sasama. Das Bauleitplanverfahren wird im vereinfachten Verfahren durchgeführt und ermöglicht eine Gestaltung des Platzes dennoch frühestens erst im Frühjahr 2013.

“Warum konnte diese Entscheidung nicht schon vor Jahren vollzogen werden?”, fragt der Grünen-Stadtrat. “Auch auf das letzte Schreiben der Stadtverwaltung an die AMEC gab es keine Antwort, aber war die Verwaltung auch entsprechend energisch in der Umsetzung vor allem unserer Forderungen gegenüber der AMEC? Die Verwaltung schien wie gelähmt und duldete seit Jahren diesen Missstand. Oder war es falsch verstandenes Investoreninteresse? Wir wissen es nicht, freuen uns aber umso mehr auf einen schönen neuen Aufenthaltsort im Herzen unserer Stadt.”

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