Als die Stadtverwaltung im Mai meldete, dass sie den Floßplatz verkehrsberuhigt umbauen wolle, war man sich noch sicher, das ganze Projekt für 769.000 Euro bauen zu können. In der Regel rechnen Leipzigs Planer bei solchen Projekten immer mit Kostensteigerungen. Doch gerade wenn die Ausschreibungen erst zur Jahresmitte rausgehen, reicht der eingeplante Puffer nicht. Wenn am Montag die Bauarbeiten beginnen, wird’s ein ganzes Eckchen teurer.

Ab Montag, 9. September, bis voraussichtlich Mitte Mai 2020, wird die östliche Seite des Floßplatzes zwischen Riemannstraße und Paul-Gruner-Straße in zwei Teilabschnitten grundhaft ausgebaut. Der Ausbau schließt sich an die Baumaßnahme der Wasserwerke Leipzig an, teilt das Verkehrs- und Tiefbauamt jetzt mit.

Der Floßplatz ist Bestandteil des Sanierungskonzeptes „Innerer Süden Leipzig“. Die Ausbaulänge des Floßplatzes beträgt rund 285 Meter. Die Anliegerstraße befindet sich in einer Tempo-30-Zone. Westlich der Straße befindet sich die denkmalgeschützte Parkanlage, östlich schließt die gründerzeitliche Bebauung an.

Die Aufteilung des vorhandenen Straßenraumes wird beibehalten. Beidseitig an die Fahrbahn schließen sich Parkstellflächen und Gehwege an. Um die Aufenthaltsqualität im unmittelbaren Schulumfeld zu verbessern und die Schulwegsicherheit zu erhöhen, werden ein Bereich vor der „Schule am Floßplatz“ sowie das Stück der Hohen Straße, das den Floßplatz als Stichstraße kreuzt, verkehrsrechtlich neu geordnet. Sie werden zukünftig ausschließlich dem Fuß- und Radverkehr zur Verfügung stehen. Diese Fläche kann für Spiel und Sport genutzt werden.

Am 23. August gab das Dezernat Stadtentwicklung und Bau dann freilich auch die erste Änderung zum Baubeschluss ins Verfahren. Man hatte augenscheinlich tatsächlich die nötigen Baufirmen gefunden, die sich um den Auftrag bewarben. Aber die Angebote übertrafen sichtlich die zuvor kalkulierte Summe. Sodass das Baudezernat jetzt einen Nachschlag beantragen musste: „Entsprechend der Beschlussfassung vom 15.05.2019 wurde die Baumaßnahme ausgeschrieben. Aufgrund der Ausschreibungsergebnisse mit Mehrkosten ist es erforderlich, den bestehenden Baubeschluss anzupassen.“

Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme erhöhen sich gegenüber dem Ratsbeschluss vom Mai jetzt von 769.000 Euro um 216.000 Euro auf 985.000 Euro. Das Ganze ist eilbedürftig, deswegen steht der Beschluss auch schon am 19. September auf der Sitzungsliste für die konstituierende Ratsversammlung.

Tatsächlich baut man ja ab Montag schon. 2020 soll der neu gestaltete Floßplatz fertig sein.

Während der Bauzeit wird der erste Abschnitt von der Riemannstraße bis zur Hohen Straße voll gesperrt, teilt das Verkehrs- und Tiefbauamt noch mit. Der zweite Abschnitt wird von der Hohen Straße bis zur Paul-Gruner-Straße im Anschluss ebenfalls unter Vollsperrung für den Kfz-Verkehr gebaut.

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