Es gibt einen Kompromiss beim geplanten Bauablauf in der Karl-Liebknecht-Straße. Im Interessenbeirat wurde nun eine Variante gefunden, die die Wirte zwischen Feinkost und Südplatz beim Bauablauf stärker verschont als bisher geplant. Sie haben ihren Wunsch auf blockweise Bauweise erfüllt bekommen - und zwar genau in ihrem Straßenabschnitt zwischen Körner- und Shakespearestraße.

Damit werden die Bauablaufpläne im Vergleich zur von den LVB bevorzugten Variante 1 modifiziert. Danach wird die “Karli” jeweils wechselseitig umgebaut – 2014 auf der Ostseite und 2015 auf der Westseite. Der Abschnitt zwischen Körner- und Shakespearestraße soll statt dessen von Mitte Februar 2015 bis spätestens Mitte August 2015 gebaut werden werden. Was den Wirten entgegenkommt: Statt zwei Jahre Baustelle, haben sie 2015 nur ein halbes Jahr Baustelle vor dem Lokal.

Dafür erbringen die Wasserwerke (KWL) und die LVB von Januar bis April 2014 die entsprechenden Vorleistungen im Leitungs- bzw. Gleisbau. Danach wird das Baufeld beräumt und ist bis Ende 2014 nutzbar. Gleichzeitig wird dem zentralen Anliegen von Stadt Leipzig und LVB Rechnung getragen, dass der Straßenbahnverkehr – bis auf eine Unterbrechung während der Sommerferien 2015 – durchgehend aufrecht erhalten wird.

Für die übrigen Abschnitte des Straßenzuges Peterssteinweg/Karl-Liebknecht-Straße bleibt es bei dem Bau der Ostseite im Jahre 2014 und dem Bau der Westseite im Jahre 2015. Das Thema Radverkehr wird in der kommenden Sitzung des Interessenbeirates im April noch einmal intensiv diskutiert werden. Das ist der Kern einer am Mittwoch, 16. Januar, vom Interessenbeirat KARLI mit großer Mehrheit beschlossenen Optimierung der sogenannten Variante 1, für die sich der Interessenbeirat Ende November 2012 ausgesprochen hatte.

Mit dieser Lösung – der Variante 1 A – verkürzt sich die Bauzeit im Abschnitt Shakespeare-/Körnerstraße entscheidend und es ist gewährleistet, dass die Beeinträchtigungen für den Gaststätten- und Freisitzbetrieb deutlich minimiert werden. Damit wird auch sichergestellt, dass zur Fußball-WM (12. Juni bis 13. Juli 2014) und bis Ende 2014 der Gaststättenbetrieb durch Baumaßnahmen nicht direkt behindert wird.
Baubürgermeister Martin zur Nedden kommentiert das Ergebnis der Tagung des Interessenbeirates mir folgenden Worten: “Das Ergebnis stellt einen wichtigen Meilenstein bei der Umgestaltung der Karl-Liebknecht-Straße dar. Dies zeigt, dass es richtig war, frühzeitig den Dialog mit allen Betroffenen zu suchen, in dem alle Akteure die Bereitschaft gezeigt haben, aufeinander zuzugehen. Ich bin mir sicher, dass diese Zusammenarbeit zur weiteren erfolgreichen Lösung anstehender weiterer Detailfragen beitragen wird. Stadt Leipzig, LVB und KWL werden sich weiter intensiv dafür einsetzen, dass die mit einer Baumaßnahme zwangsläufig einhergehenden Beeinträchtigungen so gering wie möglich sein werden und die KARLI während der gesamten Bauzeit für alle Besucher lebendig und attraktiv sein wird.”

Ronald Juhrs, Geschäftsführer für Technik und Betrieb der LVB, meint: “Wir freuen uns über das Engagement und die sehr konstruktiven Diskussionen im Interessenbeirat KARLI sowie in der Interessengemeinschaft KARLI. Bei allen Mitwirkenden und Verantwortlichen möchten wir uns für die kooperative und lösungsorientierte Arbeit bedanken. Wir wissen, es war nicht immer einfach. Das Ergebnis ist eine gute Grundlage für eine weitere gemeinsame Arbeit am Bauvorhaben KARLI.”

Die Variante 1 A war in einem intensiven Diskussionsprozess zwischen den Vertretern von Stadt, LVB, und Interessengemeinschaft KARLI, die einen Teil der Gewerbetreibenden vertritt, erarbeitet worden, zu dem mehrere vom Büro Stadtlabor moderierte Workshops gehörten. Die Kompromisslösung wird im weiteren Verfahren weiter detailliert. Dabei geht es vor allem um die Verkehrsführung innerhalb der Baustelle, die Erreichbarkeit der Geschäfte und die genauen Bautermine für die einzelnen Abschnitte. Danach geht sie dann in den Entwurf des Bau- und Finanzierungsbeschlusses ein, über den der Stadtrat voraussichtlich im Mai 2013 befinden wird.

Bereits in diesem Jahr stehen eine Reihe bauvorbereitender Maßnahmen an. Vom 29. April bis voraussichtlich Ende Juli wechseln die Wasserwerke die eine ihrer großen Trinkwasser-Hauptversorgungsleitungen (HVL) im Bereich der Querung Karl-Liebknecht-Straße/Shakespearestraße aus. Die sogenannte HVL 2 muss altersbedingt zwingend erneuert werden – sie stammt aus dem Jahr 1890.

Mathias Wiemann, Unternehmensbereichsleiter Netze der KWL, erklärt dazu: “Die Maßnahme ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeiten der KWL an den wasser- und abwassertechnischen Anlagen in der Karl-Liebknecht-Straße. Die Realisierung im Frühjahr/Sommer entschärft die Gesamtbaudauer in der Karl-Liebknecht-Straße zudem um ein Vierteljahr.”

Für den Zeitraum der Arbeiten wird der Kreuzungsbereich für den Durchgangsverkehr zwar nicht befahrbar sein. Jedoch verkehrt die Straßenbahn eingleisig (auf dem stadtwärtigen Gleis) und es gibt Lösungen für den Radfahr- und Fußgängerverkehr.

Weitere für 2013 geplante bauvorbereitende Maßnahmen betreffen Umleitungsstraßen: die Deckensanierungen Grünewaldstraße/Windmühlenstraße/Bayrischer Platz und Mahlmannstraße im zweiten Quartal sowie den Ausbau der August-Bebel-Straße zwischen Kurt-Eisner-Straße und Dufourstraße im dritten und vierten Quartal. 2014 setzen sich die bauvorbereitenden Maßnahmen fort. Von Januar bis April saniert die KWL Mischwasserleitungen und Trinkwasserleitungen. Die LVB erneuern das stadtwärtige Gleis.

www.leipzig.de/de/buerger/stadtentw/verkehr/Karl-Liebknecht-Strasse-24092.shtml

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